Hi!
Inwieweit lassen sich Migranten leichter integrieren, wenn die deutsche Bevölkerung nationalistischer wird?
Der Druck zur Integration steigt. Da passt sich da schon manch einer besser an hiesige Gegebenheiten an.
- Die Deutschen lassen im Rahmen der Europäischen Union viel zuviel mit sich anstellen.
Das behaupten in der EU alle von sich, deswegen funktioniert sie auch nicht.
Dass alle das behaupten stimmt. Ich behaupte weiter, dass in die Behaupting in Bezug auf Deutschland richtig ist. ;-)
- Die Verhunzung der deutschen Sprache ist eben auch eine Facette dieses Problems. Die Deutschen wollen ihre Sprache vielleicht nicht schätzen,
Das Schätzen einer Sprache hat mit dem von Dir geforderten Nationalismen absolut nichts zu tun. Ich schätze beispielsweise die deutsche Sprache sehr, aber ich schätze an "meiner" Nation überhaupt nichts und schon gar nicht kann ich auf etwas stolz sein, nur weil jemand, der zufällig den gleichen Pass wie ich hat, etwas bemerkenswertes getan oder gedacht hat.
Die deutsche Sprache ist untrennbar mit dem deutschen Volk verbunden. Ich verstehe nicht, wie das eine ohne das andere existieren könnte.
Der Einfluss des Englischen ist nicht der einzige, aber ein schwerwiegender Grund dafür. (Ein anderer Grund ist z.B. mangelnde Schulbildung, die ich auch teilweise auf schlecht integrierte Migrantenkinder zurückführe, siehe Punkt 1)
Nein. Die Schulbildung wird deshalb schlechter, weil erstens dafür immer weniger Geld ausgegeben wird und zweitens der Schwerpunkt immer mehr auf Ausbildung statt auf Bildung gelegt wird. Der Staat, den Du offenbar so schätzt, braucht Menschen, die funktionieren, nicht gebildete Menschen, die die Massnahmen der Regierenden kritisch hinterfragen.
Oho, Moment. "Den Staat" schätze ich nicht so sehr.
Natürlich ist auch finanzieller Mangel ein Grund für schlechte Bildung. Wenn du meinst, nicht erfolgte Integration spielt keine Rolle ist das fein. Ich sehe das anders. Darüber, welche Menschen der Staat nun braucht, will ich jetzt nicht diskutieren.
- Deutschland hat momentan sehr zu kämpfen (schlechte Altersstruktur und Wirtschaft an der Grenze zur Rezession, auch wenns momentan ganz, ganz leicht aufwärts geht etc.) Manche dieser Probleme könnten durch ein gesteigertes Nationalbewusstsein abgemildert werden.
Würden alle ihre wirtschaftlichen Probleme durch gesteigertes Nationalbewußtsein abmildern, wäre das Ergebnis im Endeffekt erstens wieder das gleiche und zweitens eine sehr gefährliche Entwicklung. Deutschland wird ja gerne als Exportweltmeister dargestellt, was glaubst Du denn, was mit der deutschen Exportweltmeisterschaft gross passiert, wenn die Abnehmerländer plötzlich beginnen, nationale über wirtschaftliche Interessen zu stellen?
Das wäre schlecht für Deutschland, würde aber einige Vorteile für diese Abnehmerländer bringen. Wir kommen schön langsam zum Punkt der Diskussion und dieser ist: Der Nationalismus ist das Problem. Siehe unten.
Beispiel: Schau mal, was für Autos die Franzosen kaufen. 70% französische Fabrikate. Die machen das aus Prinzip, nicht weil der Renault (wahlloses Beispiel) so billig ist.
Ja, die Franzosen sind schlimme Chauvis. Deine Forderung sollte in die Richtung gehen, bei den Franzosen einen Gesinnungswandel erreichen, nicht deren schlechte Angewohnheiten zu übernehmen.
Korrekt. Wie bringe ich denn den Franzosen das bei? Wenn im Rahmen der EU mal wieder mit ihnen verhandelt wird, sind sie sicher dazu bereit, nationale Kompetenzen abzugeben und mehr zu investieren. Deutschland investiert wesentlich mehr als die Franzosen. Siehe meine Behauptung oben zu Punkt 2.
Gibt wahrscheinlich noch mehr Probleme, die mir jetzt aber leider nicht einfallen.
Das Problem ist der Nationalismus selbst...
Ja. Da sind wir beim Punkt. Das Prinzip von Nationalstaaten ist völliger Schwachsinn. Nur sehe ich keinen Weg, die Menschen davon zu überzeugen.
[Vor allem als Deutscher. Der Hass und die Verachtung, mit dem einem teilweise im Ausland einfach als deutsch sprechende Person) begegnet wird, erfüllen mich ebenfalls mit Hass und Verachtung - nochmehr aber mit Zorn.]
Daher trachte ich danach, unter den gegebenen Umständen das Beste für mich herauszuholen.
Gruß
Bernhard