hallo Sven,
Mit Gentoo wartet man (geduldig?) immer Ewigkeiten auf die Vollendung des Kompilationsprozesses. Das ist mitunter schon ein erheblicher Zeit- und Performancefaktor, insbesondere beim Neukompilieren von X.
Jaein. Das ist richtig, wenn es sich um die Ersteinrichtung des Systems handelt, die gerade für den X-Server schonmal leicht 4 bis 5 Stunden dauern kann. Ist er einmal vorhanden, kann man aber nach Belieben losarbeiten, Browser und Mail-Programm einrichten usw., während auf einer anderen Konsole gegebenenfalls noch Qt für KDE (was auch sehr lange braucht) vor sich hin kompiliert. X-Server, grafische Oberflächen (KDE, GNOME und XFCE übrigens nahezu gleichwerig im Zeitaufwand) sowie mozilla brauchen tatsächlich eine Menge Zeit.
apt-get holt dagegen Binärpakete. Einmal den Download erledigen, kurz entpacken - fertig einsatzbereit.
Nicht immer in der Form, in der man es eventuell haben möchte. Und zumindest bei Debian (für *buntu-Systeme kann ich das wegen noch mangelnder Kenntnis nicht wirklich aussagen) dauert es oftmals anderthalb Jahre oder noch länger, bis eine aktuelle Software-Version angeboten wird. Das geht bereits beim Kernel los. Debian ist außerordentlich konservativ.
Der Pseudo-Vorteil, dass man mit Gentoo natürlich handoptimierte Kompilationsoptionen nutzen könnte
ist relativ uninteressant. Allerdings gibt es ein paar Softwarepakete, bei denen ich solche Optionen durchaus einstellen möchte, Samba zum Beispiel, den Apache natürlich, und bei KDE brauche ich zum Beispiel kopete nicht, muß es aber mitnehmen, wenn ich nur knode haben will. Das ändert sich erst ab KDE 3.5.
Mit emerge --unmerge werde ich auch "große" Softwarepakete sehr leicht wieder los, wenn ich sie nicht mehr brauche, mit apt fällt das schwerer. Einen Neubau der gesamten "Welt" kriege ich mit Gentoo oder *BSD selbst bei noch laufendem System hin, wirksam wird es erst, wenn nach einem reboot der eventuell neugebaute Kernel arbeitet. Ist mir für Debian und seine Klone noch nicht in gleicher Weise gelungen, da ist portage bzw. das Ports-System wesentlich flexibler. Es mögen ja künftig andere Erfahrungen hinzukommen.
steigt bei übermäßiger Optimierung (-O9 ;) ) die Gefahr, dass Unverträglichkeiten auftreten.
Hm. Derlei "übermäßige Optimierung" kann also im Umkehrschluß bei einer "Paketinstallation" aus bereits vorkompilierten binaries ausgeschlossen werden?
Grüße aus Berlin
Christoph S.