Hallo
»» Wenn _ich_ _meinen_ Firefox öffne und beispielsweise den Menüpunkt "Ansicht" anklicke, öffnet sich die Liste der darunter zu findenden Untermenüpunkte. Der erste Untermenüpunkt ist "Symbolleisten", ein Menüpunkt, der wiederum eingene Menüpunkte beinhaltet.
»»
»» jetzt kommts: Der Menüpunkt "Symbolleisten" ist seinerseits *kein* Menüpunkt, öffnet aber *sowohl* auf Klick (onklick-Menü) als auch beim Verweilen mit dem Mauszeiger (hover-Menü) das Unteruntermenü.Und? Nur weil die Menüstruktur in $Applikation unter $Betriebssystem derart funktioniert, ist das immer noch nicht unbedingt ein Argument dafür, es im Web genauso zu machen.
Du hast erst in der Mitte des Zweiges angefangen zu lesen? Es geht _nicht_ darum, das Bedienkonzept der Betriebssysteme auch zwingend auf Webseiten vorzuschreiben, sondern darum, dass Joachim die Relevanz dieses Konzeptes nicht sah und deshalb sagte, dass er bezweifelt, dass es Besucher gibt, die davon ausgehen, dass ein Menü *genau so* funktioniert. Eben die, von denen Ingo schreibt. Die, die in der Menüstruktur einer von ihm erstellten Seite, gerade wegen der (auch technischen) Gestaltung dieser Menüstruktur, bestimmte Angebote nicht finden.
Aufgrund der Tatsache, daß Hover-/Klickmenüs im Web eben nicht zuverlässig funktionieren (im Gegensatz zu $Applikation unter $Betriebssystem) bleibt nur die Möglichkeit, entweder komplett auf derartige Menüstrukturen zu verzichten (aber warum sollte man, wenn man den folgenden Teil beachtet) oder die Menüs eben derartig anzupassen, daß ein _zusätzlicher_ Fallback-Mechanismus das Navigieren in jedem Fall sicherstellt, z.B. mit einem aktivierbaren Link zu einer zusätzlichen Seite, die die Hover-/Klick-Menüpunkte als Linkliste enthält)
*Ich* würde den Weg gehen, nach Möglichkeit darauf zu verzichten. Das ist auch in den (ganz vorsichtig) allermeisten Fällen möglich. Ob es wünschenswert ist, steht auf einem anderen Blatt, aber es ergeben sich in der Praxis immer wieder Probleme mit dieser Menütechnik. Einerseits wird dann gerne der Wunsch nach noch einer Menüebene und noch einer Menüebene und noch ... laut, was meiner Meinung nach einfach nur unübersichtlich wird (das gilt für mich aber auch auf Betriebssystemebene) und andererseits sind die von dir (zu recht) geforderten Fallbacks und Bedienalternativen nur allzuoft nicht da.
In den allermeisten Fällen, die *mir* begegnet sind, sind die Aufklappmenüs einfach nur beschissen umgesetzt. Die Menüs werden mit JavaScript erzeugt, anstatt sie in HTML zu notieren und sie dann mit JavaScript zu manipulieren. Aus der Gestaltung der Menüs ist nicht ersichtlich, dass es mehrere Ebenen gibt. Daraus kann sich auch ergeben, dass mir garnicht auffällt, dass es notwendig ist, meine NoScript-Einstellungen zu verändern, damit ich überhaupt auf der Seite navigieren kann. Von den unterschiedlichen Konzepten, wie ein Untermenü zu öffnen ist (klick, hover, wasweißich) wollen wir mal garnicht erst anfangen.
Das spricht natürlich nicht grundsätzlich gegen den Einsatz von Klappmenüs. Wenn die aber alle unterschiedlich funktionieren (wenn sie es denn überhaupt tun) ist das einfach nur nervend. Und da sind wir wieder bei den Betriebssystemen und der Imitation ihrer dem Benutzer bekannten Bedienkonzepte. Und ja, mir ist klar, dass sich diese Konzepte ebenfall punktuell unterscheiden und bei der Übertragung auf eine Webseite nur jeweils ein Konzept zur Anwendung kommen kann.
Insofern halte ich die bedingungslose Übernahme des Konzeptes
»» ... "Ein aktivierbares Label ist > entweder ein Link oder ein ein Menu-Öffner, aber nicht beides.".
für relativ kurzsichtig gedacht. Schließlich ist das Web keine $Betriebssystem-Applikation. Dennoch ist das Bedien-Konzept nicht grundverschieden, sondern "nur" um eine zusätzliche Bedienmöglichkeit erweitert
Wenn das so ist, ist's mir auch gut so. Wie oben angemerkt ist das mir *so* aber nur allerseltenst begegnet.
Wenn nun jemand, bei dem die Navigation wie geplant funktioniert, auf diesen Link klickt, kommt er halt auf die Übersichtsseitem merkt sich das und macht es beim nächsten Mal nicht mehr. So what?
Dass sich die Benutzung von Bedienelementen durch die Erfahrung mit dem Konzept verändert, sollte klar sein.
Tschö, Auge
Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war.
Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!"
Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.3