Schönen guten Abend,
für dich, die du ja nur eine "sipmle Umfrage starten wolltest:
Wie seht Ihr das?
Sollten Gynäkologen ausschliesslich Frauen sein?
Nein.
Für die Diskussion, die hier so heftig im Gange ist:
Jungs,nun kommt von der Palme 'runter. Wenn solche Berichte durch die Medien gehen, dann gibt's immer einen Generalverdacht gegen alle Männer, eigentlich müsstet ihr das wissen und schön langsam drüberstehen. Dass eine Frau bei der Lektüre gräßliche Angst bekommen kann, wird jedem klar, der schon einmal auf diesem sagenhaft schönen Untersuchungsstuhl sitzen musste. Es gibt wenig andere Gelegenheiten, bei denen man sich derart ausgeliefert vorkommt. Der Bericht, auf den Wolke sich da bezieht, schürt also sozusagen Urängste.
Prinzipiell ist ein Arzt zunächst einmal Arzt. Der sieht, wenn er eine Patientin vor sich hat, ein Beschwerdebild bzw. den Gegenstand einer Routineuntersuchung. Ihr dürft euch gern darauf verlassen, dass ein guter Arzt nicht etwa eine mehr oder weniger gutgebaute Frau vor sich sieht, sondern eine Brust oder eine Vulva oder einen Uterus oder einen Anus (ja, der wird auch vom Gyn untersucht) mit oder ohne Problem, je nachdem. Das ist ungefähr so erotisch wie der Inhalt meines Tiefkühlfachs.
Solche traurigen Gestalten wie es der Arzt ist, über den der ORF da so ausführlich berichtet, gibt es bedauerlicherweise immer und überall. Das hätte genausogut ein Internist, ein Chirurg, ein Zahnarzt, ein Sonnenbankvermieter, ein Bademeister, ein Buchhalter sein können. Es gibt immer Menschen, die ganz einfach nicht dem entsprechen, was von der sie umgebenden Gesellschaft zurecht erwartet werden darf. Wäre dem nicht so - wir bräuchten keine Polizei, keinen Sicherheitsdienst, keine Staatsanwälte, keine Richter, noch nicht einmal Anwälte.
Wenn so eine traurige Gestalt aber tatsächlich jemand ist, der eine bestimmte Position hat (gerne mal Arzt oder Lehrer) und die für die Befriedigung seiner Triebe derartig ausnutzt, dann wird immer mit dem großen, dicken Zeigefinger auf diese Typen gezeigt und hysterisch-überrascht gekreischt: "So etwas hat man ja noch _nie_ gehört (Bullshit), sowas ist ja noch _nie_ vorgekommen (noch mehr Bullshit). Hoffentlich sind die nicht alle so!" - Das dann nicht als offene Aussage sondern irgendwo zwischen den Zeilen (die Bild kann das phantastisch, der ORF muss noch lernen, hat aber offensichtlich schon einen kleinen Erfolg erzielt).
Diese Berichterstattungen zielen auf irgendetwas in unserer Bauchgegend, archaische Instinkte, die eher uns kontrollieren als dass wir sie kontrollierten und oft reflexartige "Lyncht ihn!"-Rufe hervorbringen. Folglich ist so etwas _immer_ eine Story - vor allem in den mageren Sommermonaten, in denen es höchstens mal einen saftigen Waldbrand gibt, über den man berichten kann. Was mit dieser Art der Berichterstattung den Opfern solcher Ekel angetan wird, ist so manches Mal unermesslich und mindestens genauso grausam wie die eigentliche Tat.
File Griese,
Stonie
Ein schlechtes Statement spricht für sich - jeder Kommentar ist verschwendete Energie, die einem bei wirklich wichtigen Unterfangen fehlen könnte.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.