Der Punkt bei der Barrierefreiheit ist in erster Linie nicht, was mittels CSS angestellt wird, sondern wie der HTML-Code aussieht, denn nur im HTML-Code steckt die Information, die insbesondere Hilfen wie Screenreader sinnvoll ver- und aufwerten können.
Du definierst »Barrierefreiheit« hier gerade als »Webdesign für Blinde«.
Das ist ein Teil von Barrierefreiheit, aber nur ein kleiner.
Das ist der wichtigste Teil der Barrierefreiheit. Keine andere körperliche Einschränkung wirkt sich so stark auf das Lesen aus wie die der Augen.
Natürlich ist es sehr stark relevant, was mittels CSS angestellt wird. CSS strukturiert das Dokument, nutzt Farben, Typographie usw.
Die Struktur entsteht in erster Linie durch den HTML-Code, da lässt sich nicht viel falsch machen, wenn man sich an eine sinnvolle Auszeichnung hält. Mit CSS kann man hingegen haufenweise verschlimmbessern, mit Farben den Farbfehlsichtigen ein Bein stellen und ich selbst habe in Sachen Typographie bei jeder dritten Webseite ein Problem, weil die Schrift zu klein ist.
Kurzum: Die breite Übersichtlichkeit / Verständlichkeit eines Textes hängt in erster Linie vom HTML-Code ab. CSS kann höchstens noch dazu beitragen, ist dafür aber nicht stark relevant und kann es im Gegenteil auch verschlimmern, ohne dabei Regeln zu verletzen, wie es zB bei der HTML'schen <div>-Wüste der Fall wäre.
Natürlich sollte eine Liste als solche ausgezeichnet werden, aber das ist nicht der wichtigste Punkt, der wäre für mich eher die Sinnhaftigkeit und Verständlichkeit der Menüstruktur selbst.
Das jemand, der im Vollbesitz der üblichen geistigen Kräfte ist, ein Menü versteht, fällt nicht unter Barrierefreiheit, sondern unter Benutzerfreundlichkeit. Ich mag Barrierefreiheit etwas sehr eingeschränkt haben (wobei ich anmerken möchte, dass Du eventuell ein "eigentlich" und ein "erstmal" übersehen hast), Du legst sie etwas sehr weit aus.
Gruß, Hannes.