Sven Rautenberg: Ärger mit ebay (Fortsetzung)

Beitrag lesen

Moin!

Jetzt gibt es eine Fortsetzung: eine Schweizer Inkassofirma verlangt von mir rund 150 Euro. Das bezieht sich offenbar auf einen Betrug, den der Typ in meinem Namen begangen hat. Ich habe natürlich sofort zurückgeschrieben und der Inkassofirma sehr deutlich erklärt, daß ich ein "Betrogener" bin und keinesfalls dafür, daß mein Name mißbraucht wurde, auch noch irgendwas zahlen werde - aber es ist erstmal eine gerichtliche Zahlungsaufforderung.

Die Sache ist sehr simpel zu handeln: Alle Dinge, die von irgendwelchen Inkassofirmen kommen, beantwortest du einmalig mit der Erklärung, dass deine Identität bei EBay ohne dein Wissen von einem Dritten zu Betrügereien verwendet wurde - das ist schon mehr, als du eigentlich tun müßtest (wenn nur irgendeine zusammenhanglose Zahlungsaufforderung/Mahnung käme, könnte man die auch direkt ignorieren).

Alles, was offiziellerweise von irgendeinem Gericht kommt, beantwortest du im Rahmen des Formblattes mit "Widerspruch".

Mahnbescheide kriegt man als scheinbarer Gläubiger "einfach so", man füllt ein Formular aus, zahlt die Gebühr, und das Gericht stellt zu. Wenn der Schuldner nicht widerspricht, kann der Gläubiger direkt Geldeintreibung anschließen.

Bei einem Widerspruch hingegen wird die Sache damit zu Ende sein, wenn der Gläubiger nicht die nächste Stufe besteigt und vor Gericht Klage erhebt (diese Möglichkeit hätte er auch schon direkt gehabt, das Mahnverfahren ist nicht verpflichtend, es kürzt nur diejenigen Fälle ab, bei denen der Schuldner im Prinzip als zahlungswillig vermutet wird - und verlängert sinnlos die Fälle, wo der Schuldner zahlungsunwillig ist).

Bei der Klageerhebung muß dann erstmals begründet werden, warum der Gläubiger meint, der Schuldner würde das Geld zahlen müssen. Und der Schuldner hat mit Klagezustellung dann Gelegenheit, dieser Begründung ausführlich zu widersprechen.

Wie gesagt: Alle privaten Briefe von Inkassofirmen sind reines Vorgeplänkel. Alles, was darin geschrieben wird über mögliche Konsequenzen, ist möglicherweise weit übertrieben (bis auf die Aussage, dass ein Mahn- oder Gerichtsverfahren logischerweise die Gesamtkosten erhöht - aber eben nur für den, der am Ende verliert und zahlen muß). Solche Briefe zu schicken ist für Inkassofirmen tägliches Brot - und bei manchen Schuldnern vermutlich auch effektiv, wenn man die lange genug mit Briefen nervt und sie dann zahlen. Man vermeidet dann das Gerichtsverfahren, in dem man tatsächlich Beweise vorlegen müßte.

- Sven Rautenberg

--
"Love your nation - respect the others."