Typographie/Worterkennung
srob
- zur info
0 srob0 Jens Müller0 MudGuard0 Andreas-Lindig0 at
Hallo!
Ein interessanter Artikel für jene, die sich bei der Gestaltung Ihrer Seiten mit Achtsamkeit typographischen Aspekten widmen:
http://www.microsoft.com/typography/ctfonts/WordRecognition.aspx#evid
Ich habe es noch nicht in Ruhe durchlesen können, gewinne aber beim Überfliegen den Eindruck, der alte Gemeinplatz von der menschlichen Worterkennung über die Bildwirkung der Wordsilhouetten besäße dieselbe wissenschaftliche Relevanz wie der überdurchschnittlich hohe Vitamin-C-Gehalt des Spinats...
hth Robert
P.S.: Bevor jemand angesichts der Quelle "Microsoft" pawlowsch reagiert - was hier im Gegensatz zum Vitamin C im Spinat überdurchschnittlich häufig auftritt: Microsofts Typographie-Abteilung besitzt in der Fachwelt ein sehr hohes Ansehen (trotzdem sie an den omnipräsenten Arial- und Times-Seuchen nicht ganz unschuldig sind).
Sorry - ich meinte natürlich den ganzen Artikel:
http://www.microsoft.com/typography/ctfonts/WordRecognition.aspx
hth Robert
Moin Moin,
P.S.: Bevor jemand angesichts der Quelle
"Microsoft" pawlowsch reagiert
Muss ich aber, denn M$ sperrt meinen Mozilla aus, ich
kann die Seite nicht Bookmarken. :-(
was hier im Gegensatz zum Vitamin C im Spinat
überdurchschnittlich häufig auftritt:
Es war Eisen, was als Spurenelement im Spiant, in
Hohem Masse vorkommen soll (Aber eher glaube ich da,
an den Weinhnachtsmann).
Du haettest vielleicht mal oefter Poppey sehen
sollen. Der hatte durch Eisen im Spinat, auch immer
harte Muskeln. ;-)
gruesse aus'm ruhrpott
jens mueller
hi,
Es war Eisen, was als Spurenelement im Spiant, in
Hohem Masse vorkommen soll (Aber eher glaube ich da,
an den Weinhnachtsmann).
genau, und das ganze soll historisch auf einem simplen fehler basieren: da war in einer tabelle, die den eisengehalt verschiedener nahrungsmittel auflistet, beim spinat einfach das komma um eine stelle nach rechts gerutscht - und schon hatte der plötzlich "so viel eisen", dass in nachfolgenden generationen scharenweise kleine kinder spinat essen mussten, ob sie wollten oder nicht.
gruß,
wahsaga
Hallo wahsaga.
genau, und das ganze soll historisch auf einem simplen fehler basieren: da war in einer tabelle, die den eisengehalt verschiedener nahrungsmittel auflistet, beim spinat einfach das komma um eine stelle nach rechts gerutscht - und schon hatte der plötzlich "so viel eisen", dass in nachfolgenden generationen scharenweise kleine kinder spinat essen mussten, ob sie wollten oder nicht.
Schon mal versucht, einem kleinen Kind etwas zu Essen zu verabreichen, was es nicht mag?
Freundschaft!
Siech*SCNR*fred
Hallo Siechfred,
Schon mal versucht, einem kleinen Kind etwas zu Essen zu verabreichen, was es nicht mag?
Ganz besonders schlimm wird das ganze dadurch, dass Spinat - einmal vom Löffel geworfen - wirklich hässliche Flecken macht...
Was macht MyCrowSoft? :-)
Gruß,
small-step
Hallo,
genau, und das ganze soll historisch auf einem simplen fehler basieren:
Wieviel Eisen hat Spinat wirklich?
Es war einmal ....Ein Rechenfehler hat vor langer langer Zeit Spinat zu der großen Eisenquelle gemacht, mit der ganze Generationen von Kleinkindern bis auf den heutigen Tag gefüttert werden.
Inzwischen ist der Eisengehalt neu bestimmt worden. Es liegt mit 4mg pro 100 g eßbaren Anteils bei Spinat immer noch höher als bei anderen Gemüsen. Allerdings sind Fleisch und vor allem Innereien wesentlich größere Eisenquellen. Wer also keinen Spinat mag, kann sich auch ohne ihn gesund und abwechslungsreich ernähren. Wer aber Spinat liebt, kann ihn in dem guten Gefühl weiterhin verzehren, daß Spinat gesund ist.
Wer sich ganz genau über die Zusammensetzung der Lebensmittel und ihren Gehalt an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen informieren möchte:
Der kleine >>Souci-Fachmann-Kraut<<
Lebensmitteltabelle für die Praxis
herausg. von der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart
neueste Auflage
http://www.google.de/search?q=Eisen+im+Spinat&ie=UTF-8&hl=de&meta=
Mit freundlichen Grüßen
André
Spinat Eisen Vitamine ...
Hi!
Ich Depp! Wieso mußte mir das passieren... Ich gedachte Eure Diskussionen bezüglich revolutionärer kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse über die menschliche Worterkennung anzuregen und nicht zum Spinat. Hallo - TYPOGRAPHIE! Jemand?
hth Robert
Ich Depp! Wieso mußte mir das passieren... Ich gedachte Eure Diskussionen bezüglich revolutionärer kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse über die menschliche Worterkennung anzuregen und nicht zum Spinat. Hallo - TYPOGRAPHIE! Jemand?
Robert,
Life's like a box of chocolates: You never know what youre going to get.
Und wer mag Forrest Gump da widersprechen?
Gunnar
Hallo Gunnar,
Life's like a box of chocolates: You never know what youre going to get.
ja, das paßt wohl hier - wie überall. Intuitiv nett, daß Du nur den Teil von Forrest's Aussage zitiert hast, den ich auch verstehe ("Life is like a box of chocolates -- you never know what you're goona get and then you have to go medieval on somebody's buttocks").
hth Robert
Hallo Robert,
Ich Depp! Wieso mußte mir das passieren... Ich gedachte Eure Diskussionen bezüglich revolutionärer kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse über die menschliche Worterkennung anzuregen und nicht zum Spinat. Hallo - TYPOGRAPHIE! Jemand?
Ich habe es doch nur gut gemeint. Der Thread oben, in dem Jess mit den anderen so herrlich philosophiert, ist mir mittlerweile zu anspruchsvoll geworden. Da kam die Sache mit dem Spinat genau richtig. Sorry. ;-)
Mit freundlichen Grüßen
André
Hallo Jens,
Muss ich aber, denn M$ sperrt meinen Mozilla aus, ich kann die Seite nicht Bookmarken. :-(
das tut mir leid!
Es war Eisen, was als Spurenelement im Spiant, in
Hohem Masse vorkommen soll (Aber eher glaube ich da,
an den Weinhnachtsmann).
Natürlich Eisen! Ich erinnere mich wage an die Geschichte von einer Laborassistentin, die vor etwa einhundert Jahren in einer später vielzitierten Messreihe beim Eisengehalt des Spinats das Komma versehentlich eine Stelle zu weit nach rechts setzte und damit den Spinat-Eisen-Mythos initiierte. Keine Ahnung, wieso ich Vitamin C tippte - vielleicht ist der O-Saft schuld, den ich gerade trank...
hth Robert
Hi,
http://www.microsoft.com/typography/ctfonts/WordRecognition.aspx#evid
Da bekomme ich folgenden Quelltext in meinen Mozilla:
<HTML><HEAD><META HTTP-EQUIV="Refresh" CONTENT="0.1; URL=/typography/ctfonts/WordRecognition.aspx">
<META HTTP-EQUIV="Pragma" CONTENT="no cache">
<META HTTP-EQUIV="Expires" CONTENT="-1">
</HEAD></HTML>
Erst wenn ich den User-Agent auf IE6/WinXP umschalte, bekomme ich den Artikel.
Microsofts Typographie-Abteilung besitzt in der Fachwelt ein sehr hohes Ansehen
Angesichts des oben beschriebenen Verhaltens frage ich mich, woher dieses Ansehen kommen soll.
Sowas ist doch Kindergartenniveau. Obwohl - nein, das wäre eine Beleidigung. Für alle Kindergärten.
cu,
Andreas
Hallo Andreas,
Angesichts des oben beschriebenen Verhaltens frage ich mich, woher dieses Ansehen kommen soll. Sowas ist doch Kindergartenniveau.
ja, das ist völliger Schwachsinn - aber was soll ich denn machen? Denn Text herausoperieren und auf meinem eigenen Server anbieten? Es geht mir um den Inhalt des Artikels, auch wenn es Umstände wie der Eisengehalt im Spinat und die Microsoft-Paranoia nicht eben leicht machen...
hth Robert
Hi,
Angesichts des oben beschriebenen Verhaltens frage ich mich, woher dieses Ansehen kommen soll. Sowas ist doch Kindergartenniveau.
ja, das ist völliger Schwachsinn - aber was soll ich denn machen?
Du? Du brauchst nur nicht behaupten, daß die Fuzzis hohes Ansehen haben.
Ach ja, die sperren ja nicht nur andere Browser aus.
Ich habe gerade mal meinen IE (ActiveX deaktiviert, Scripting deaktiviert usw.) auf die Seite losgelassen, obwohl der normalerweise gar nicht ins Internet darf.
Ich bekam dasselbe zu sehen wie im Mozilla mit Original-Useragent: nur eine leere Seite
Wer sich also an die Microsoft-Empfehlungen hält, sieht auch nichts von deren eigener Seite - echt genial.
Den Text herausoperieren und auf meinem eigenen Server anbieten?
Es ist nicht Deine Aufgabe, den Schwachsinn, den Microsoft da macht, zu korrigieren.
cu,
Andreas
Hallo Andreas,
ja, das ist völliger Schwachsinn - aber was soll ich denn machen?
Du? Du brauchst nur nicht behaupten, daß die Fuzzis hohes Ansehen haben.
ich sprach nicht von MS, sondern von deren Typographen. Die laufen bei MS an einer ziemlich langen Leine und besitzen die Freiheit, sich auch eher akademischen Fragestellungen zu widmen. Einige der Mitarbeiter sind gerngesehene Gäste in Typographie-Foren - etwa in typophile.com. Ich schätze deren fachliche Publikationen (auch wenn in manchen Fällen die Zugänglichkeit offensichtlich eingeschränkt ist) und sehe deren individuelle Leistungen nicht durch irgendein seltsames Gebaren des arbeitgebenden Unternehmens geschmälert. Und dieses Gebaren haben wir an anderer Stelle schon ausgiebig durchdiskutiert!
Wenn jetzt jemand den Bogen zur möglichen ethisch-moralischen Haltung dieser Individuen spannen möchte (angesichts ihrer Arbeitgeberwahl), um daraus eine Ächtung dieser Personen und ihrer Arbeit zu rechtfertigen, so werde ich wahrscheinlich in freitagnachmittaglicher Energiearmut nicht mehr zu einem weiteren Diskurs befähigt sein und formuliere für diesen Fall präventiv und pauschal: LMAA!
hth Robert
Hallo.
ich sprach nicht von MS, sondern von deren Typographen. Die laufen bei MS an einer ziemlich langen Leine und besitzen die Freiheit, sich auch eher akademischen Fragestellungen zu widmen. Einige der Mitarbeiter sind gerngesehene Gäste in Typographie-Foren - etwa in typophile.com. Ich schätze deren fachliche Publikationen (auch wenn in manchen Fällen die Zugänglichkeit offensichtlich eingeschränkt ist)
Wenn man die wirklichen Koryphäen abzieht, derer Hilfe sich Microsoft wie dutzende Unternehmen vorher lediglich auf Honorarbasis bedient, bleiben da nicht mehr viele übrig. Die brauchbaren Schriften bei Microsoft stammen doch -- wenn sie nicht ohnehin nur von Monotype lizenziert waren -- fast ausschließlich von Matthew Carter, Tom Rickner, Charles Bigelow und Kris Holmes, die sich bereits mit Typografie befasst haben, als Microsoft noch im Textmodus steckte. Und selbst eigenständige technische Entwicklungen auf diesem Gebiet kann man dort mit der Lupe suchen.
MfG, at
Hi at!
Wenn man die wirklichen Koryphäen abzieht, derer Hilfe sich Microsoft wie dutzende Unternehmen vorher lediglich auf Honorarbasis bedient, bleiben da nicht mehr viele übrig.
Eben - es scheint tendentiell so zu sein, daß Typographen keine festangestellten Mitarbeiter von Unternehmen sind; die Motivation dafür vermute ich eher auf Seiten der Typographen, die lieber unabhängig bleiben. Wie auch immer, damit entfällt die Notwendigkeit, bei Deiner Betrachtung die wirklichen Koryphäen abzuhiehen. Und noch einmal: mich interessieren die Individuen, die bei/für MS typgraphisch tätig sind.
[...] fast ausschließlich von Matthew Carter, Tom Rickner, Charles Bigelow und Kris Holmes [...]
Nicht zu vergessen: Vincent Connare, Schöpfer der global grassierenden Seuche Comic Sans, gegen die bislang offenbar keine wirksame Medikation gefunden wurde.
Und selbst eigenständige technische Entwicklungen auf diesem Gebiet kann man dort mit der Lupe suchen.
Technologische Entwicklungen sind im Bereich der digitalen Typographie ohnehin mit der Lupe zu suchen: abgesehen von TTF (sei OTF eine Evolution der TTF-Technologie) ist in den vergangenen Jahren wenig passiert, und TTF hat nach der Lizenzierung von Apple an MS erst eine wirkliche, praxisorientierte Entwicklung genommen. ClearType wäre vielleicht noch eine nennenswerte, sinnvolle technologische Entwicklung.
hth Robert
Hallo.
Und noch einmal: mich interessieren die Individuen, die bei/für MS typgraphisch tätig sind.
Okay, damit gehe ich konform.
Nicht zu vergessen: Vincent Connare, Schöpfer der global grassierenden Seuche Comic Sans, gegen die bislang offenbar keine wirksame Medikation gefunden wurde.
Einfach nicht installieren. Dann kommt sie nur als Grafik daher, und das wesentlich seltener.
ClearType wäre vielleicht noch eine nennenswerte, sinnvolle technologische Entwicklung.
Nun ist aber Sub-Pixel-Rendering jenseits der jeweiligen Marketing-Begriffe auch ein eher alter Hut ...
MfG, at
Hi at!
Okay, damit gehe ich konform.
Hallelujah!
Seuche Comic Sans
Einfach nicht installieren. Dann kommt sie nur als Grafik daher, und das wesentlich seltener.
Ich habe sie auf meinen Maschinen deinstalliert und käme nie auf den Gedanken, sie zu verwenden. Vielleicht ergäbe sich eine Gelegenheit, falls ich einmal Comic-Autor werden sollte... Aber das Gros jener Menschen, die textuellen Output auf windowsbasierten Computern produzieren, scheinen höchsten Gefallen an dieser Schriftart gefunden zu haben, besonders bei der Gestaltung von Internet-Seiten. Letztlich wohl eine Frage des Geschmacks, über den sich bekanntlich nicht streiten läßt - besonders nicht über schlechten.
ClearType
Nun ist aber Sub-Pixel-Rendering jenseits der jeweiligen Marketing-Begriffe auch ein eher alter Hut ...
Das MS-Marketing-Geblubber ist mir ziemlich egal; wenn mir deren Entwicklungen brauchbar erscheinen, nutz ich sie. ClearType habe ich mich noch nicht widmen könne, meine XP-Maschine hat noch eine Röhre. Wenn ClearType dafür sorgt, daß Schriften weniger zerfrickelt auf einem Display gerendert werden als hier an meinem Mutterschiff (Win2k), dann werde ich das dankbar annehmen und als eine bedeutsame technologische Evolution deuten.
hth Robert
Hallo.
Okay, damit gehe ich konform.
Hallelujah!
Na, mal nicht übertreiben.
Wenn ClearType dafür sorgt, daß Schriften weniger zerfrickelt auf einem Display gerendert werden als hier an meinem Mutterschiff (Win2k), dann werde ich das dankbar annehmen und als eine bedeutsame technologische Evolution deuten.
"ClearType" ist tatsächlich evolutionär. Es ist nämlich der Marketing-Abteilung erwachsen, als man ihr erzählt hat, man übernehme die in informatischen Zeiträumen gesehen uralte Technik des irgendwann einmal revolutionären Sub-Pixel-Rendering.
MfG, at
Moin,
Ach ja, die sperren ja nicht nur andere Browser aus.
Ich habe gerade mal meinen IE (ActiveX deaktiviert, Scripting deaktiviert usw.) auf die Seite losgelassen, obwohl der normalerweise gar nicht ins Internet darf.
Ich bekam dasselbe zu sehen wie im Mozilla mit Original-Useragent: nur eine leere Seite
Gibt es da irgendeinen Trick? Mein Galeon kriegt immer die richtige Seite. Und selbst wenn ich einen handgemachten HTTP-Request ohne User-Agent absetze, kriege ich die Seite immernoch.
Du kannst ja einfach mal deinen Mailclient warmlaufen lassen und ihnen schreiben. Wie http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2002/4/t8855/ zeigt ist das nicht völlig umsonst, und evt. sogar lustig.
Hallo,
http://www.microsoft.com/typography/ctfonts/WordRecognition.aspx#evid
wie kann man so depperte Seiten machen, die nur im eigenen Brauser sichtbar sind. Das ist doch total engstirnig.
Gruß, Andreas
Hallo.
Ein interessanter Artikel für jene, die sich bei der Gestaltung Ihrer Seiten mit Achtsamkeit typographischen Aspekten widmen:
Kann ich nicht finden. Mit der Thematik haben sich andere bereits vor einiger Zeit ausgiebiger befasst. Und für einen Einstieg in die Typografie taugen Tschichold und Aicher ohnehin besser.
MfG, at
Hi at!
Kann ich nicht finden. Mit der Thematik haben sich andere bereits vor einiger Zeit ausgiebiger befasst.
Vielleicht sollte ich doch unter jede meine Äußerung ein relativierendes "YMMV" setzen...
Doch, ich kann den Artikel interessant finden und stelle - für mich - fest, daß in vielen fachlichen Betrachtungen zur Lesbarkeit von Texten äußerst wenig wissenschaftliches belegtes Material Eingang findet; einzig der Allgemeinplatz von der Worterkennung via Silhouette begnet mir immer mal wieder. Und der zitierte Artikel zeigt mir, daß die Worterkennung so nicht funktioniert - mehr noch, daß die am häufigsten in Diskussionen genannte Quelle (Bouma) diese Feststellung gar nicht macht. Damit gehört diese vielzitierte Theorie der Worterkennung in die gleiche Schublade wie der Hamburger-Gerichtsurteil-ich-distanziere-mich-Disclaimer: nur weil es ein Depp vom anderen abpinnt, wird es dadurch immer noch nicht richtiger.
Ich fühle mich auch gestärkt in meinen gar nicht so seltenen Diskussionen mit Kunden und Kollegen, die aus meinem Hang zu Verwendung von Kapitälchen in Drucksachen resultieren.
Und für einen Einstieg in die Typografie taugen Tschichold und Aicher ohnehin besser.
Bringhurst nicht zu vergessen! Habe ich behauptet, daß ich den Artikel in irgendeiner Form für den Einstieg in die Typographie geeignet halte? Ich glaube nicht! Aber er kann mit Betrachtungen zur Texterkennung des Menschen (basierend auf technischen Analysemethoden, die einem Tschichold nicht verfügbar waren; bei Otl Aicher - auf den ich ungerechterweise meine hochemotionale Ablehnung der Rotis übertrage - weiß ich nicht, ob er sich mit so etwas beschäftigt hat) den fortgeschrittenen Typographie-Interessierten zum Nachdenken anregen.
Hast Du tatsächlich es gelesen? Ich finde es wirklich spannend!
hth Robert
Hallo.
Ich fühle mich auch gestärkt in meinen gar nicht so seltenen Diskussionen mit Kunden und Kollegen, die aus meinem Hang zu Verwendung von Kapitälchen in Drucksachen resultieren.
Ich liebe Kapitälchen. Sie helfen mir unter anderem, auf das Euro-Zeichen zu verzichten, ohne drei Versalien aneinanderreihen zu müssen.
Und für einen Einstieg in die Typografie taugen Tschichold und Aicher ohnehin besser.
Bringhurst nicht zu vergessen! Habe ich behauptet, daß ich den Artikel in irgendeiner Form für den Einstieg in die Typographie geeignet halte? Ich glaube nicht!
Ruhig, Brauner. Ich habe nur klarstellen wollen, dass ich den Text als Fortgeschrittener nicht sonderlich interessant fand und es für Anfänger ebenfalls interessantere Lektüre gibt.
Aber er kann mit Betrachtungen zur Texterkennung des Menschen (basierend auf technischen Analysemethoden, die einem Tschichold nicht verfügbar waren; bei Otl Aicher - auf den ich ungerechterweise meine hochemotionale Ablehnung der Rotis übertrage - weiß ich nicht, ob er sich mit so etwas beschäftigt hat) den fortgeschrittenen Typographie-Interessierten zum Nachdenken anregen.
Zunächst einmal: Die Verwendung der Rotis für sein Buch ist wirklich ein Hemmschuh beim Lesen. Aber es gibt nicht nur technische Analysemethoden, sondern auch schlichte Lesetests. Mittels statistischer Methoden werden die Ergebnisse dann bereinigt, und schon sind alle technisch-theoretischen Betrachtungen absolet.
Hast Du tatsächlich es gelesen?
Yep.
Ich finde es wirklich spannend!
Vielleicht wird der spannende Teil den Opera-Nutzern ja vorenthalten.
MfG, at
Hi at!
Bringhurst nicht zu vergessen! Habe ich behauptet, daß ich den Artikel in irgendeiner Form für den Einstieg in die Typographie geeignet halte? Ich glaube nicht!
Ruhig, Brauner.
Ich zehre noch vom arbeitsarmen und entspannend schönwettrigen Wochende und bin somit die Gelassenheit in Person.
Ich habe nur klarstellen wollen, dass ich den Text als Fortgeschrittener nicht sonderlich interessant fand und es für Anfänger ebenfalls interessantere Lektüre gibt.
Ja, dann!
Zunächst einmal: Die Verwendung der Rotis für sein Buch ist wirklich ein Hemmschuh beim Lesen.
Neben der erschwerten Lesbarkeit weist sie vor allem eine Eigenschaft auf: Hässlichkeit. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, sie häufiger zu sehen und verfalle angesichts der schlaffen e- und d-Minuskeln in eine kurzzeitige Melancholie. Wie bedauernswert gering ist das ästhetische Empfindungsvermögen mancher Menschen ausgebildet, besonders da sie sich der Ästhetik von Berufs wegen widmen!
Aber es gibt nicht nur technische Analysemethoden, sondern auch schlichte Lesetests.
Ja klar! Aber im Artikel geht es eben gerade darum, daß empirische Erkenntnisse aus Lesetest mit neuzeitlich-technischen Analysemethoden anders gewertet werden können. Mit dem Link auf den Beitrag wollte ich lediglich auf einen einzelnen - meiner Meinung interessanten - Aspekt hinweisen, ohne damit das allgemeine theoretische Fundament der Typographie in Abrede zu stellen. Ich hoffe, daß ich einzelne Aussagen treffen kann, ohne jedesmal die Geschichte des Universums und die Implikationen meiner Aussage darauf darzustellen. Du manövrierst mich in die Lage eines Mathematikers, dem Du bei der Formulierung eines algebraischen Satzes die umfassende Darstellung der gesamten zugrundeliegenden, mathematischen Axiomatik abverlangst (doch doch - ich bin immer noch ganz gelassen). Vielleicht reden wir aber auch nur einmal wieder aneinander vorbei...
hth Robert
Hallo.
Neben der erschwerten Lesbarkeit weist sie vor allem eine Eigenschaft auf: Hässlichkeit.
Nun ist Hässlichkeit bekanntlich eine Frage des schlechten Geschmacks, aber Schriten wie die Rotis haben besonders unter ihrer zeitgeistlichen Prägung zu leiden. Es mag weit hergeholt klingen, aber ich glaube, dass je besser die wirtschaftliche Lage ist, desto mehr Freunde die Rotis ob ihres kühlen und auf elitär getrimmten Charakters findet. Das macht sie derzeit nicht gefragt.
In letzter Zeit habe ich das Gefühl, sie häufiger zu sehen und verfalle angesichts der schlaffen e- und d-Minuskeln in eine kurzzeitige Melancholie. Wie bedauernswert gering ist das ästhetische Empfindungsvermögen mancher Menschen ausgebildet, besonders da sie sich der Ästhetik von Berufs wegen widmen!
Wenn ich die oben genannten Vorzeichen ausklammere, kann dies nur zum Teil nachvollziehen. Zumal ich die Reduzierung auf einzelne Buchstaben für schwierig halte. Ich verwende ja auch Garamond-Varianten, deren "a" eigentlich eines Klassikers unwürdig ist.
Für Lesetexte würde ich die Rotis aber ohnehin nicht verwenden. Das Schriftbild ist einfach zu unruhig -- beim Lesen von Otl Aichers "typographie" kann man ja regelrecht seekrank werden. Bei Überschriften hat man dann noch das Problem der sehr eingeschränkten Kombinierbarkeit, aber für Signets, insbesondere natürlich im Finanz-, Versicherungs- und Unternehmenseratungssektor gehört sie meines Erachtens zu den ersten Adressen.
Aber im Artikel geht es eben gerade darum, daß empirische Erkenntnisse aus Lesetest mit neuzeitlich-technischen Analysemethoden anders gewertet werden können.
Ganz ehrlich: Neuzeitlicher als eine Stoppuhr und ein Fragebogen zum Textverständnis muss meines Erachtens keine Analysemethode sein.
Mit dem Link auf den Beitrag wollte ich lediglich auf einen einzelnen - meiner Meinung interessanten - Aspekt hinweisen, ohne damit das allgemeine theoretische Fundament der Typographie in Abrede zu stellen. Ich hoffe, daß ich einzelne Aussagen treffen kann, ohne jedesmal die Geschichte des Universums und die Implikationen meiner Aussage darauf darzustellen. Du manövrierst mich in die Lage eines Mathematikers, dem Du bei der Formulierung eines algebraischen Satzes die umfassende Darstellung der gesamten zugrundeliegenden, mathematischen Axiomatik abverlangst (doch doch - ich bin immer noch ganz gelassen).
Es genügt mir ja zu wissen, dass du diesem Text etwas abgewinnen kannst. Dass ich das aus meiner eigenen Sicht nicht nachvollziehen kann, musst du ja nicht als Anreiz begreifen, mir eine Begründung für deine persönliche Meinung zu liefern. Ich kann von meiner abweichende Meinungen nicht nur tolerieren, sondern auch akzeptieren, denn selbst wenn Einigkeit über alle wesentlichen Argumente besteht, ist damit deren Gewichtung nicht auch die gleiche. Ich verlange dir also nur dann etwas ab, wenn du den Ehrgeiz entwickelst, mich in einer Angelegenheit anderweitig überzeugen zu wollen, derer ich mir bereits recht sicher bin.
Vielleicht reden wir aber auch nur einmal wieder aneinander vorbei...
Das vermute ich fast. Das wäre zwar sicher keine Absicht, aber manchmal sind meine eigenen Analyseverfahren etwas -- nun, du würdest es vielleicht "rotis-mäßig" nennen. Übe bitte Nachsicht mit mir.
MfG, at
Hi at!
Es mag weit hergeholt klingen, aber ich glaube, dass je besser die wirtschaftliche Lage ist, desto mehr Freunde die Rotis ob ihres kühlen und auf elitär getrimmten Charakters findet. Das macht sie derzeit nicht gefragt.
Also ich meine sie immer häufiger zu sehen (Audi, Renault, Arch+), auch bei uns in der Region auf Plakaten. Wahrscheinlich hat die Ausstattung des Bundestages mit Rotis den einen oder anderen Gestalter auf schlechte Gedanken gebracht...
Zumal ich die Reduzierung auf einzelne Buchstaben für schwierig halte.
Die genannten Glyphen waren beispielhaft; allerdings halte ich sie im Bezug auf das Textbild für sehr prägend, sicher tragen C,c und e bei der Rotis einen guten Teil zu schlechten Lesbarkeit von Massentexten bei.
Es genügt mir ja zu wissen, dass du diesem Text etwas abgewinnen kannst. Dass ich das aus meiner eigenen Sicht nicht nachvollziehen kann, musst du ja nicht als Anreiz begreifen, mir eine Begründung für deine persönliche Meinung zu liefern.
Ja, wir haben schlicht unterschiedliche Standpunkte.
Das vermute ich fast. Das wäre zwar sicher keine Absicht, aber manchmal sind meine eigenen Analyseverfahren etwas -- nun, du würdest es vielleicht "rotis-mäßig" nennen. Übe bitte Nachsicht mit mir.
Ich glaube, wir ticken nicht allzu unterschiedlich...
hth Robert