Hi,
Nur: noch lebe ich nicht in einer Welt, die Firmen nur als Verfügungsmasse von Finanzjongleuren sieht.
Hm, wo lebst Du? ;-)
Wo lebst *Du*? ;)
Ich sehe gerade nicht, welches Voraussetzungen Du bezügl. deiner Aussage 'Woher weiß ich von der "Freiheit des anderen"? Noch wichtiger: Woher weiß ich, warum ich meine Freiheit nicht ausleben kann oder wen ich mit meiner Freizügigkeit in seiner Freiheit einschränke? Ohne weltumfassende Information und Kommunikation ist der Satz, den Du da zitierst, eben ein Satz, mehr nicht.' konstruieren möchtest.
Du siehst nicht, dass Du nur satt zu Essen und zu Trinken hast, zur Schule gehen und studieren konntest, dir ein Telefon und einen Internetzugang leisten kannst, Dir Reisen leisten kannst, weil Du glücklicherweise in dem Teil der Welt lebst, von dem aus der Geldmarkt kontrolliert wird?
Nein, das sehe ich in der Tat nicht. IMHO überschätzt Du die Bedeutung Deutschlands als Kontrolleur des Geldmarktes, bzw. IMHO sogar die Bedeutung des "Geldmarktes" als solchen. Und bist gleichzeitig blind für Alternativen, die jede Regierung zum Wohle ihrer Bürger wahrnehmen kann. Ob diese Regierungen das wirklich tun (und vor allem: wenn nicht, warum nicht?), steht, mit Verlaub, auf einem anderen Blatt.
Oder wenn Du das weißt, dann weißt Du aber, was Du tun musst, um die selben Freiheiten für alle Menschen zu gewährleisten?
Zumindest grob würde ich mir das mit meiner bescheidenen politischen Bildung noch zutrauen - aber mich läßt man ja nicht ... >;->
Bzw. Du kennst zumindest eine Organisation, die das innerhalb der gegenwärtigen Bedingungen zu leisten im Stande wäre? Ich nicht.
Was schwebt dir da denn für eine Organisation vor, die, legitimiert von wem?, die "göttliche Weisheit" über die Landstriche streut? Mit anderen Worten: Wenn z.B. in Afrika die Bodenschätze geplündert werden, indem sich korrupte Bürgerkriegsparteien bis aufs Messer bekämpfen: Was willst Du dagegen *realistischerweise* von außerhalb machen? (Selbst "Blutdiamanten" sind unter der Hand hinreichend handelbar - und es gibt keine wirklich wirksamen Embargos - unter denen ohnehin wieder insbesondere die "einfache Bevölkerung" leidet)
"Welt-Regierung", UN-Mandat, mit massiver Waffengewalt rein, alle an die Wand stellen, die "böse" sind und solange dort bleiben, bis die nachfolgenden Generationen so weit gebildet sind, daß sie auf eigenen demokratischen Füßen stehen können - das ganze finanziert durch die kontrollierte Verwertung von Bodenschätzen.
Ja, *das* kann ich mir i.d.T. vorstellen (s. Kosovo und vielleicht sogar Afghanistan - OK, beidesmal keine Bodenschätze, aber vom Prinzip her). Aber wohl kaum realistisch (ich sag nur: "Mourir pour Dantzig?" - und ja: ich würde mich freiwillig melden).
Realistischer ist da wohl noch, daß sich bei uns Männer mit Visionen durchsetzen, und wir auf diese Art von hier aus mit rein friedlichen Mitteln die Welt verbessern ...
Es geht nicht um Kopfgeburten und moralische Grundsätze. Es geht darum, dass sich die Welt ohne eine übermenschliche Kontrollinstanz nicht in die richtige Richtung ändern wird.
LOL - also *mit* einer "übermenschlichen 'Kontrollinstanz'" hat es die Menschheit seit *Jahrtausenden* *nicht* geschafft. =:->
Warum auch? Die Reichen leben doch gut. Oh, die Welt _wird_ sich ändern. Durch blutige Revolutionen der Armen und Unterdrückten nämlich, oder derere, die sich dafür halten. Aber das ist nicht die richtige Veränderung. Deshalb suche ich nach dieser Kontrollinstanz.
Du solltest vielleicht nicht blind für existierende Vorschläge sein (s. oben verlinktes Beispiel, bzw. generell das Thema bedingungsloses Grundeinkommen, oder zumindet deine Phantasie stärker spielen lassen. Dein Vorschlag ist mir nicht nur zu phantasielos, er ist in der Praxis geradezu widerlegt ...
Gruß, Cybaer
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