Hallo Bernhard,
wer nimmt die "Genderesierung" überhaupt ernst bzw. wer glaubt dass diese Sinn hat?
Feministinnen, die Ahnung von Linguistik haben, vertreten die zwanghafte Dopplung in movierte und nicht-movierte Formen jedenfalls nicht, sondern fordern im Gegenteil schon seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts eher die Abschaffung des Motionssuffixes "in", zumal es etymologisch auch nichts anderes als "die Angetraute von" bedeutet. (erster Beleg im Gotischen "Surina" <die Frau eines Syrers>)
Luise Pusch schlägt in ihrem Klassiker "Das Deutsche als Männersprache" (Suhrkamp, 1984) daher folgende Lösung vor:
"Sie ist eine gute Student. Ihre Leistungen sind beachtlich und ihre Professor ist sehr zufrieden mit ihr. Früher war sie übrigens Sekretär bei einer Architekt."
"StudierendenparlamentspräsidentInnen", die den Prototypen, den sie vertreten, im Singular als "DEN Studierenden" bezeichnen, anstatt klassisch als "Studenten"), braucht jedenfalls niefraud.
Auch keine Gewerkschaftsbonzen und -bonzinnen, die ihre Basis zum ersten Mai oder zu sonstigen Arbeitskampfmotivationsanlässen in schöner Regelmäßigkeit mit "Liebe Kollegen und Kollegen" anreden (sic!, weil sie im Eifer der Rede das Motionssuffix dann weder beim ersten noch bim zweiten Nomen vollständig aussprechen).
Gruß Gernot