Hi,
ein großes ß enthalten. [...]
Es hat mich schon immer gewundert, daß es das bisher nicht gab.
In den Frakturschriften wurde praktisch nicht in VERSALIEN geschrieben. Demzufolge gab es die Buchstabenfolgen SS bzw. SZ im Gegensatz zu ss oder sz nicht sehr häufig, so daß es sich nicht lohnte, dafür extra platzsparende Ligaturlettern zu schnitzen. Gleiches gilt auch für Ss oder Sz - gibt ja kaum Worte, die damit anfangen.
Auch bei den Umlauten hat sich die Schreibweise Ae/Oe/Ue wesentlich länger gehalten als bei ae/oe/ue - siehe alte Ortsnamen:
Aerzen mit Ae, Eichstätt mit ä,
Oettingen mit Oe, Göttingen mit ö,
Uerdingen mit ue, München mit ü.
Die Kombinationen mit großem A/O/U waren schon damals wesentlich seltener als die mit kleinem a/o/u, so daß es sich nicht lohnte, dafür Ligaturlettern zu schnitzen. Die häufigeren ä/ö/ü wurden geschnitzt, weil es sich lohnte (im Sinne von: mehr Lettern pro Zeile).
ä/ö/ü-Punkte sind aus dem e entstanden, das über dem a/o/u platziert wurde (um den Platz für das e in der Zeile zu sparen). Bei immer kleiner werdenden Lettern blieben dann irgendwann nur noch 2 Striche/Punkte übrig. (Es gibt Drucke, in denen das hochgestellte e noch als solches zu erkennen ist, hab ich schon selbst gesehen).
cu,
Andreas
Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
O o ostern ...
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