Hallo gary,
Hierbei wird ein w-Teilchen frei, dass sich nach kurze Zeit umwandelt in:
a) Elektron
b) Antielektronneutrinos
Nein, das ist eben *nicht* der Fall. ;-)
Das Diagramm ist für Laien irreführend. Der physikalische Prozess ist folgender:
Neutron zerfällt zu Proton, Elektron und Antielektron-Neutrino.
Das heißt: Man hat ein Edukt und drei Produkte. In der Quantenmechanik ist es nun so, dass man - im Gegensatz zur klassischen Mechanik - nicht sagen kann, was dazwischen nun *genau* abläuft. Da gibt es verschiedene *mögliche* Prozesse, von denen der im Diagramm aufgezeigte Prozess nur ein möglicher Prozess ist (allerdings der, der mit Abstand den größten Beitrag liefert). Eine häufige Interpretation der Quantenmechanik sagt nun, dass in der Realität eine Überlagerung *aller* Prozesse stattfindet.
Die Interpretation, dass ein W-Teilchen freigesetzt wird, ist daher schlicht falsch, weil das kein physikalisch beobachtbarer Prozess ist - eigentlich ist das nur eine Art, den tatsächlichen Prozess (Beta-Zerfall) auszurechnen.
Zudem: Dieses W-Teilchen dürfte es nach der Energieerhaltung gar nicht geben. W-Teilchen haben eine Ruhemasse von etwa 80 MeV - das ist extrem viel mehr, als bei einem Beta-Zerfall je an Energie freigesetzt wird (typischerweise 100 keV bis ein paar MeV) - das W-Boson dürfte es also gar nicht geben. Daher: Rechenhilfe, kein tatsächlich physikalisches Teilchen. (Man kann natürlich reale W-Bosonen in Teilchenbeschleunigern erzeugen, dafür gab's auch schon eine Nobelpreis, wenn ich mich richtig erinnere.)
Schau Dir mal http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Teilchen an und vor alle auch das Video, das am Ende des Artikels verlinkt ist.
Viele Grüße,
Christian