Moin!
So ein Mist.
Ihr sagt es ist im Prinzip verboten. Trotzdem denke ich, dass es wohl nie einer merken würde, wenn ich mir ein ganz simples Foto was ich in der Google Bildersuche gefunden habe von z.B. der Elbe mit einer paar Hügeln im Hintergrund einbinde.
Doch, sowas wird bemerkt. Weil du das Bild ja wieder veröffentlichst, kann jedermann es von deinem Server abrufen - also auch Bildersuchdienste, die sich auf das Aufspüren genau solcher Urheberrechtsverstöße spezialisiert haben. Automatisiert die Identität des Bildinhalts festzustellen ist lediglich eine Frage der Leistungsfähigkeit der installierten Hardware, die gefundenen Übereinstimmungen könnte man dann noch mit menschlicher Intelligenz endgültig bestätigen lassen - und schon geht eine weitere kostenpflichtige Abmahnung in die Briefpost.
Was meint ihr? Kann man sowas riskieren. Falls ja, stellt sich wiederrum die Frage wo die Grenze liegt. Bis zu welchem Punkt kann man es riskieren und ab wann sollte man es lassen, da es zu riskant wird verklagt zu werden.
Ich sehe nicht, worin das Problem besteht, den Urheber in einer Mail nach der Erlaubnis zur Wiederveröffentlichung zu fragen.
Alternativ kannst du natürlich auch deine Suche nach lizenzmäßig besser passendem Bildmaterial fortsetzen. Neben den üblichen Bildercommunities, bei denen Teilnehmer ihre Werke beispielsweise unter Creative Commons lizensieren und damit die weitere Nutzung in gewissem Rahmen erlauben (siehe z.B. Flickr mit über 90 Millionen Fotos unter CC-Lizenz), gibt es auch noch diverse Stock-Photo-Agenturen, die im Grunde dasselbe Lizenzmodell fahren. Es ist nur darauf zu achten, dass "lizenzfrei" auf entsprechenden Seiten nicht bedeutet, dass man kein Geld zu zahlen braucht, sondern nur, dass man nach der Geldzahlung keine weiteren Zahlungen für weitere und neue Nutzungen anfallen.
Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr gleich nach Ägypten fahrt um Fotos zu schießen wenn ihr welche von den Pyramiden braucht.
Das Angebot von Fotos ist seit der Erfindung der Digitalkameras im Überfluss vorhanden. Die Creative Commons Lizenzen bieten Urhebern eine einfache Methode, ihre Werke der Öffentlichkeit grundsätzlich zur Nutzung zu überlassen. Kombiniere beides, und du findest mit Sicherheit ein Bild, dessen Nutzung dir für den beabsichtigten Anwendungszweck ohne weitere Kosten erlaubt ist.
Außer natürlich die Zeit, die für die Suche draufgeht. Unter Umständen ist es dann tatsächlich billiger, anstelle der anfallenden Arbeitszeit für die Suche nach kostenlosem Material einfach die leicht durchsuchbare Datenbank eines kostenpflichtigen Fotoanbieters zu nutzen.
Anhand des Fotos auf den Urheber zu schließen ist oft auch nicht möglich.
Fotos im Internet liegen auf Servern, sind von Webseiten umgeben, zu denen es ein Impressum oder zumindest eine Kontaktadresse geben kann, im Zweifel ist der Domaininhaber oder Serveradministrator als erster Ansprechpartner denkbar.
Wie soll man ihn also fragen.
Wenn du den Zeitaufwand zur Urheberrecherche scheust: Es gibt kostenpflichtige Alternativangebote, die dir in kürzerer Zeit ein urheberrechtlich einwandfrei nutzbares Bild liefern können.
Und selbst wenn man ihn fragt. Die Wahrscheinlichkeit das er es sich anschließend anders überlegt und einen verklagt ist doch wohl höher als die das er merkt das das Foto ungefragt genutzt wurde.
Der Urheber ist an seine gegebene Genehmigung gebunden. Würde er nachträglich klagen, würde die Klage abgewiesen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Urheber dich ungerechtfertigt, weil entgegen einer gegebenen Genehmigung, verklagt, ist also extrem gering, und von dir nur eine unbelegte Schutzbehauptung, um die beabsichtigte Urheberrechtsverletzung moralisch in besserem Licht dastehen zu lassen.
Und selbst wenn er es merkt... geklagt hat er noch lange nicht.
Derselbe Urheber, der vorher blindwütig entgegen seiner gegebenen Genehmigung Klage einreicht, soll jetzt plötzlich ohne vorliegen einer Genehmigung nichts tun wollen? Interessante Überlegung.
- Sven Rautenberg