Mathias Bigge: Alvar Freude wegen Links zu Geldstrafe verurteilt

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Hi Christian,

was ist denn lustig daran auf illegale Webseiten von Nazis zu verweisen?
Was ist daran lustig, diese zu verbieten? Zusaetzlich Links zu »Websites von Schwulenorganisationen«?

Im Grunde gibt es zwei Fragen:

1. Soll man überhaupt Seiten im Internet verbieten dürfen oder sollte das Internet ein völlig rechtsfreier Raum für frei flottierende Informationen sein?

2. Sind solche Verbote technisch durchsetzbar?

Ich will nur zu 1 etwas schreiben, da Du die Probleme und Möglichkeiten von 2 besser einschätzen kannst als ich. Ich bin der Meinung, dass es unbestreitbar Grenzen für die Kommunikation im Internet gibt. Da sind zum einen Grenzen, die durch wirtschaftliche Bestimmungen gesetzt werden, etwa Namensschutz, Normen für Werbung und Konkurrenz, Markenpiraterie usw. Dann gibt es sexuelle Grenzen, etwa für Kinderpornographie.

Die Frage ist nun, ob auch im politischen Raum Grenzen gesetzt werden sollten. Hier verlaufen die aktuellen Grenzdiskussionen entlang brauner und terroristischer Sümpfe. Wie sollte man Deiner Meinung nach damit umgehen, wenn Al Quaida Sympathisanten oder andere Terroristen im Netz zu Gewalt aufrufen oder Anleitungen für Anschläge verbreiten? Wie sollte man darauf reagieren, wenn Neonazis über das Netz zu Gewalt gegen Ausländer und dergleichen mehr aufrufen?

Nun wird hier vielfach die Position vertreten, dass Zensur nichts nützt. Die Gegenseite argumentiert damit, dass Terrorgruppen und Neonazis das Netz erfolgreich zur Gewinnung von Jugendlichen einsetzen und das das unterbunden werden solle.

Siehst Du das Netz wirklich als Raum grenzenloser Freiheit oder gibt es auch für Dich Grenzen, die durchgesetzt werden sollten?

Viele Grüße
Mathias Bigge