Hallo Christoph,
das könnte ja noch interessant werden.
uiiii ... wer bist du denn jetzt? Ich hab dich noch nie bemerkt.
Ja, da staunst Du, gell? Ein seltener Gast.
Du bringst es jedenfalls fertig, als Reaktion auf mein posting _nicht_ das "Rolf-Thema" weiter breitzulatschen
Ich bin wohl nicht der Adressat dieses Satzes und nehme an, das kriegt Ihr auch ohne mich in den Griff.
Wichtig ist, daß die Summe der Tauschwerte, die mir monatlich zur Verfügung steht, den tatsächlich monatlich benötigten "Werten" entspricht.
Deine Aussage hat mit der Frage nichts zu tun.
Das sehe ich, mit Verlaub, nicht so. Ich habe, wenn auch sehr grob, einen philosophischen Aspekt hineinzutragen versucht, wie du ja sehr wohl bemerkt hast.
Ich habe es bemerkt und begrüße das sehr. Nur hängt das Wesen des Geldes nicht mit seiner Teilbarkeit zusammen, sein Gebrauchswert aber schon.
Love is giving. Du bist doch nicht etwa ein Opfer der totalen Ökonomisierung unseres Lebens?
Antwort verweigert. Nächste Frage bitte:
Oh, die Frage war nicht persönlich gemeint. Ich versuche gleich, sie nochmal richtig zu stellen.
Es lohnt sich, dazu auch mal beispielsweise solche politischen Ökonomen wie Karl Marx nachzulesen ...
Guter Tip. Aber nur, wenn man es nicht bei Marx beläßt und sich vor Augen hält, daß er sich trotz großer wissenschaftlicher Leistungen auch geirrt hat
Siehst du, _das_ dürfte man, wie ich meine, gerne mal diskutieren. Ich kann jetzt so aus dem Hut kein Zitat benennen, das irgendeinen seiner Irrtümer belegt, aber es ist gewiß richtig, daß er hie und da geirrt hat.
Ein Zitat muß auch ich schuldig bleiben, da ich Marx nur aus zweiter Hand kenne. Unter hie und da verstehe ich allerdings etwas anderes.
Seine These, das sich unsere Rechtssysteme und politischen Verhältnisse aus der Wirtschaftsform ("den materiellen Lebensverhältnissen") ergeben halte ich für zu weit gegriffen. Der Kapitalismus ist im demokratischen Groß-Britannien wie in der Diktatur des dritten Reiches gediehen. Ich halte diese Ansicht für ein Ergebnis seiner geschichtlichen Betrachtungsweise, denn natürlich gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Tätigkeit des wachsenden Bürgertums, den dazu notwendigen Rechten und Freiheiten und der politischen Einflußnahme. Aber eben nicht zwingendermaßen (wir dürfen gespannt sein, wie die VR China sich entwickelt). Außerdem sehe ich nicht nur wirtschaftliche Ursachen für viele Konflikte, wie etwa im Sudan. Unser Leben hat eben noch andere als materielle Grundlagen (auch wenn´s mir so vorkommt, als habe die Öffentlichkeit das vergessen).
Insofern hat Marx, wie ich glaube, auch zur erwähnten "totalen Ökonomisierung" beigetragen. Ich verstehe darunter, daß wir dazu neigen alle Lebensbereiche wirtschaftlich zu betrachten. So kann man zwischenmenschliche Beziehungen durchaus als das Austauschen von Leistungen zum maximieren des eigenen Nutzens gestalten. Liegt darin ihr "Wert"? Sind wir so?
Ein anderer Irrtum ist wohl der von Marx vorhergesagte Fall der Profitrate, der sich zwar aus den (plausiblen aber axiomatischen) Annahmen seiner Mehrwerttheorie logisch ergibt, aber in freier Wildbahn bisher nicht beobachtet wurde. Ein Zirkelschluß?
Und gerade, was die Funktion des Geldes angeht war er völlig auf dem Holzweg (was wohl zu seiner Zeit auch nicht abzusehen war). Die Weltwirtschaftskrise hat die sozialistischen Theoretiker (und die meisten anderen auch) völlig unvorbereitet erwischt.
Na und? Dafür hat er andererseits auch blendende Thesen formuliert und im "Kapital" mit einer geradezu herrlichen Kodderschnauze seine Gegenwart zu analysieren versucht.
Und ist mit unkonventionellen Methoden zu Ergebnissen gekommen, die sich Reihenweise bestätigt haben. Er hat die Verhältnisse so gut getroffen, daß man eine ganze ökonomische Denkschule (die Neoklassiker) anheuern mußte, um ihn zu widerlegen. War schon ein cooler Fisch, der Karl.
Letzten Endes ist er daran schuld, daß ich in den letzten Jahren der DDR für die Stasi als "Untergrundautor" unter Beobachtung stand.
Wieso, warst Du Marxist ;-)? Im Ernst: das interessiert mich. Kann man davon etwas Lesen? Ich finde es interessant, mal von einer persönlichen Geschichte zu erfahren.
Aber er war ein Mann mit einem vielleicht etwas starren Denkgerüst,
Was meinst Du damit?
das ausgereicht hat, ein paar Jahrzehnte lang viele Leute zu manchmal richtigen und manchmal falschen Schlußfolgerungen zu verleiten.
Das wüßte ich ja gern mal: Wie haben die Leninisten und Stalinisten Ihre Politik von Marx abgeleitet (vielleicht hast Du einen kompakten Lesetip, in unserer Bib gibt´s nur Wälzer)?
Ich bin (und will bleiben) vorrangig naturwissenschaftlich orientiert.
Welche Disziplin?
Hey, also gerade was die Haifischzähne angeht, solltest du doch bitte auch den kleinsten Anflug von Ironie vermeiden.
Ich hielt Ironie für unbedingt notwendig, was die Haifischzähne angeht. Aber sparen wir sie uns doch auf und beschränken (das Wort passt ja eigentlich nicht) uns auf den Austausch von Gedanken.
Wie nun weiter: brauchen wir nun die kleinen Münzen wirklich? Das ist doch eigentlich das Thema dieses Threads ...
Ach so, ja, das Klimpergeld. Also bei mir sammelt es sich immer auf der Fensterbank. Manchmal fällt eine Münze runter. Macht ziemlichen Lärm beim Staubsaugen. Das ist dann gut gegen die Inflation.
So ich muß zum Zug und kann erst in ein paar Tagen wieder schreiben. Bin gespannt auf Deine Antwort.
Grüße in den Nabel der Nation
Toni