Konstantin: Kann wirklich jeder Domain-Provider werden?

Hallo,

habe mal ne Frage. Wie kann man eigentlich Domain-Provider werden? Ein Freund erzählte mir, dass man einfach einen der preiswerten Server mieten könnte und man dann schon als selbständiger Provider (Gewerbeschein vorausgesetzt) auftreten könne.

Ist das so richtig? Kann das wirklich jeder so einfach? Ich meine, muss man sich da nicht irgendwo registrieren oder anerkennen lassen? Gibt es eine Stelle, wo sich jeder Provider registrieren lassen muss oder müsste?

Grüße Konstantin

  1. hallo Konstantin,

    Ein Freund erzählte mir, dass man einfach einen der preiswerten Server mieten könnte und man dann schon als selbständiger Provider (Gewerbeschein vorausgesetzt) auftreten könne.
    Ist das so richtig?

    Rechtlich wahrscheinlich korrekt. Wenn du das aber praktisch umzusetzen versuchst, bist du nach drei Tagen derart pleite, daß du für den Rest deines Lebens mit 50 Prozent Sozialhilfe auskommen mußt.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

    1. Hallo Christoph,

      ich habe ehrlich gesagt nichts verstanden. Also ich selber möchte das nicht umsetzen. (Soweit ich meinen Text nochmals nachgelesen habe, war meine Frage auch ganz anders zu verstehen.) Mich interessiert nur, ob es wirklich so einfach ist. Denn ich meine, dass man doch sonst immer einen Schein in Deutschland für die einfachsten Dinge braucht (z. B. Angelschein).

      Dein Hinweis, dass man den Rest seines Lebens mit 50% Sozi auskommen müsste, finde ich zwar interessant, kann ihn aber auch nicht verstehen. Wie kommst du zu diesem Schluss? Ist das Hosten von Domains so ein risokoreiches Geschäft geworden????? Dann verstehe ich nicht, warum 1&1 so erfolgreich geworden ist.

      Ich wäre für ein klärendes Posting dankbar.

      Grüße Konstantin

      hallo Konstantin,

      Ein Freund erzählte mir, dass man einfach einen der preiswerten Server mieten könnte und man dann schon als selbständiger Provider (Gewerbeschein vorausgesetzt) auftreten könne.
      Ist das so richtig?

      Rechtlich wahrscheinlich korrekt. Wenn du das aber praktisch umzusetzen versuchst, bist du nach drei Tagen derart pleite, daß du für den Rest deines Lebens mit 50 Prozent Sozialhilfe auskommen mußt.

      Grüße aus Berlin

      Christoph S.

      1. hallo Konstantin,

        Also ich selber möchte das nicht umsetzen

        Warum fragst du dann?

        Denn ich meine, dass man doch sonst immer einen Schein in Deutschland für die einfachsten Dinge braucht (z. B. Angelschein).

        Ehe du einen Angelschein beantragen kannst, brauchst du eine Angel. Ehe du einen Führerschein machen möchtest, brauchst du eine Auto. Ehe du selber Provider werden möchtest, brauchst du:

        • eine Rechenanlage mit entsprechender technischer Ausstattung (zum Beispiel klinatisierte Räume)
        • einen Mitarbeiterstab, der den pausenlosen Betrieb 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr gewährleistet
        • etwas Grundsatzwissen.

        Dein Hinweis, dass man den Rest seines Lebens mit 50% Sozi auskommen müsste, finde ich zwar interessant, kann ihn aber auch nicht verstehen.

        Als "Provider" bietest du anderen Leuten zu bestimmten Konditionen an, ihre (Wunsch-)Domains zu hosten. Die bezahlen dir, je nachdem wie sich dein Angebot im Kontext deiner Konkurrenz ausnimmt, dann vielleicht 10 Euro im Monat. Wieviele angemeldete user bzw. Domainbenutzer brauchst du also, um monatlich ein paar tausend Euro für die Wartung deiner Geräte und ein paar tausend Euro für die Lohnzahlung an deine Angestellten auszahlen zu können? Oder hast du noch ein "Kompensationsgeschäft" laufen, aus dem du genügend Einnahmen erzielst, um die Verluste abdecken zu können?

        Ist das Hosten von Domains so ein risokoreiches Geschäft geworden?

        Nicht unbedingt. Nur solltest du dich informieren, was das bedeutet.

        Grüße aus Berlin

        Christoph S.

        1. Hallo Christoph

          Also ich selber möchte das nicht umsetzen

          Warum fragst du dann?

          Ehrlich gesagt, nur interessehalber. Ich fand den Gedanken des Freundes einfach genial. Nur würde mir in der Tat das Wissen fehlen, einen Server zu bedienen. Meine Welt ist html und ein FTP. Mehr ginge da nicht. Außerdem hätte ich dann die ganze Verantwortung für die Kunden.

          Dein Hinweis, dass man den Rest seines Lebens mit 50% Sozi auskommen müsste, finde ich zwar interessant, kann ihn aber auch nicht verstehen.

          Als "Provider" bietest du anderen Leuten zu bestimmten Konditionen an, ihre (Wunsch-)Domains zu hosten. Die bezahlen dir, je nachdem wie sich dein Angebot im Kontext deiner Konkurrenz ausnimmt, dann vielleicht 10 Euro im Monat. Wieviele angemeldete user bzw. Domainbenutzer brauchst du also, um monatlich ein paar tausend Euro für die Wartung deiner Geräte und ein paar tausend Euro für die Lohnzahlung an deine Angestellten auszahlen zu können? Oder hast du noch ein "Kompensationsgeschäft" laufen, aus dem du genügend Einnahmen erzielst, um die Verluste abdecken zu können?

          Acha, verstehe. Also rechtlich dürfte jeder Wald- und Wiesenheini sich zwar selbst Provider nennen, aber es dürfte wirtschaftlich schwer für ihn werden.

          Ist das Hosten von Domains so ein risokoreiches Geschäft geworden?

          Nicht unbedingt. Nur solltest du dich informieren, was das bedeutet.

          Tue ich doch gerade... :-) Aber danke, es käme für mich sowieso nicht in Frage.

          Grüße aus Berlin

          Grüße von Hannover auf dem Sofa.

          1. Hi @Christoph!
            Ich stelle mich mal dumm:

            1. Wozu brauch ich Mitarbeiter?
            2. Wozu brauch ich eigene Server?

            Wenn ich das richtig verstehe stelle ich den Leuten doch nur Webspace und Traffic zur Verfügung, oder?
            Wenn ich also einen Server z.B. bei 1&1 "miete" für sagen wir 170€/Monat bekomme ich 400GB Webspace und 1000GB bzw. 1TB Traffic/Monat.
            RECHENBEISPIEL:

            Angebot für Kunden: 100MB Webspace und 8GB Traffic/Monat für 5€/Monat
            ...mal 100Kunden = 10GB Webspace und 800GB Traffic/Monat macht 500€/M.,
            200GB Traffic als Reserve...

            = 330€ Gewinn/Monat

            RICHTIG oder FALSCH?

            1. hallo,

              Angebot für Kunden: 100MB Webspace und 8GB Traffic/Monat für 5€/Monat

              Quittiere ich mit Achselzucken. Der Provider, von dem du deinen "Server" gemietet hast, stellt mir dasselbe für weniger Geld und mit mehr Features zur Verfügung. Außerdem bist du damit noch lange kein "Provider", weil du nicht die Souveränität besitzt, mir die gewünschte Domain freizuschalten.

              "Webspace und Traffic" ist bei weitem nicht alles.

              Grüße aus Berlin

              Christoph S.

        2. Moin!

          Ehe du einen Angelschein beantragen kannst, brauchst du eine Angel. Ehe du einen Führerschein machen möchtest, brauchst du eine Auto.

          Beides falsch. Der Erwerb des Jahresfischereischeins oder einer lokalen Angellizenz ist nicht vom Besitz entsprechenden Angelgerätes abhängig, ebensowenig muß ein Erwerber einer Fahrerlaubnis im Besitz eines entsprechenden Kraftfahrzeuges sein.

          Ehe du selber Provider werden möchtest, brauchst du:

          • eine Rechenanlage mit entsprechender technischer Ausstattung (zum Beispiel klinatisierte Räume)
          • einen Mitarbeiterstab, der den pausenlosen Betrieb 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr gewährleistet
          • etwas Grundsatzwissen.

          Um Domainprovider zu sein benötigt man tatsächlich auch nur einen Server (oder auch zwei, je nach TLD-Bestimmungen), und den kann man sich problemlos mieten, ohne für die da dranhängende Technik selbst verantwortlich sein zu müssen.

          Es ist sogar noch "schlimmer": Genaugenommen benötigt man mit dem richtigen Partner, welcher die technische Infrastruktur bereitstellt, sogar gar keine eigenen Server mehr, sondern man kann auch alles als "Reseller" weiterverkaufen.

          Wohlgemerkt: "Domainprovider" - darunter verstehe ich diejenigen, welche Domainregistrierungen vornehmen. Webspace-Provider sind nochmal was anderes.

          Als "Provider" bietest du anderen Leuten zu bestimmten Konditionen an, ihre (Wunsch-)Domains zu hosten. Die bezahlen dir, je nachdem wie sich dein Angebot im Kontext deiner Konkurrenz ausnimmt, dann vielleicht 10 Euro im Monat. Wieviele angemeldete user bzw. Domainbenutzer brauchst du also, um monatlich ein paar tausend Euro für die Wartung deiner Geräte und ein paar tausend Euro für die Lohnzahlung an deine Angestellten auszahlen zu können? Oder hast du noch ein "Kompensationsgeschäft" laufen, aus dem du genügend Einnahmen erzielst, um die Verluste abdecken zu können?

          Was hat der mögliche erzielbare Preis einer Dienstleistung mit den verursachten Kosten zu tun? Selbstverständlich muß man sowohl die Konditionen der Verträge als auch die Preise entsprechend so formen und kalkulieren, dass es sich wirtschaftlich lohnt.

          - Sven Rautenberg