Moin!
öhm ... die Ausgabe von
smartctl --all /dev/hda
zeigt mir diese Liste. Und nu? Wie bewerte ich das (es handelt sich immerhin wirklich um die problematische Platte)?
Die Ausgabe sagt dir einerseits (die Tabelle weiter oben, "Vendor Specific SMART Attributes with Thresholds"), dass die diversen Plattenparameter alle noch innerhalb der Toleranzgrenzen sind (Value und Worst > als Thresh).
Andererseits meldet dir die Platte, das mittlerweile 19368 Fehler aufgetreten sind, die letzten 5 wurden gespeichert und waren Lesefehler.
Und Lesefehler sind etwas, das man auf keiner Festplatte haben will.
Alleine deshalb solltest du den Plattentausch alsbald durchführen, und diese fehlerhafte Platte danach dann einer ggf. auch datenzerstörenden (weil schreibenden) Funktionsprüfung unterziehen.
Lesefehler werden, wie Christian schon schrieb, von modernen Platten eigentlich unbemerkt ausgeglichen - sofern das möglich ist. Das bedeutet, dass die Platte beim letztmalig erfolgreichen Lesen des jetzt fehlerhaften Sektors sowohl fehlerfrei (Prüfsumme stimmt) lesen konnte, als auch gemerkt hat, dass der Sektor "nachläßt" und nicht weiter benutzt werden sollte. Dann würde das interne Remapping greifen, das anstelle dieses Sektors einfacn einen Reservesektor transparent benutzt. Das merkt man nur daran, dass sich beim seriellen Lesen an dieser Stelle der betroffenen Datei ein Sinken der Lesegeschwindigkeit bemerkbar macht, weil die Köpfe woanders hin positioniert werden müssen.
Wenn der Sektor aber beim letzten erfolgreichen Leseversuch noch nicht als schlecht erkennbar war, und beim jetzigen Leseversuch die Prüfsumme nicht mehr stimmt, kann die Platte nicht einfach remappen, weil dann Datenverlust droht. Deshalb wird die Platte den Sektor einfach so lange auf der Abschußliste belassen, bis er noch ein letztes Mal korrekt ausgelesen werden konnte. Alternativ könnte das Betriebssystem den Sektor auch neu beschreiben wollen. Dann wäre der bisherige Dateiinhalt ja obsolet, und es würde direkt ein Reservesektor verwendet. So ein Beschreiben des Sektors kann man auf Betriebssystemebene im Zweifel auch provozieren - sofern du dich mit dem verwendeten Dateisystem und dessen Debugging-Tools auskennst, alternativ würde auch die Übersetzung der von SMART gemeldeten Sektornummer in eine vom OS genutzte Cluster- bzw. Blocknummer und einen darauf gemünzten Schreibzugriff auf die Platte helfen können, den Fehler loszuwerden - allerdings dann auch den Inhalt dieses Sektors, der mutmaßlich zu einer evtl. nicht ganz unwichtigen Datei gehört, die dadurch auch beschädigt würde.
Deshalb: Festplatte retten, indem du die Daten kopierst. Dann kannst du hinterher soviel experimentieren, wie du willst.
aber was hilft mir das, wenn ich herausfinden will, wie ich den gelegentlich auftretenden Startfehler zu beheben habe (jaja, du hast ja recht, ich sollte noch so gründlich als möglich "man smartctl" nachlesen)? Alle "Errors" sind beinahe zwei Jahre alt, aber einen Hinweis auf eventuell fehlerhafte Sektoren sehe ich nicht ...
Mit smartctl kannst du einen Selbsttest der Festplatte starten, wobei es drei Typen von Tests gibt. Nimm am besten den LONG - der dauert eine Weile (deine Festplatte meint 37 Minuten), in der die Platte nicht genutzt werden sollte, der versucht aber alle Sektoren zu lesen (ohne Datentransfer zum Rechner, nur plattenintern) und würde bei Problemen auch abbrechen und Meldungen im Fehlerlog hinterlassen.
- Sven Rautenberg
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