Sven Rautenberg: SuSE Linux 9.0: DSL hinter Netzwerk

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Moin!

Also erkennt Linux keine DSL-Geräte, wenn sie hinter einem Netzwerk versteckt sind? Wie dann?

Es gibt im netzwerktechnischen Sinn keine "DSL-Geräte", sie unterscheiden sich jedenfalls rein von den über sie ermittelbaren Daten nicht von anderen Netzwerkgeräten. Insofern bezweifle ich, dass bei deiner SuSE irgendwann "DSL-Gerät gefunden" aufleuchten wird. Nichtsdestotrotz wird es aber funktionieren.

Dann trage sie fest ein und laß das mit DHCP sein.

Mit DHCP habe ich gar nichts gemacht, das mache ich erst, wenn ich weiß, ob es brauche.

Ich empfehle dir sehr deutlich, deine SuSE per DHCP ans Netzwerk anzubinden. Denn du hast im Prinzip drei Möglichkeiten:
1. Dein SuSE wird als DHCP-Client (das Teil heißt "dhcpcd") ans Netz angebunden, der Rest bleibt so, wie er ist.
2. Du findest heraus, welcher IP-Bereich deines Routers per DHCP vergeben wird, und gibst deiner SuSE manuell eine IP _außerhalb_ dieses Bereiches - ist schon deutlich aufwendiger.
3. Du ignorierst künftig das DHCP deines Routers im kompletten Netzwerk und stellst ALLE Rechner auf manuell verteilte IPs um - das wäre der maximale Aufwand.

Dabei ist DHCP wirklich simpel einzurichten.
Schritt 1: Du installierst das Paket für "dhcpcd" (also den Client - nicht zu verwechseln mit dem "dhcpd", das ist der Server und hat ein "c" weniger im Namen).
Schritt 2: Du sagst deiner Netzwerkkarte, sie möge sich per DHCP konfigurieren.

Fertig.

Dass die werten Kollegen heute morgen gegen das Betreiben eines DHCP-Servers im privaten Netzwerk argumentiert haben, kann ich im übrigen nicht nachvollziehen.

Erstens ist das Einrichten eines DHCP-Servers auf Linux ultra-simpel - sofern man nicht sowieso schon einen DHCP-Server vorgefertigt in seinem Router hat.

Zweitens hat man es beim Installieren oder Ausprobieren neuer Betriebssysteme wie z.B. Knoppix ganz leicht, denn Knoppix sucht beim Booten auch nach einem DHCP-Server, um sich die Adressen der eigenen IP, des Gateways und DNS-Servers zu besorgen. Man muß also nie mehr manuell mit IP-Adressen herumwerkeln (außer auf dem zentralen DHCP-Server, wenn man den selbst eingerichtet hat, und sich da was ändert).

Drittens sind die eigenen Rechner wesentlich portabler in andere Netzwerke, in denen sich ja auch immer häufiger DHCP antrifft. Man muß sich also wirklich nur noch dort anstöpseln und kann sofort loslegen, weil der eigene Rechner schon auf DHCP konfiguriert ist.

Was die Zahl der Computer angeht, ab der sich DHCP lohnt, würde ich sagen: Zwei, sofern diese nicht direkt nebeneinander stehen. Denn sobald man mehr als einen Raum weiter rennen muß, um zum zweiten (oder jedem weiteren) Rechner zu gelangen, nur um irgendeine dumme IP-Konfiguration zu verändern, lohnt sich der Zeitaufwand von 5 Minuten, um DHCP einzurichten (oder ein existierendes einfach zu verwenden.

  • Sven Rautenberg