Wenn Mutti ihren Sprößling zum Einkaufen schickt und auf dem Zettel stehen 8 Brötchen, 200g Leberwurst, 6 große Tomaten, 2 Packungen Milch und eine $frauenzeitschrift, und der Kleine bringt außerdem noch 2 Tüten Gummibärchen und ein Bündel Bananen ...
Der Vergleich war schlecht.oder auch nicht; kommt drauf an, was man eigentlich aussagen will.
Ich wollte aussagen: Ich möchte etwas haben (Waren oder Nachrichten) und bekomme das was ich will, plus ein wenig obendrein (gewünschte Waren plus nicht gewünschte, objektive Nachricht plus subjektive Nuancen). Insofern fand ich den Vergleich gar nicht so schlecht.
Ach so, die ganze Geschichte mit dem Einkaufszettel ist also völlig unnötig, Dir kommt es nur aufs Ende an. Jetzt erkenne ich die Parallelen. Schlecht nur, daß sich Informationen nicht so eindeutig mit Verpackungen voneinander Trennen lassen, zumindest nicht, wenn wenn man es mit Klebstoff (Überleitungen) versucht, der auf beiden Seiten gut haftet. Was ich übertragen auf dein deinen Vergleich bemängle wäre die Gefahr, daß die Bananen, Matsch an den Brötchen hinterlassen und die Gummibärchen in die Milch einsickern und sie süß machen. Du tust von vorn herein so als gäbe es die Gefahr nicht indem Du einfach voraussetzt, die Zutaten würden darunter nicht leiden. Zur Not könnte die Gefahr damit abgetan werden kann, daß die Gefahr zwischen den Zutaten auch dann besteht, wenn nur die Zutaten vom Zettel gekauft werden. Wobei dieses Hintertürchen vermutlich nicht geplant war.
(Auch) darum halte ich den Vergleich für schlecht.
Beispiel 1:...
Beispiel 2:...
Ich denke, es ist jedem klar worum es geht.
Beispiel 1: "Stadtrat Müller hat heute in einer Sitzung gegenüber seinem Kollegen die Beherrschung verloren und ihn beleidigt."
Beispiel 2: "Stadtrat Müller war heute in einer Sitzung stinksauer und hat seinen Kollegen ein Arschloch genannt. Na, kein Wunder eigentlich, er ist ja auch heftig provoziert worden."Beides sind Nachrichten nach meiner Definition. Die zweite ist mir aber lieber, weil sie plastischer wirkt und den menschlichen Aspekt -zumindest aus der subjektiven Sicht des Berichterstatters- mit vermittelt.
Was vermittelt es? "Stinksauer ist zwar eine Einschätzung aber was Du unter "stinksauer" verstehst ist was anderes als das was er darunter versteht, bestenfalls sind die Abweichungen vernachlässigbar. Die Betitelung auszusprechen ist rechtlich fragwürdig, journalistisch auch, denke ich. "Na kein Wunder" ist eine aufgedrängte Einschätzung aber als Meinung immerhin einfach etwas gegebenes (im Gegensatz zu "stinksauer"). Ob die Provokation "heftig" war, ist wiederum Ansichtssache und jeder kann darunter verstehen was er will. Und was ist daran der menschliche Aspekt? Das es eine Provokation gab, wäre völlig ausreichend, um den Grund, den menschlichen Aspekt, darzulegen.
"Beherrschung verloren" ist eine Einschätzung, ich tu mich schwer sie als objektiv oder subjektiv einzuordnen.
Was eine "Beleidigung" ist, ist definiert, das kann man in eindeutigen Fällen durchaus auch sagen, bevor es zu einer Verurteilung gekommen ist (es muß auch nicht immer zur Anzeige/(An-)Klage kommen).
Es ging mir um die Mechanismen die bei der Wahrnehmung eine Rolle spielen, also bei der Aufnahme von Informationen. Welche Einflüsse dabei eine Rolle spielen wird in der Ausbildung vermittelt.
Ja klar - und was willst du damit sagen?
Zum einen, daß es bei dem um das es mir ging auf Unterschiede zwischen Wissensvermittlung und der Vermittlung von Nachrichten nicht ankommt. (Die Unterschiede waren dein Einwand.) Zum anderen und ursprünglich ging es mir darum, daß ich bei jemandem dem das vermittelt worden ist, erwarten würde, daß er sich der Effekte subjektiver Berichterstattung bewußt ist oder sich deren nach einem Hinweis bewußt werden kann. Ich hätte also nur das Wissen wachrufen und die Effekte aufzeigen müssen, statt das Wissen zu vermitteln, was mir vielleicht nicht gelingt bzw. wozu ich vielleicht nicht fähig bin. Dann hätte ich, falls noch nötig, argumentieren können, warum ich die Effekte für negativ halte.
Nachdem die Antwort nun nein lautete, wollte ich Dir nichts weiter sagen, als zu erklären, warum ich dich gefragt habe, ob Du Pädagoge bist.