Hallo Hamstar,
Luise Pusch schlägt in ihrem Klassiker "Das Deutsche als Männersprache" (Suhrkamp, 1984) daher folgende Lösung vor:
"Sie ist eine gute Student. Ihre Leistungen sind beachtlich und ihre Professor ist sehr zufrieden mit ihr. Früher war sie übrigens Sekretär bei einer Architekt."
Fürwahr ein Klassiker!
Aber vermutlich meinst Du es ernst. :(
Das sparchlich richtige Gleichberechtigungsmodell wäre das, in der Tat, aber kaum durchsetzbar. Das gesteht übrigens auch Pusch in ihrem Aufsatz "Das Deutsche als Männersprache - Diagnose und Therapievorschläge" in dem erwähnten Werk selbst ein, weshalb sie auch nicht der zwanghaften ständigen Dopplung in weibliche und männliche Berufs-, Gattungs-, und Agensbezeichnungen das Wort redet, sondern einem Einstreuen der movierten Formen nur dann und wann.
Abgesehen davon ist Deutsch beileibe nicht die historisch gewachsene schlimmste Männersprache. Die romanischen Sprachen sind da weitaus ärmer dran, z.B. das Portugiesische: "o polícia - der Polizist"; "a polícia - die Polizei".
Was bleibt da als einzig mögliche sprachliche Form für eine "Polizistin" übrig? "a mulher polícia - die Polizistenfrau"! Ganz tolle sprachliche Gleichberechtigung!
Gruß Gernot