Hallo,
Seit 2002 hat sich einfach die Statistik verändert. Den "alten Warenkorb" gibt es nicht mehr. Vergleich mit Vor-Euro-Zeit unmöglich. Ein Schelm, wer ...
Was heißt „gibt es nicht mehr“? – Sollte so etwas nicht in irgendwelchen Archiven oder Akten abgelegt sein, immerhin kann man ja auch ausrechnen, dass in den 50ern ein Arbeiter sehr viel länger für ein Brot arbeiten musste als heute?
Sicherlich kann man mit viel Muße zur Recherche in Archiven auch selbst Vergleiche anstellen. Wozu gibt es die Statistiker dann aber? Warum behaupten sie mit Vehemenz, dass alle Verbraucher dumm sind? Schönes Beispiel:
http://www.teschinkasso.de/cms-service/news/wirtschaft/mai2003/ - Antwort an Frau Miller
(bitte mal die zugegebenen Steigerungsraten mit den als Gegenargument angeführten Senkungen vergleichen, wohlgemerkt alles "vom Hundert")
Hier http://www.destatis.de/indicators/d/vpi101ad.htm kannst Du mal einen Vergleich zumindest vom Jahr 2000 an vornehmen. Nein, natürlich war die Euro-Einführung nicht an der Teuerung schuld. Sie hat sie nur einfacher gemacht ;-).
Laut Milton Friedman sind alle Steuern zu hoch. Wobei er den Unternehmen (was ist mit den Bürgern?) durchaus ca. 10% Steuern und Abgaben zumutet.
Was ist mit den Bürgern?
Unternehmenssteuern -> Preise -> Bürger ;-)
Das sollte die Antwort auf die Frage sein. Jede Unternehmenssteuer trifft über die Preise alle Bürger.
Und ja, ich bin für eine Umsteuerung hin zu _ausschließlich_ Verbrauchs- und Konsumsteuern.
Damit werden allerdings Sparer und Menschen, die im Ausland einkaufen, bevorteilt. Wer genug Geld hat oder in Grenznähe wohnt, wird dies auch warnehmen.
Ja, das ist ein Problem. Einer Binnenwirtschaft in _einem_ Nationalstaat wird man dieses System nicht überstülpen können. Andererseits erhöhen sich die Preise in den Grenzregionen auch automatisch durch die steigende Nachfrage derer, die dorthin zum Einkaufen fahren können. Um wirklich billige Schnäppchen zu machen, muss man immer weiter ins Aus-Land hineinfahren. In Polen ist das zur Zeit gut nachzuverfolgen. Spätestens, wenn die Preise die Kaufkraft der eigenen Bevölkerung übersteigen, werden sich also auch die Regierungen der Grenzstaaten Gedanken machen müssen.
Abgesehen davon, dass Konsumsteuern auch von Menschen bezahlt werden müssen, die nicht steuerpflichtig sind, nämlich Kinder, Jugendliche, Studenten, Arbeitslose, Rentner, … [Vergessene bitte selbst ausfüllen], deren verfügbare Geldmittel nicht zwingend proportional zur Erhöhung der Konsumsteuern steigen werden.
Nein, Du hast das Prinzip "Grundsicherung" noch nicht verstanden. Diese sichert ein menschenwürdiges Überleben für alle. Wer mehr will, muss sich am Arbeitsmarkt anbieten.
Verbrauchs- und Konsumsteuern kann man in einem Land mit fünf Millionen Arbeitslosen erhöhen, wenn man die heimische Wirtschaft komplett platt machen möchte, was allerdings nicht im Interesse der Politik sein sollte.
Nein, das vorgeschlagene System will nicht alleine Verbrauchs- und Konsumsteuern erhöhen. Es soll überhaupt nur noch Verbrauchs- und Konsumsteuern geben, also keine Sozialabgaben mehr, keine Einkommensteuer, keine Gewerbesteuer... Ob die gesamte Steuerbelastung der Wirtschaft dadurch steigt, kann man, ohne Testszenarien durchzuspielen, wahrscheinlich gar nicht sagen. Und vor einer Einführung des Systems in einzelnen Nationalstaaten warnen sogar die Befürworter.
viele Grüße
Axel