Hallo Mathias,
Ich studiere an einem Institut mit 9 Lehrstühlen, alle männlich besetzt, jetzt kommt eine zehnte Professur hinzu, die ebenfalls männlich besetzt wird (eine Frau war unter den Bewerbern). Das Lehrpersonal besteht aus 64 Personen, darunter 9 Frauen. Wenn das Verhältnis unter den Studierenden nicht ausgeglichen wäre, ja, dann würde sich der Umgang mit dem weiblichen Geschlecht wohl auf die allesamt weiblich besetzten Verwaltungsstellen beschränken.
Ich habe ja auch einmal an einer "Technischen Universität" unterrichtet, an der zur Zeit meiner Einstellung alle Dekane männlichen Geschlechts waren. Als Feigenblatt besetzte man dann wenigstens eine fachbereichsübergreifende Einrichtung, das Sprachenzentrum, mit einer LeiterIn weiblichen Geschlechts, die dann in ihrem Zuständigkeitsbereich Männer bei Stellenausschreibungen systematisch benachteiligte.
Ich war noch unter ihrem Vorgänger befristet angestellt worden und hatte mich erfolgreich auf Festanstellung eingeklagt. Von einer späteren internen Stellenausschreibung erfuhr ich dann nur durch Zufall. Als ich es als nominell dienstältester Sprachenzentrumsmitarbeiter wagte, mich dennoch darauf zu bewerben, wurde ich ganz rausgemobbt.
Also habe ich zum Informatiker umgeschult.
Jetzt arbeiten in diesem Sprachenzentrum, wiederum abgesehen von zwei Feigenblättern (bezeichnenderweise die IT-Beauftragten), auch keine einzigen MitarbeiterInnen männlichen Geschlechts mehr.
http://www.spz.tu-darmstadt.de/mitarbeiter/mitarbeiter.html
Das ist wirklich ein Super-Modell von geschlechtlicher Emanzipation, bei denen nur die Angehörigen desjenigen Geschlechts eine Chance haben, Karriere zu machen, die in dem jeweiligen "Fach"-Bereich ohnehin schon überrepräsentiert sind,
ganz super!
Gruß Gernot