Hi Joachim,
... Manchmal denke ich, wir sind hier irgendwie falsch. "Freiheit" heißt doch nicht, jeder kann tun und lassen was er will (insb. "seine" Frau oder Kinder) schlagen, Arbeitsplätze erst unrentabel werden lasssen und sie dann wegen "billigerer ausländischer Konkurrenz" abbauen, usw.
Du hast Recht, die ganze Richtung stimmt nicht. Aber man kann das Problem immer nur aus dem eigenen, beschränkten Blickwinkel sehen und sieht sich jeder Menge Zwänge ausgesetzt, nicht nur als "zivilkuragierter" Nachbar, sondern auch als Polizist, Jugendamtler, Personalchef oder was auch immer. -
Und wenn man sich hier als Nachbar die Frage stellt "Was kann ich erreichen?" oder genauer: "Was kann sich durch mein Eingreifen ändern?" dann ist die Auswahl an realistischen Antworten dürftig:
- Die Eheleute vertragen sich wieder? Nicht wirklich.
- Ihr Sohn erhält eine bessere Erziehung? In nem Heim oder wie?
- Ein Unglück (Körperverletzung)verhindern? Höchstens bekommt Tom auch noch was ab.
- Es ist endlich Ruhe, so dass man schlafen oder arbeiten kann? Wenn überhaupt, dann nur bis morgen.
- Das Gewissen ist beruhigt und er hält sich für einen guten Staatsbürger? - Ja, vielleicht, wenn er's nötig hat.
Alle diese Antworten taugen wohl nicht viel.
Wenn Tom sich diese Frage ehrlich beantwortet, ergibt sich von selbst, was zu tun ist. Vermutlich hat er keinen guten Grund zum Eingreifen. Also dann: "Ohren zu!"
Gruß
Hans35