Hallo,
nein, ich bin nur eingestiegen um über deine Argumentation zu diskutieren, also nicht in der Sache sondern auf einer abstrakten Metaebene. Du hast eine Korrelation mit einer theoretisch möglichen Kausalität, zu beweisen dass es diese Kausalität gibt, wäre möglich (ein Einzelfall, wo sie nachweisbar ist wäre ausreichend); zu beweisen dass es sie nicht gibt, ist es nicht (man kann nicht bei jedem Fall auf die Ursachen schließen); trotzdem möchtest du die Beweislast umkehren. Dass ich auch in der Sache anderer Meinung bin als du, hat damit nichts direkt zu tun.
Naja, das macht aus meiner Sicht nur mäßig Sinn wie gesagt. Über Falsifizierbarkeit lässt sich trefflich diskutieren, hat mit Ballerspielen aber eben nur auf der Metaebene zu tun und da lässt sichs trefflich verfuzzeln. Deine Argumentation zeigt das ganz gut, aber bleib ruhig dabei, ich kann das auch nachvollziehen.
"Absurd" wird das Ganze aus meiner Sicht, wenn man mit Allgemeinplätzen, rosa Nashörnern oder andern Missständen, die ggf. noch viel schlimmer sind, "argumentiert".
Die Existenz des Unsichtbaren pinken Einhorns ist ein klassisches Beispiel für eine Nicht-falsifizierbare Aussage, noch klassischer wäre [http://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne@title=Russels Teekanne] und war nur als Analogon zu deiner nicht falsifizerbaren Aussage gemeint.
Ja, es gibt auch Paradoxon und andere Dinge, aber das ist ein anderes Feld und zu anderer Zeit hätte ich vielleicht mal die Muße dazu. Denn im Wesentlichen hat es aus meiner Sicht eben nix mit Bildschirmballern zu tun erstmal.
Interessant wohl eher, in wieweit sich das Gefahrenpotenzial bei genaurer Betrachtung fassen lässt (oder eben nicht) und auch, ob Verbote, Einschränkungen oder sonstwas sinnvolle Maßnahmen sein könnten.
Um mal zur Sache zurück zu kommen, halte ich Verbote, die nicht durchsetzbar sind, für unsinnig; wenn ich mir ansehe, was vor 20 Jahren an verbotenen (z.b. beschlagnamten Videos) Medien kursierten und das mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Mitteln vergleiche, denke ich nicht dass Zensur/Verbote heute noch in irgendeiner Form durchsetzbar sind.
Nun ja, das ist ein interessantes Argument: garnicht erst verbieten, weils nicht durchsetzbar ist. Ich wunder mich dann über den Aufschrei, wo es doch egal sein sollte, weils doch nicht durchsetzbar ist (;-) [bei Spielen wie bei Kinderpornoseiten].
Vielleicht auch, inwieweit zum Beispiel MMA-Veranstaltungen in diesem Kotext zu bewerten sind (finde ich übrigens nicht, dass die verboten gehören,
Interessant, du findest virtuelle Gewalt verbotsträchtiger als reale?
man kann sich darüber streiten, ob Boxkämpfe von GEZ-Gebühren gesponsert werden sollten, meine ich, aber diese wie auch MMA-Kämpfe unterliegen ja einem strengen Regelwerk,
"Erlaubt waren und sind in MMA-/Vale-Tudo-/Free-Fight-Kämpfen neben Schlag- und Tritttechniken auch Knie- und oft auch Ellenbogentechniken bis hin zu Kopfstößen. Selbst Stampftritte zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners sind beim Vale Tudo zumeist nicht verboten. Lediglich das Töten, das Angreifen der Augen und/oder der Genitalien, das Beißen und das Reißen an den Ohren oder der Nase ist bei nahezu allen Vale-Tudo-Kämpfen untersagt." - Das ist sicherlich ein strenges Regelwerk, da gehe ich doch lieber wieder Pixel töten.
Ja, ich sehe einen Unterschied zwischen simuliertem Töten und Kampfsport. Auch bei Tritten am Boden kann man geteilter Meinung sein - und ggf. auch Regelwerk diskutieren - , aber Fakt bleibt, dass ein rechter Haken bei einem angeknockten Gegner verherendere Folgen haben kann als der versuchte Tritt bei einem am Boden liegenden Gegner (das ist garnicht so einfach, den zu platzieren und wirkt erstmal genauso, wie bei einem stehenden Gegner - s.a. K1 oder Muay Tay oder Karate oder sonstwas - das Ganze in der Olympiavariante mit Schützern sicherlich eine empfehlenswerte Variante, ggf. auch durch den Gesetzgeber vielleicht, was die Veröffentlichungen angeht). Zudem kommen beim MMA noch die Submission-Griffe (Würger und Hebel), die _nicht_ durchgezogen werden, sondern zum sofortigen Abbruch führen (einfach der Vollständigkeit halber mal, ich bin kein "Fan"). Auch hier kann man sicher über Restriktion diskutieren, dann aber auch übers Boxen im Zweiten, meine ich [ich würde es abschaffen auf den öffentlich rechtlichen, wobei man natürlich darüber diskutieren kann und muss, was man alles abschaffen will und ob das nicht überhand nimmt mit der Abschafferei].
anders als Ego-Shooter
Mich dünkt, du hast nicht alzuviel Computerspiele-Erfahrung.
Naja, ich mach seit über 20 Jahren mit Computer, da gabs noch DOS und den ersten Mac, und PDP11, und Atari. Bouncing Bubbles und AOM sind mir untergekommen, Driver auch, geschossen hab ich bisher wenig, da fehlt mir mittlerweile der Sinn für, nur zugeschaut (Schlümpfe im Albtraumland bin ich aber komplett durchgekommen vor 10 Jahren, Gameboy Color).
"Na, wieviel haste jetzt grade umgebracht" ist eine beliebte Frage an meinen Sohn, der mit 16 mit "Kane und Lynch"
Dir ist bewußt, dass dein Sohn nach der offiziellen Freigabe in Deutschland zwei Jahre zu jung für das Spiel ist? Auch wenn dir meiner Meinung nach bei einem 16-jährigen eh keine Mittel mehr zur Verfügung stehen, das Spielen solcher Spiele zu verhindern.
Ja, ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass die Paarung von Charakter, sozialem Umfeld und gesellschaflicher Billigung zu eine Gefahr im Einzelfall werden kann. Was nicht heißt, dass es in meiner Erziehung genauso Verbote und Einschränkungen gibt, die unabhängig von meinen Erwartungen und/oder Wünschen an gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sein kann. Meine Erziehungsvorstellung und -umsetzungen hier im Einzelfall zu diskutieren, wäre mir in einem öffentlichen Forum aber doch zu persönlich. Das kann man zwar auch allgemeiner fassen, aber darum geht es ja nicht wirklich, denn gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind nun mal ein Teil (s.u.a. auch Jugendschutz, Verbot von gewaltverherrlichendem Machwerk etc.pp.).
Gruß
jobo