Hi at!
Kann ich nicht finden. Mit der Thematik haben sich andere bereits vor einiger Zeit ausgiebiger befasst.
Vielleicht sollte ich doch unter jede meine Äußerung ein relativierendes "YMMV" setzen...
Doch, ich kann den Artikel interessant finden und stelle - für mich - fest, daß in vielen fachlichen Betrachtungen zur Lesbarkeit von Texten äußerst wenig wissenschaftliches belegtes Material Eingang findet; einzig der Allgemeinplatz von der Worterkennung via Silhouette begnet mir immer mal wieder. Und der zitierte Artikel zeigt mir, daß die Worterkennung so nicht funktioniert - mehr noch, daß die am häufigsten in Diskussionen genannte Quelle (Bouma) diese Feststellung gar nicht macht. Damit gehört diese vielzitierte Theorie der Worterkennung in die gleiche Schublade wie der Hamburger-Gerichtsurteil-ich-distanziere-mich-Disclaimer: nur weil es ein Depp vom anderen abpinnt, wird es dadurch immer noch nicht richtiger.
Ich fühle mich auch gestärkt in meinen gar nicht so seltenen Diskussionen mit Kunden und Kollegen, die aus meinem Hang zu Verwendung von Kapitälchen in Drucksachen resultieren.
Und für einen Einstieg in die Typografie taugen Tschichold und Aicher ohnehin besser.
Bringhurst nicht zu vergessen! Habe ich behauptet, daß ich den Artikel in irgendeiner Form für den Einstieg in die Typographie geeignet halte? Ich glaube nicht! Aber er kann mit Betrachtungen zur Texterkennung des Menschen (basierend auf technischen Analysemethoden, die einem Tschichold nicht verfügbar waren; bei Otl Aicher - auf den ich ungerechterweise meine hochemotionale Ablehnung der Rotis übertrage - weiß ich nicht, ob er sich mit so etwas beschäftigt hat) den fortgeschrittenen Typographie-Interessierten zum Nachdenken anregen.
Hast Du tatsächlich es gelesen? Ich finde es wirklich spannend!
hth Robert