Hallo,
ich glaube, wir haben hier sehr unterschiedliche Auffassungen davon, was Physik eigentlich ist. [...]
Zum einen: Lediglich der dritte Band der Reihe ist über Quantenmechanik, die ersten beiden behandeln genau die Themen, die Du gerade ansprichst. Insofern kann ich Deinen Kommentar als Antwort auf die Buchempfehlung nicht ganz nachvollziehen. Hast Du Dir die Bücher überhaupt mal angesehen?
nein, habe ich nicht, weil ich das Thema nicht vertiefen, sondern im Gegenteil abflachen wollte.
Ich kann die wirklich wärmstens empfehlen (und da Du des Englischen mächtig bist, empfehle ich Dir, Dir lieber die Englische Version anzusehen).
Wenn das als Alternative bietet, immer. ;-)
Ja, "klassische" Physik gibt's auch noch und sie wird auch noch angewendet, aber fast alles, was heutzutage Gegenstand physikalischer Forschung ist, ...
Eben, hier sind wir wieder beim springenden Punkt: Ich betrachte die Physik eben nicht als Forschungsgebiet, sondern als eine "Anwendungs-Wissenschaft".
Ich respektiere diejenigen, die noch mit Inbrunst und Überzeugung Forschung betreiben, halte aber die bereits "fertig" behandelten und wohlbekannten Bereiche für wichtiger und damit per se interessanter.
Und Quantenmechanik ist bei weitem nicht bloß die Physik der Elementarteilchen (ist halt hier im Thread so stark aufgekommen) - Festkörperphysik beruht heutzutage auch sehr stark auf Quantenmechanik
Mangels genauer Sachkenntnis (und Interesse) schmeiße ich das gern alles in einen Topf, sorry.
Wenn Du heute Physik machen willst (und damit meine ich jetzt nicht nur bekannte Ergebnisse anwenden, ...
Aber genau das sehe ich als Zweck der Physik (okay, gilt für jeden anderen Wissenschaftszweig auch): Die Anwendung dessen, was schlaue Leute herausgefunden und untersucht haben. Die Seite der Forschung hat ihre Berechtigung, logisch, denn ohne sie gäbe es nicht die Erkenntnisse, die ich anwenden möchte. Aber die halte ich persönlich nicht für alltagsrelevant. Ebensowenig interessiert es mich, wie Champignons angebaut und kultiviert werden, sondern wo ich sie bekomme und was _ich_ alles damit und daraus machen kann.
Deswegen sitze ich dann auch manchmal staunend vor dem Fernseher, wenn verkündet wird, wer einen Chemie- oder Physik-Nobelpreis bekommt und wofür. Manchmal kann ich zwar ansatzweise ahnen, was die Leute da herausgefunden haben - aber in erster Linie frage ich mich dann: "Toll, aber was kann man damit anstellen?"
Da bist Du völlig anderer Auffassung als ich, ich finde Grundlagenforschung extrem spannend. Ich habe einfach eine inhärente Neugierde über die Beschaffenheit der Natur.
Die habe ich eben nur, solange sie zielgerichtet ist: Ich beobachte etwas, oder möchte ein Ziel erreichen, und _erst dann_ frage ich mich: Wie geht das?
Auch solltest Du nicht vergessen, dass Grundlagenforschung oftmals auch neue Impulse für weitere Entwicklungen gibt. Ohne Quantenmechanik wären viele Erfindungen wie der Transistor nicht möglich gewesen - und die Entstehung der Quantenmechanik ist ein wunderbares Beispiel für Grundlagenforschung par excellence.
Das ist natürlich wahr. Wie gesagt: Mir ging es darum, dass ich (von der Forschung unabhängig) Wissenschaft zunächst als etwas Zweckmäßiges sehe, nämlich die Erklärung und vor allem Anwendung von Gesetzmäßigkeiten.
So long,
Martin
F: Was ist ekliger als ein angebissener Apfel mit einem Wurm drin?
A: Ein angebissener Apfel mit einem halben Wurm.