moin Cybaer :)
Da gibt es ja noch mehr sinnvolle Quellen: Z.B. "Bill of Rights" oder besser: die "UN-Charta".
Wie stehen die im Zusammenhang zu Kant?Es sind praktische Ergebnisse der Aufklärung.
Ah - ok...
Menschen sind schlecht und gemein!
Also das ist doch absoluter Unfug!
Du bist also der Meinung, dass der Mensch von Grund auf gut ist?
Wieso gibt es dann Kriege, Hunger, Armut auf der Welt?
Kennst du "Das 5. Element"? Die Szene als sie bei ihren Studien bei dem Buchstaben "W" (war - Krieg) ankommt, weint sie und gibt den Glauben an den Menschen auf. So ähnlich ging es mir vor kurzem auch.
Ich gehe in mich, überlege und komme zu dem Schluss: ich kenne _keinen_ _einzigen_ Menschen, der "gut" im biblischen (oder auch kantschen) Sinne wäre.
Und darum funktioniert Kants kategorischer Imperativ einfach nicht.
Der "herzensgute Mensch" à la Aufklärung ist genausowenig eine selbsterfüllende Prophezeiung, wie das "himmlische Paradies" à la Bibel.
Leider.
Und ob irgendwelche Schläger nun noch nie etwas von Kant oder noch nie etwas von der Bergpredigt gehört haben (oder es nicht für relevant erachten), ist wohl absolut egal.
Eben nicht.
Ich bin ein Mensch, der das Opfer Jesu Christi angenommen hat. Er hat das gottgefällige Leben geführt, zu dem der moderne Mensch meiner Meinung nach kaum mehr in der Lage ist. Er starb für meine Sünden. Eine davon ist eben auch, Gott zu hinterfragen.
Das sagst *Du*. Andere Christen (oder Anhänger anderer Religionen) sehen das durchaus anders - bei gleichen Quellen.
Das weiss ich. Du fragtest aber, wer _ich_ denn sei, Gott zu hinterfragen ;)
Worauf ich hinaus will: Die "alten" Moralvorstellungen müssen überdacht werden und mit Hilfe einer modernen Gesellschaft neu interpretiert werden. Dies gilt nicht nur für den Islam oder das Judentum - nein auch die katholische Kirche zum Beispiel hat mMn Nachholbedarf (Thema Verhütung, Abtreibung etc.)
Worauf ich hinaus will: Es ist wenig sinnvoll, sich auf "alte Moralvorstellungen" zweifelhafter Herkunft und aus einem sehr speziellem Umfeld zu berufen, und diese dann nach Lage der Dinge anzupassen (worüber man, offensichtlich und bis hin zum Mord- und Todschlag, auch sehr geteilter Meinung sein kann). Es ist weitaus sinnvoller, sich auf eine allgemeingültige, eben aufklärerische "Moralvorstellung" zu berufen, bei der es diese "Interpretationsschwierigkeiten" eben nicht gibt.
Im Grunde wollen wir beide auf eine "vernüfntige" Moral hinaus.
Aber ich frage dich: woher soll deine allgemeingültige, aufklärerische Moralvorstellung kommen? Ich fand Axels Idee von der übermenschlichen Kontrollinstanz sehr interessant. Nehmen wir an, der Mensch benötigt für die Moral tatsächlich eine solche Instanz - woher kommt die bei deiner aufklärerischen Moralvorstellung?
liebe Grüße aus Berlin
lina-
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