christopher: "Die BRD ist ein christlich geprägter Staat"?

Guten Tag,

ich bin gerade auf der Suche nach einem offiziellen Dokument, das genau dies besagt, dass die BRD ein christlich geprägter Staat ist.

Mit offiziellem Dokument meine ich etwas wie Landesverfassung o.ä., in der Landesverfassung von BaWü habe ich das shcon so ähnlich gefunden.

Ich suche das, da mir so war, als hätte ich diese Formulierung so irgendwo mal aufgeschnappt als es um das Thema Säkularisierung ging. In dem Zusammenhang, dass Kirche und Staat getrennt sind der Staat sich aber als christlich geprägt bezeichnet.

Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Grüße

  1. Hallo christopher,

    ich bin gerade auf der Suche nach einem offiziellen Dokument, das genau dies besagt, dass die BRD ein christlich geprägter Staat ist.

    Ein demokratischer Staat wird durch seine Bürger geprägt. Angesichts der Tatsache, dass zwar eine knappe Mehrheit in diesem Staat auf dem Papier noch christlichen Kirchen angehört, das aber eben auch _nur noch_ auf dem Papier, halte ich eine solche Aussage inhaltlich inzwischen für schlichtweg falsch.

    Im Übrigen sind die meisten in unserer Gesellschaft hochgehaltenen Werte keine christlichen, sondern solche der Aufklärung, die sich erst in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Christentum herausgebildet haben.

    Insofern wäre es endlich auch mal angesagt, unsere Verfassungen (z.B. auch Satz 1 in den Präambeln unseres Grundgesetzes oder der Landesverfassung Baden-Württembergs) vom lieben Gott zu entrümpeln.

    Gruß Gernot

    1. Hello,

      Ein demokratischer Staat wird durch seine Bürger geprägt.

      Da habe ich gestern Abend eine interessante[tm] Einstellung eines C?U-Politikers gehört:

      Er sagte: "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung" und hat damit seine Ablehnung gegen Volksabstimmungen durch alle hier dauerhaft lebenden Menschen (z.B. per Internet) gerichtet.

      Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

      Tom vom Berg

      --
      Nur selber lernen macht schlau
      http://bergpost.annerschbarrich.de
      1. Hallo,

        Da habe ich gestern Abend eine interessante[tm] Einstellung eines C?U-Politikers gehört:
        "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung"

        das ist ja interessant, wer war denn der Scherzbold? - Die Bürger gehören also immer nur in dem Moment zum Volk, wenn sie gerade mit dem Stimmzettel an der Wahlurne stehen? Hat er vielleicht auch den Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung erläutert? Meint er "Volk" etwa im ethnischen Sinn?

        und hat damit seine Ablehnung gegen Volksabstimmungen durch alle hier dauerhaft lebenden Menschen (z.B. per Internet) gerichtet.

        Solche Politiker sind es, die den Hass auf diesen Berufsstand schüren.

        Ciao,
         Martin

        --
        Küssen ist die schönste Methode, eine Frau zum Schweigen zu bringen.
        1. Hello,

          Da habe ich gestern Abend eine interessante[tm] Einstellung eines C?U-Politikers gehört:
          "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung"

          das ist ja interessant, wer war denn der Scherzbold? - Die Bürger gehören also immer nur in dem Moment zum Volk, wenn sie gerade mit dem Stimmzettel an der Wahlurne stehen? Hat er vielleicht auch den Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung erläutert? Meint er "Volk" etwa im ethnischen Sinn?

          Das hat er wohl gemeint und darum habe ich gleich innerlich aufgeschrien.

          Er kann sich dann ja immer noch herausreden, dass er diejenigen Bürger mit deutschem Pass als "Volk" gemeint hat.

          Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

          Tom vom Berg

          --
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        2. Hallo :)

          Da habe ich gestern Abend eine interessante[tm] Einstellung eines C?U-Politikers gehört:
          "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung"

          das ist ja interessant, wer war denn der Scherzbold? - Die Bürger gehören also immer nur in dem Moment zum Volk, wenn sie gerade mit dem Stimmzettel an der Wahlurne stehen? Hat er vielleicht auch den Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung erläutert? Meint er "Volk" etwa im ethnischen Sinn?

          Schwierig zu verstehen.
          Liest man über Platons "demokratischen" Idealstaat, dann wird klar, dass er aus 5040 Bürgern besteht, die Grundbesitzer sind. Das entspricht dem Volk, von dem die Macht ausgeht.
          Nun wird aber auch klar sein, dass so wenige Grundbesitzer nicht alle Arbeit tun können, sie haben also Knechte und Mägde. Und die haben nichts zu sagen, was die Staatsmacht betrifft, weil sie zum einen nicht als Bürger gelten, zum anderen aber ihren Herren gehorchen müssen.

          Im Zweifelsfalle müssten sie also so abstimmen, wie es ihr Herr ihnen befiehlt.
          Und das wäre doch sehr undemokratisch, wenn ein Bürger mit vielen Knechten mehr abzustimmen hätte als ein Bürger mit wenigen Knechten. Nein: Pro Kopf eine Stimme, so ist es richtig. Und Untergebene haben nichts zu wählen, und überhaupt: Wieso müssen Ehefrauen eigentlich wählen, müssen die nicht ihrem Ehemann gehorchen, also abstimmen wie ihr Ehemann - ich glaube, da gab es jetzt so eine Diskussion von gehorchenden Frauen aus Mali bezüglich des neuen Ehegesetzes dort.

          Also im übertragenen Sinne:
          Zur Bevölkerung eines Staates dürften alle dort lebenden Menschen gehören,
          während das Volk eines Staates auch dessen Staatsbürgerschaft besitzen muss.
          Zum Beispiel:
          Es kann ja nicht sein, dass beispielsweise das große Volk von Deutschland sich aufmacht, in das kleine Land des dänischen Volkes einwandert, dort die ganzen Strandhäuser aufkauft und bei Wahlen abstimmt und die dänische Politik bestimmt.

          mfg
          cygnus
          --
          Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

          1. Hallo cygnus,

            Es kann ja nicht sein, dass beispielsweise das große Volk von Deutschland sich aufmacht, in das kleine Land des dänischen Volkes einwandert, dort die ganzen Strandhäuser aufkauft und bei Wahlen abstimmt und die dänische Politik bestimmt.

            Wir kommen zwar stark vom Thema ab, aber:

            Doch, auf kommunaler Ebene kann das sein! Insofern stimmt auf kommunaler Ebene der Satz "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" sowieso nicht mehr, zumindest nicht, wenn man ihn auf das _deutsche_ Volk bezieht.

            Ich finde es allerdings auch gut, dass das auf die kommunale Ebene beschränkt bleibt. Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn hier lebende Nicht-EU-Bürger bei Kommunalwahlen mitabstimmen dürften.

            http://www.wahlrecht-fuer-migranten.de/xd/public/content/index.html?pid=516

            Wenn sie jedoch auch bei Bundes- oder Landtagswahlen wählen wollen, dann sollen sich Ausländer (ob EU oder nicht) gefälligst auch dafür entscheiden, sich als Inländer zu unserem Land zu bekennen, mit allen Rechten _und_ Pflichten.

            Gruß Gernot

          2. Moin,

            Die Bürger gehören also immer nur in dem Moment zum Volk, wenn sie gerade mit dem Stimmzettel an der Wahlurne stehen? Hat er vielleicht auch den Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung erläutert? Meint er "Volk" etwa im ethnischen Sinn?
            Schwierig zu verstehen.

            ja, ich fürchte nur, er hat's selbst nicht verstanden.

            Zur Bevölkerung eines Staates dürften alle dort lebenden Menschen gehören, während das Volk eines Staates auch dessen Staatsbürgerschaft besitzen muss.

            Ungefähr so weit war ich mit meinem Verständnis ja auch schon, allerdings hatte ich den Begriff des "Volkes" eher an die Abstammung als an der Staatsbürgerschaft geknüpft. Schließlich ist die Staatsangehörigkeit nichts weiter als eine Formalität, ein Eintrag in irgendeinem Register, während die Abstammung und Herkunft etwas ist, was man nicht einfach abstreifen kann.

            Zum Beispiel:
            Es kann ja nicht sein, dass beispielsweise das große Volk von Deutschland sich aufmacht, in das kleine Land des dänischen Volkes einwandert, dort die ganzen Strandhäuser aufkauft und bei Wahlen abstimmt und die dänische Politik bestimmt.

            Wenn die vielen deutschen Strandhausbesitzer in Dänemark dann auch noch ihren Hauptwohnsitz haben, fände ich das sogar sehr konsequent, wenn sie auch an Wahlen und Abstimmungen beteiligt würden (vgl. kommunales Wahlrecht für Ausländer). Denn für die Frage, ob ich in einem Land ein Mitbestimmungsrecht habe, ist IMHO nicht entscheidend, was in meinem Pass steht, sondern ob dieses Land für mein Leben, meinen Alltag eine Bedeutung hat.

            Schönes Wochenende,
             Martin

            --
            Programmierer (m), seltener auch P~in (w):
            Irdische, i.a. humanoide Lebensform, die in einem komplizierten biochemischen Prozess Kaffee, Cola und Pizza in maschinenlesbaren Programmcode umwandelt.
            P~ bilden gelegentlich mit ihresgleichen kleine Gruppen, sogenannte Communities, sind aber ansonsten meist scheue Einzelgänger.
            P~ sind vorwiegend nachtaktiv und ohne technische Hilfsmittel nur eingeschränkt lebensfähig.
      2. Hi!

        Er sagte: "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung" und hat damit seine Ablehnung gegen Volksabstimmungen durch alle hier dauerhaft lebenden Menschen (z.B. per Internet) gerichtet.

        Im Grunde hat der Mann recht. [1] Ich befuerchte allerdings er hat das wirklich anders gemeint. Politiker sind halt oft nicht besonders helle. Solche schonmal gar nicht.

        [1]
        Wo ich doch grad dabei bin...

        --
        "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
              - T. Pratchett
        1. Hallo,

          "Die Macht im Staate geht vom Volke aus, nicht von der Bevölkerung"
          Im Grunde hat der Mann recht.

          ja, wenn man es mit der Wortbedeutung so genau nimmt. Ich hätte den Unterschied aber noch anders gesehen, wie ich auch im anderen Posting schon angedeutet habe: "Volk" ist für mich ein ethnischer Begriff, also eine Gruppe von Menschen gemeinsamer Herkunft und Abstammung (wie z.B. die Kelten, die Inkas, die Maori), während ich unter Bevölkerung die Menge der Menschen verstehe, die tatsächlich in einer bestimmten Region leben - ungeachtet ihrer Herkunft. Also quasi das Ergebnis des Vorgangs der Bevölkerung. ;-)

          So long,
           Martin

          --
          Was du heute kannst besorgen,
          das geht sicher auch noch morgen.
  2. Aloha,

    ich bin gerade auf der Suche nach einem offiziellen Dokument, das genau dies besagt, dass die BRD ein christlich geprägter Staat ist.

    Da wirst du Pech haben; würde der Staat eine christliche Prägung vorgeben (in Landesverfassungen z. B.), dann griffe er meines Erachtens in das in Art. 4 GG verbriefte Recht auf Glaubensfreiheit ein.

    Einen gewissen Bezug auf christliche Religion findet man hier und da - beispielsweise im bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz.

    Ich suche das, da mir so war, als hätte ich diese Formulierung so irgendwo mal aufgeschnappt als es um das Thema Säkularisierung ging. In dem Zusammenhang, dass Kirche und Staat getrennt sind der Staat sich aber als christlich geprägt bezeichnet.

    Unser Staat _ist_ christlich geprägt, da geht kein Weg dran vorbei. Wer's genau wissen will, möge Geschichtsbücher lesen.

    File Griese,

    Stonie

    --
    Mann, muß das schön sein, wenn man immer das letzte Wort hat!
    Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  3. Hi,

    ich bin gerade auf der Suche nach einem offiziellen Dokument, das genau dies besagt, dass die BRD ein christlich geprägter Staat ist.

    dann suche nach einem offiziellen Dokument, welches bestätigt, dass z.B. der 25.12. ein gesetzlicher Feiertag ist. Viel weiter geht die christliche Prägung übrigens nicht - sie ist historischer Natur und folgt dem Prinzip "des hom mer scho immer so g'mocht".

    Cheatah

    --
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    1. Hello,

      ich bin gerade auf der Suche nach einem offiziellen Dokument, das genau dies besagt, dass die BRD ein christlich geprägter Staat ist.

      dann suche nach einem offiziellen Dokument, welches bestätigt, dass z.B. der 25.12. ein gesetzlicher Feiertag ist. Viel weiter geht die christliche Prägung übrigens nicht - sie ist historischer Natur und folgt dem Prinzip "des hom mer scho immer so g'mocht".

      Das mit Weihnachten meintest Du sicherlich nur exemplarisch?
      Weitere Termine sind zu finden: http://www.bernhardpeter.de/Feste/christfeste2.htm

      Die christliche Ordnung findet sich aber auch in den weltlichen Gesetzen wieder.
      Das bedeutet aber anders herum nicht, dass andere Religionen sich nicht in den Gesetzen wiederfinden würden, eben nur nicht so oft.

      Da jetzt sicher die Frage kommen wird, welche das sind: da sollte jeder selber mal nachdenken, ich bin kein wandelndes Lexikon. Es ist mir allerdings schon häufig aufgefallen.

      Es sind i.d.R. Gesetze gewesen, die die Naziherrschaft überdauert haben oder welche, die danach entstanden sind.

      Außerdem kann man die christliche Ausrichtung auch an der Architektur des Landes noch ablesen. Die Zeichen des Judentums sind da allerdings bekanntermaßen geschliffen worden. Allerdings dürften sie auch nicht die Mehrheit ausgemacht haben.

      Die Frage des OP kann man mMn also grundsätzlich erst einmal mit JA beantworten.

      Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

      Tom vom Berg

      --
      Nur selber lernen macht schlau
      http://bergpost.annerschbarrich.de
      1. Hoi!

        Die Zeichen des Judentums sind da allerdings bekanntermaßen geschliffen worden.

        Oehm. Waren sie nicht scharf genug? http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,315190,00.html

        --
        "Die Diebesgilde beklagte sich darueber, dass Mumm in aller Oeffentlichkeit behauptet hatte, hinter den meisten Diebstaehlen steckten Diebe."
              - T. Pratchett
        1. Hello,

          Die Zeichen des Judentums sind da allerdings bekanntermaßen geschliffen worden.

          Oehm. Waren sie nicht scharf genug? http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,315190,00.html

          *grins* Etappt... Hier heißt es wohl 'geschleift'

          Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

          Tom vom Berg

          --
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      2. Hallo Tom,

        Die christliche Ordnung findet sich aber auch in den weltlichen Gesetzen wieder.

        "Christliche Ordnung", dass ich nicht lache! Meinst du da zum Beispiel den chaotischen §218 StGB, nach dem ein Schwangerschaftsabbruch im Allgemeinen zwar rechtswidrig, in einer Reihe von Ausnahmefällen jedoch nicht nur straffrei ist, sondern sogar von der Solidargemeinschaft inklusive ihrer christlichen Zwangsmitglieder finanziert werden muss?

        Meinst du so etwas mit "christlich" und meinst du so etwas mit "Ordnung"?

        Es ist in der Tat ein christlicher Anachronismus, Abtreibung in Fällen medizinischer oder sozialer Indikation, nicht einfach für legal zu erklären.

        Meinst du etwa mit "christlicher Ordnung" auch, dass allen Bürgern hierzulande zwar das Recht auf Eheschließung mit einem selbstgewählten Partner inklusive daran geknüpfter Steuervorteile gewährt wird, homosexuelle Menschen davon aber explizit ausgenommen werden?

        Spanien, dem zu Unrecht immer noch der Ruch eines erzkatholischen Landes anhaftet, findet das im Unterschied zu Deutschland nicht in "Ordnung" und ist damit glücklicherweise weit weniger christlich geprägt als Deutschland.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichgeschlechtliche_Ehe

        Gruß Gernot

  4. Hallo,

    im Lehrplan für bayerische Grundschulen sind ein paar christliche Züge verankert, hier runterzuladen:

    http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=285d830abd5a62603e704cb7527a4fa1

    Vielleicht finden sich solche christlichen Züge ja auch in den Lehrplänen anderer Bundesländer.

    LG, Sanny

  5. Da gibt es gleich mehrere, auch wenn bspw. umstritten ist, dass sich die Präambel des Grundgesetzes auf einen christlichen Gott bezieht (vermeide Tautologien).

    Wesentlichstes Merkmal, dass einerseits deutlich auf eine christliche Prägung hinweist und andererseits offiziellen Charakter hat, ist die Erhebung der Kirchensteuer für vorwiegend christliche Religionsgemeinschaften: http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer_(Deutschland)#Umfang_der_Kirchensteuereinnahmen_und_deren_Bedeutung_f.C3.BCr_den_kirchlichen_Haushalt_in_Deutschland

    Einige weitere offizielle Verlautbarungen, wie bspw. die des BGH und des BVerfG im berüchtigten "Kopftuchstreit", lassen sich mit ein wenig Aufwand ebenfalls finden.

    Tatsächlich sind erklärte Christen in Deutschland gegenüber den heimlichen Christen, erklärten Atheisten, Agnostikern, Pastafarianern und sonstigen religiösen oder sakulären Gruppierungen in der Minderheit: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand.psml

    Nur eine grundsätzlich christliche Prägung des Staates kann also als Erklärung dienen, um Kirchensteuer, vorwiegend bis fast ausschließlich christlichen Religionsunterricht, Amts- und sonstige Eide, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen christlichen Gott beziehen, das Schwören auf die Bibel vor Gericht (wobei dieses nicht verpflichtend ist) und schlußendlich die uneingeschränkte und ungestrafte Verfassungsfeindlichkeit der CDU zu begründen... wenn das nicht Beweis genug ist :-D

    Gruß, LX

    --
    RFC 1925, Satz 8: Es ist komplizierter als man denkt.
    1. Tach,

      Tatsächlich sind erklärte Christen in Deutschland gegenüber den heimlichen Christen, erklärten Atheisten, Agnostikern, Pastafarianern und sonstigen religiösen oder sakulären Gruppierungen in der Minderheit: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand.psml

      da hast du dich leider verguckt, laut der Statistik haben wir knapp über 50 Millionen Christen unter uns.

      mfg
      Woodfighter

      1. Hallo,

        Tatsächlich sind erklärte Christen in Deutschland gegenüber den heimlichen Christen, erklärten Atheisten, Agnostikern, Pastafarianern und sonstigen religiösen oder sakulären Gruppierungen in der Minderheit: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand.psml
        da hast du dich leider verguckt, laut der Statistik haben wir knapp über 50 Millionen Christen unter uns.

        ich kann aus der verlinkten Statistik nur erkennen, dass wir "auf dem Papier" etwa 50 Mio Christen in DE haben. Ich behaupte aber, dass nur ein kleiner Prozentsatz davon wirklich Christen aus Überzeugung sind.
        Allerdings kann ich das aus der von LX verlinkten Statistik nicht erkennen.

        So long,
         Martin

        --
        Lieber eine Fliege im Porzellanladen
        als ein Elefant in der Suppe.
      2. Hallo Jens,

        Tatsächlich sind erklärte Christen in Deutschland gegenüber den heimlichen Christen, erklärten Atheisten, Agnostikern, Pastafarianern und sonstigen religiösen oder sakulären Gruppierungen in der Minderheit: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Content75/AltersgruppenFamilienstand.psml

        Stimmt, diese Statistik gibt das nicht her, nur gibt sie leider auch keine Auskunft darüber, wie viele Kirchenmitglieder wirkliche Christen sind.

        All die Religionsunmündigen unter 14 würde ich sowieso nicht dazu zählen, denn sie haben sich nie aus freien Stücken und selbsständig zum Christentum erkärt und bei den Restlichen, die ursprünglich auch nur durch ihre Eltern über den Akt der Taufe ungefragt zu Kirchenmitgliedern gemacht wurden, unterstelle ich, dass die Mehrheit nur Kirchenmitglied bleibt, um selbst schöne Anlässe für Feiern und Geschenkeorgien zu haben.

        Ich vermute sogar, es gibt mehr Mitglieder christlicher Kirchen, die an eine Wiedergeburt im diesseitigen Leben glauben, mehr die nur aus pragmatischen Gründen in der Kirche bleiben, weil sie denken, ihre Sprösslinge bekämen sonst keinen Kindergartenplatz und sie selbst kein ordentliches Begräbnis, als wirkliche, überzeugte Christen.

        Wirkliche Christen glauben daran, dass ein zu Tode gefolterter Mensch, der gleichzeitig eine der drei Erscheinungsformen ein und desselben einzigen Gottes ist, von den Toten auferstanden ist, um wenig später mit Leib und Seele in den Himmel aufzufahren.

        Wirkliche Katholiken glauben sogar, dass sie mit der Kommunion tatsächlich eine kannibalistische Handlung vollziehen und dass derjenige, den sie dabei verspeisen, von einer Frau geboren wurde, die auch nachdem sie mit ihm niedergekommen war, immer noch Jungfrau war und ihm als solche im Himmel physische Gesellschaft leistet.

        Ich kann mir unter diesen Vorzeichen nicht vorstellen, dass wirkliche Christen hierzulande noch die Mehrheit der Bevölkerung stellen!

        Gruß Gernot

        1. Hallo :)

          Wirkliche Christen glauben daran, dass ein zu Tode gefolterter Mensch, der gleichzeitig eine der drei Erscheinungsformen ein und desselben einzigen Gottes ist, von den Toten auferstanden ist, um wenig später mit Leib und Seele in den Himmel aufzufahren.

          Wirkliche Katholiken glauben sogar, dass sie mit der Kommunion tatsächlich eine kannibalistische Handlung vollziehen und dass derjenige, den sie dabei verspeisen, von einer Frau geboren wurde, die auch nachdem sie mit ihm niedergekommen war, immer noch Jungfrau war und ihm als solche im Himmel physische Gesellschaft leistet.

          Nur wirkliche Christen und wirkliche Katholiken wissen, was wirkliche Christen und wirkliche Katholiken wirklich glauben bzw. wirklich zu glauben haben, um wirkliche Christen oder wirkliche Katholiken zu sein.
          Du bist einer von ihnen, gib es zu.

          mfg
          cygnus

          --
          Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

          1. Hallo cygnus,

            Nur wirkliche Christen und wirkliche Katholiken wissen, was wirkliche Christen und wirkliche Katholiken wirklich glauben bzw. wirklich zu glauben haben, um wirkliche Christen oder wirkliche Katholiken zu sein.
            Du bist einer von ihnen, gib es zu.

            Ich bin von meinen Eltern, ohne dass sie mich je gefragt hätten, auf dem Papier zu einem Christen gemacht worden. Wirkliche Christen glauben, dass so etwas irreversibel ist. Ich gehöre aber nicht zu denen.

            Zur Teilnahme an dem angesprochenen kannibalistischen Ritual wurde ich nebst vorbereitender Gehirnwäsche mit acht Jahren gegen meinen ausdrücklich bekundeten Willen genötigt. Ich weiß also in der Tat sehr genau, wovon ich rede, auch wenn ich kein Christ, geschweige denn Katholik bin!

            Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass ich mit acht noch nicht die Reife hatte, die Geschenke auszuschlagen, die mir für die Mitwirkung als Bestechung geboten wurden.

            Gruß Gernot

            1. Hallo Gernot,

              du sprichst mir aus der Seele!

              Ich bin von meinen Eltern, ohne dass sie mich je gefragt hätten, auf dem Papier zu einem Christen gemacht worden. Wirkliche Christen glauben, dass so etwas irreversibel ist. Ich gehöre aber nicht zu denen.
              Zur Teilnahme an dem angesprochenen kannibalistischen Ritual wurde ich nebst vorbereitender Gehirnwäsche mit acht Jahren gegen meinen ausdrücklich bekundeten Willen genötigt. Ich weiß also in der Tat sehr genau, wovon ich rede, auch wenn ich kein Christ, geschweige denn Katholik bin!
              Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass ich mit acht noch nicht die Reife hatte, die Geschenke auszuschlagen, die mir für die Mitwirkung als Bestechung geboten wurden.

              abgesehen davon, dass meine Eltern mich aus "Familientradition" bei der anderen Fakultät angemeldet haben und das Theater für mich nicht mit acht Jahren stattfand, sondern mit knapp 14 ...

              Ja, der übliche Geschenkeregen war für mich schließlich auch der "Köder", der mich zum Einlenken brachte. Der ganz große Feiertag war aber trotzdem grausam: Mit dem Glauben und dem kirchlichen Tamtam hatte ich noch nie was am Hut, das kam mir als Kind schon "doof" vor; und am Tag der Konfirmation waren mir einfach *viel zu viele* Leute um mich rum.
              Vor einigen Jahren habe ich es endlich geschafft, über meinen Schatten zu springen und den Fehler von damals zu korrigieren.

              Umso überraschter war ich letztes Jahr, als mir der heutige Pfarrer der Gemeinde, wo ich damals konfirmiert wurde, per Karte zum 40. Geburtstag gratulierte.

              Schönen Sonntag noch,
               Martin

              --
              Es gibt Tage, da gelingt einem einfach alles.
              Aber das ist kein Grund zur Sorge; das geht vorbei.
              1. Hallo :)

                Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass ich mit acht noch nicht die Reife hatte, die Geschenke auszuschlagen, die mir für die Mitwirkung als Bestechung geboten wurden.

                abgesehen davon, dass meine Eltern mich aus "Familientradition" bei der anderen Fakultät angemeldet haben und das Theater für mich nicht mit acht Jahren stattfand, sondern mit knapp 14 ...

                Also warst Du noch nicht mal religionsmündig?

                Ich war auch 14.
                Geschenke habe ich keine bekommen, ich wurde also nicht bestochen. Ich habe nur gemacht, was die Erziehungsberechtigten - unabhängig von ihrem eigenen Verhalten - in die Wege leiteten.

                Vor einigen Jahren habe ich es endlich geschafft, über meinen Schatten zu springen und den Fehler von damals zu korrigieren.

                Nach Ansicht der Theologen kann die Taufe nicht rückgängig gemacht werden, der Betroffene bleibt auf ewig Christ, auch wenn er aus einer Kirche austritt.
                Die Taufe der zumeist unmündigen oder sogar noch sprachlosen Kinder wird aber veranlasst von den Eltern.
                Aus der katholischen Kirche kann noch nicht einmal ausgetreten werden, die Folge eines Austrittsbegehren ist die Exkommunikation im Sinne einer Beugestrafe.
                Eigentlich müssten Taufen aus diesem Grund von Staats wegen verboten werden, wenn die Täuflinge noch nicht volljährig sind.

                Wir in Europa sind heute mehrheitlich Christen, weil die früheren germanischen Stammesführer bestimmten, welchen religiösen Kult der gesamte Stamm zu pflegen hatte. Trat der Häuptling zum Christentum über, folgte das gesamte Folg - äh Volk.
                Ob man katholisch oder evangelisch ist, hängt davon ab, ob sich im 16. Jahrhundert der Landesherr für diese oder jene Seite entschied, und wieder folgte das gesamte Folg - äh Volk.
                Und ob man heute Christ ist, hängt in den allermeisten Fällen davon ab, ob man seinen Eltern volkte - äh folgte.
                Und damit das alles auch so bleibt, ist die Taufe nicht rückgängig zu machen.

                Die Frage ist wirklich interessant, ob es einen Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung gibt.
                Volk klingt wie Einzahl, aber Bevölkerung klingt nach vielen Völkern.
                Das einig Folg volkt seinem (zu Germanenzeiten frei gewählten) Herzog, der vor ihm herzieht und die Richtung bestimmt.
                Aber eine Bevölkerung besteht aus vielen Völkern, die wem auch immer nachlaufen, in der Regel in jede denkbare Richtung, eine Bevölkerung ist uneinig und dient unterschiedlichen Interessen.

                Ich habe übrigens mal die Meinung gehört, dass das Heilige Römische Reich deutscher Nation nichts anderes gewesen sei als ein Vorläufer der Europäischen Union.

                mfg
                cygnus

                --
                Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

                1. Hallo cygnus,

                  Volk klingt wie Einzahl, aber Bevölkerung klingt nach vielen Völkern.
                  Das einig Folg volkt seinem (zu Germanenzeiten frei gewählten) Herzog, der vor ihm herzieht und die Richtung bestimmt.
                  Aber eine Bevölkerung besteht aus vielen Völkern, die wem auch immer nachlaufen, in der Regel in jede denkbare Richtung, eine Bevölkerung ist uneinig und dient unterschiedlichen Interessen.

                  Höchste Zeit, die Monarchie in diesem Sinne auch in Deutschland endlich abzuschaffen und nicht nur auf dem Papier, sondern auch in Realität durch eine pluralistische Staatsform zu ersetzen!

                  Ich gehe davon aus, dass Atheisten und Agnostiker hierzulande die Mehrheit sind, allerdings leider noch eine schweigende. Ob sie überhaupt die Mehrheit bleiben, hängt auch davon ab, ob sie weiter schweigen, denn solange sie dies tun, heißt das, dass sie den religiösen Kräften das Feld kampflos überlassen.

                  Kirchen dürfen ihre Propaganda an staatlichen Schulen und im Fernsehen verbreiten. Konfessionelle Kindergärten, die der frühkindlichen Indoktrination dienen, werden leider immer noch vom Staat gefördert und mitfinanziert. Das Eintreiben von Mitgliedsbeiträgen in Form von Kirchensteuern nimmt der Staat diesen _privaten_ Weltanschauungsvereinen auch noch ab, indem er sie zu Körperschaften des _öffentlichen_ Rechts erklärt.

                  Krönung von allem: Statt der Trennung von Staat und Kirche endlich Geltung zu verschaffen und den Religionsunterricht an staatlichen Schulen komplett abzuschaffen, führt man nun sogar noch muslimischen Religionsunterrricht ein und verleiht möglicherweise auch muslimischen Religionsgemeinschaften bald öffentlich-rechtlichen Status.

                  Glücklicherweise organisiert sich jetzt langsam der Widerstand, wie man an dem gescheiterten Volksbegehren Pro-Reli in Berlin, der Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland oder auch der Buskampagne sieht.

                  Ich selbst mische im Forum der Brights Deutschland mit, wettere dort z.B. gegen das peinliche Wort zum letzen Sonntag oder lasse mich bei Wer-Weiss-Was.de wegen ähnlicher Beiträge im Unterforum "Religionswissenschaft" auch mal für drei Monate sperren.

                  Ich trage meine Atheisten-T-Shirts auch hier in meinen Kölner Arbeits- und Wohn-Vierteln zwischen den ganzen Schleiereulen und Pumphosen-Rauschebärten, unter denen es leider auch immer mehr deutsche Konvertiten gibt!

                  Dem ist etwas entgegenzusetzen!

                  Ich halte daher viel vom Coming Out, auch für Atheisten!

                  Gruß Gernot

                  1. Hallo :)

                    Kirchen dürfen ihre Propaganda an staatlichen Schulen und im Fernsehen verbreiten. Konfessionelle Kindergärten, die der frühkindlichen Indoktrination dienen, werden leider immer noch vom Staat gefördert und mitfinanziert. Das Eintreiben von Mitgliedsbeiträgen in Form von Kirchensteuern nimmt der Staat diesen _privaten_ Weltanschauungsvereinen auch noch ab, indem er sie zu Körperschaften des _öffentlichen_ Rechts erklärt.

                    Es ist ein modernes Phänomen, dass Glaube als etwas Privates betrachtet wird.
                    Der Ursprung der Religionen ist nicht privat, genau so wenig wie Kirche oder das allgemeine Glaubensbekenntnis privat ist.
                    Religion hatte in der Vergangenheit teilweise große politische Bedeutung für die Staatenbildung, das beginnt in Sumer vor rund 5000-6000 Jahren, läuft über Staatenbildungen wie das Heilige Römische Reich deutscher Nation und endet mit der Wiedergründung Israels. Religionen wie die jüdische, christliche und muslimische haben ein hohes politisches Potential. Hinzu kommt auch noch ein astronomischer Anteil, ich denke da an Kalender, Festzeiten, Jahreszeiten, Aussaatzeiten, wie es auch für den Mayakalender gilt.

                    Privat bedeutet, dass etwas einem einzelnen und nicht der Allgemeinheit gehört.
                    Wenn ich glaube, dass Gott das Aussehen eines Fliegenpilzes hat, dann ist das meine private Meinung. Die kann ich zwar veröffentlichen, aber dadurch wird sie noch lange nicht allgemein.
                    Die Kirche (dieses oder jenes Bekenntnisses) ist die Organisation einer Gruppe von Menschen, die sich bestimmten Regeln unterwerfen und ein gemeinsames Bekenntnis sprechen, das für die gesamte Gruppe gilt.

                    Mit privater Weltanschauung hat Kirche wenig zu tun.

                    Ernste Frage:
                    Warum heißt eine Brennsoftware eigentlich Nero?

                    mfg
                    cygnus

                    --
                    Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

                    1. Mit privater Weltanschauung hat Kirche wenig zu tun.

                      Gut gesagt.
                      Kirche war schon immer der öffentliche Raum der Gläubigen.

                      Diese öffentliche Raum trat immer auch in Konkurrenz zum bestehenden administrativen Raum, oder einer dieser Kirchen wurde als der öffentliche Raum von der Administration gewählt.

                      Es gab also immer, während es Staatskirchen gab, auch die Privatkirchen, oder eben öffentliche Vereine von Glaubensgemeinden.
                      Muslime behandelten Juden und Christen nicht als Menschen, die den Glauben privat abzuhalten hätten, sondern sie behandelten sie als Gemeinden, die ihre Kirche im Sinne eines privaten Raumes organsieren sollten.

                      Das Versammlungsrecht wurde bei uns im Vereinsrecht privatisiert. Nur so ist es möglich, das Körperschaften nebeneinander bestehen können.
                      Privat meint hier, keine politisch öffentliche Macht.
                      Das private Glaubenshandeln soll nicht im Konflikt zu den Staatspflichten treten. Privat hat mehr mit Unterordnung zu tun. Es ist nicht der Gegensatz zur Öffentlichkeit. sondern es meint unpolitisch, ohne politische konsequenz.

                      Tatsächlich kann es natürlich den Staat, der selber areligiös is, nicht geben. In jeder politischen Struktur steckt Religion, manchmal halt de Religion von Kannibalen.

                      Viele Religionsgemeinschaften sind im übrigen sehr zufrieden damit, dass sie nur privat existieren dürfen, denn das Private ist eben oft auch der Raum der Staatsverweigerung. Mysterienreligionen existieren quer durch die Landesgrenzen und haben zum Umsturz von Staatsgebilden beigetragen.

                      mfg Beat

                      --
                      ><o(((°>           ><o(((°>
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                      Der Valigator leibt diese Fische
                      1. Hallo :)

                        Viele Religionsgemeinschaften sind im übrigen sehr zufrieden damit, dass sie nur privat existieren dürfen, denn das Private ist eben oft auch der Raum der Staatsverweigerung. Mysterienreligionen existieren quer durch die Landesgrenzen und haben zum Umsturz von Staatsgebilden beigetragen.

                        Ja so geht das.
                        Es trägt zur Stabilität eines Staatsgebildes bei, wenn der Staat sich mit Religionen (wenn sie größere Teile seiner Bevölkerung stellt) verbündet.
                        Wie im Konkordat zwischen dem 3. Reich und dem Vatikan oder zwischen der Bundesrepublik und dem Vatikan geschehen ...
                        Und sicher kann man auch den Traum des Kaisers Konstantin (Unter diesem Zeichen wirst du siegen) als mystische Umschreibung für eine Art Konkordat betrachten, das ihn am Ende zum Alleinherrscher nach längerem Bürgerkrieg machte.

                        mfg
                        cygnus

                        --
                        Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

                    2. Tach,

                      Warum heißt eine Brennsoftware eigentlich Nero?

                      weil "Nero Burning ROM" einfach großartig zweideutig ist?

                      mfg
                      Woodfighter

                      1. Hallo :)

                        Warum heißt eine Brennsoftware eigentlich Nero?

                        weil "Nero Burning ROM" einfach großartig zweideutig ist?

                        Ja, ich fand das auch mal zweideutig, vor allem, weil ich als Kind den Film Quo Vadis mit Peter Ustinov als Nero gesehen habe.

                        Kein ernst zu nehmender Historiker unter den Klassikern und erst recht nicht unter den Modernen hat jemals behauptet, Nero habe Rom in Brand gesetzt. Was kaum ein Lexikon daran hindert, genau das Nero zu unterstellen. Alle zeitgenössischen Schriftsteller halten Nero für unschuldig. Selbst die ersten christlichen Autoren erwähnen Nero als Brandstifter nicht. Die Behauptung, Nero habe Rom selbst in Brand gesteckt, kam erst 70 Jahre später durch Sueton auf.

                        mfg
                        cygnus

                        --
                        Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

                        1. Tach,

                          Ja, ich fand das auch mal zweideutig, vor allem, weil ich als Kind den Film Quo Vadis mit Peter Ustinov als Nero gesehen habe.

                          ich finde es zweideutig, obwohl ich weiß, dass das ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung ist ;-)

                          mfg
                          Woodfighter

                          1. Hallo :)

                            ich finde es zweideutig, obwohl ich weiß, dass das ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung ist ;-)

                            Ich kann mich über so was schrecklich aufregen, der arme Nero.

                            "Nero Burning ROM"

                            Ja und wo ist da bitte der Werbeeffekt?
                            ROM brannte 8 Tage, und anschließend war da nur noch Asche.
                            Das wäre doch wirklich ein Schei..programm.

                            mfg
                            cygnus

                            --
                            Die Sache mit der Angel und dem  ><o(((°>  hat immer einen Haken ...

                    3. Hallo cygnus,

                      Mit privater Weltanschauung hat Kirche wenig zu tun.

                      In laizistischen Staaten weit mehr als in Deutschland, leider!

                      Höchste Zeit, dass wir uns in Deutschland daran ein Beispiel nehmen und der konsequenten Trennung von Staat und Kirche endlich auch hier Geltung  verschaffen!

                      Imponiert hat mir ja die Frau des französischen Staatspräsidenten, die anlässlich des letzten Weltwirtschaftsgipfels einen Termin beim Papst im Rahmen des Damenprogramms schwänzte. Wäre Joachim Sauer eine Frau und seine Frau (Angela Merkel) ein Mann, hätte er/sie sich das wohl kaum leisten können, ohne die Wiederwahl seiner GattIn als C-Parteien-BundeskanzlerIn zu gefährden.

                      Allerdings könnte der Korb, den Frau Bruni-Sarkozy dem Papst gegeben hat,  auch nur ein Ablenkungsmanöver sein für die rückwärts-gewandte Politik, die ihr Gatte in Bezug auf die Trennung von Staat und Kirche zu verfolgen scheint.

                      Gruß Gernot