Moin!
[…] Normalerweise kann ich mit diesem Dummdeutsch ganz gut umgehen, lächle ein wenig und behalte "meine" gewohnten Worte im Kopf. Wenn man den Text aber weiterlas, dann stolperte man über dutzende von Rechtschreibfehlern. Ab da wurde es nur noch peinlich.
[…] Vielleicht, weil ihre elterische Peergroup in Anglizismen geübter war als in deutsche Klassikern und Schillers Balladen?
Da scheint ja nun jemand in sein eigenes Fettnäpfchen getappt zu sein, vielleicht weil der elterliche Freundeskreis im Umgang mit Anglizismen nicht so geübt war.
[…] Vielleicht ist eine andere (typisch deutsche?) Eigenschaft, die uns prägt: Ein Volk, dass nicht aufrichtig und ehrlich mit seiner Geschichte umgeht, sondern in weiten Teilen schon beim kleinsten Erinnern an die Untaten während des Nationalsozialismuss "... ich habe keine Schuld... ; ... damit muss doch mal Schluss sein ... ; ... die anderen doch auch ...; ... selber, selber... " ausruft, wird, solange das so bleibt, wohl nie genügend Selbstbewusstsein entwickeln, wenigstens seine eigene Sprache zu mögen. So gesehen sind es also eher die "aufrechten Deutschen", die durch ihre ständiges Herumkritteln an der deutschen Geschichte die deutsche Sprache den Bach runtergehen lassen.
Na, wenigstens geht die Musik nicht den Bach herunter ;-)
Wenn ich deine Ausführungen richtig lese, sollten wir, statt uns der Schuld unserer Vorfahrungen bewusst zu sein – allein das lässt sich aus den genannten Aussagen ableiten, die auf ein schlechtes Gewissen deuten, genauso selbstbewusst mit der Geschichte umgehen, wie es unsere Nachbarn tun: Unter der Herrschaft des großen Feldherrn Kaiser Friedrich der-wie-vielte konnten unsere heldenhaften Preussischen Truppen relevante Teile des Afrikanischen Kontinentes für das Deutsche Reich befreien. Ähnlich erfolgreich konnte das Reich Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ausgedeht werden.
Oder meinst du mit selbstbewusst, dass wir Deutschen unsere Geschichte anerkennen, „ja, da haben wir (als Volk) Mist gebaut“ und _endlich_ den Mumm aufbringen, den 8. Mai zum Nationalfeiertag zu erheben? Die Situation ist zumindest momentan noch „kritisch“, da ein Teil der Generation, die von einem großdeutschen Reich der nordischen „Rasse“ träumte, noch lebt und nicht an das Erlebte erinnert werden möchte – wie in den 50er Jahren; die Entnazifizierung lief ja nach dem Krieg nicht lange, stattdessen war die „Entkommunizierung“ plötzlich wichtiger. Die Nachkriegsgeneration hingegen ist zuweit weg vom Geschehen und einige davon scheinen an Erinnerung übersättig zu sein, aber es gibt nun einmal Menschen, die erst durch stetiges Wiederholen lernen – und wir haben damals nun einmal totalen Bockmist produziert, der so oder in anderer Form nicht wieder vorkommen darf.
Viele Grüße,
Robert