Der Martin: Vodaphone - die Nr. 1 der WC-Spülung

Beitrag lesen

Mahlzeit,

natürlich - der Einkaufszettel entspricht nur der Frage: Sag mal, was war eigentlich bei der Gemeinderatssitzung gestern los? Irgendwas Besonderes?
Einer Frage die ein Zuschauer oder Zuhörer einem Nachrichtensprecher in der Sendung stellt?

zum Beispiel. Oder auch einer Frage, die ich jemandem stelle, der bei der (öffentlichen) Sitzung als Zuhörer dabei war. Oder sogar als Teilnehmer.

Das kommt drauf an, wie aufmerksam man die sogenannten Nachrichten aufnimmt und verarbeitet. Wenn man bewusst zuhört (oder liest), kann man meistens schon Tatsachen von Mutmaßungen unterscheiden.
Dann kann man Nachrichten auch in Kantonesisch senden, man kann die Sprache schließlich lernen.

Was hat die Sprache jetzt mit dem Inhalt zu tun? Ach so, nichts. Stimmt.

Was vermittelt es?
Vor allem die Tatsache, dass die Berichterstatter auch nicht gegen Subjektivität gefeit sind, auch wenn sie es gern vorgeben. Und das ist beruhigend.
Inwiefern nicht gegen Subjektivität gefeit? In ihrer eigenen Wahrnehmung?

In ihrer eigenen Wahrnehmung, und auch in der Reaktion auf das, was sie vortragen.

Ist das ein Grund subjektiv zu berichten?

Klar, warum nicht? Abgesehen davon entsteht Subjektivität ja schon durch die Auswahl der Nachrichten durch die Redaktion, durch die Formulierung, durch gezieltes Weglassen von Details. So gesehen kann es objektive Berichterstattung gar nicht geben.

Vielleicht. Aber wenn ich einen Sachverhalt deutlicher, dramatischer oder empathischer ausdrücken kann, nehme ich die Chance auch wahr.
Deutlicher, dramatischer oder emphatischer als was?

Deutlicher als der reine physische Sachverhalt, ja. Wir sind schließlich nicht die Borg.

Als der Sachverhalt, als eine andere Form der gleichen Nachricht? Dann kommt der nächste und setzt noch einen drauf, und immer so weiter?

Ja. Das ist ein bekanntes Phänomen, auch als "Stille Post" bekannt. Da werden emotionale Aspekte hinzugefügt, Mutmaßungen angestellt, Schlussfolgerungen gezogen, oder sogar Aussagen improvisiert, die der Übermittler selbst nicht verstanden hat.
Deswegen möchte man Nachrichten ja, wenn möglich, immer aus erster Hand haben. Das heißt aber nicht, dass der Nachrichtensprecher sich seine Bestürzung, Belustigung oder seinen Zweifel nicht anmerken lassen soll, und dass er nicht zwischendurch mal eine Bemerkung einfließen lassen soll, die nicht auf seinem Blatt oder Teleprompter steht.

Ich will keine sachliche, auf die reine Information reduzierte Kommunikation, obwohl ich sie bei der reinen Wissensvermittlung in Schule und Berufsausbildung toleriere.
Hallo, jemand zu Hause? Wir reden von Nachrichten (-Sendungen u.ä.)

Eben. Und Nachrichten sind eine Form von Kommunikation - wenn auch meist nur in eine Richtung, man unterhält sich ja selten von Angesicht zu Angesicht mit den Journalisten. Aber sie sind eine an Menschen gerichtete Kommunikation, nicht an Maschinen. Wenn ich da keinerlei persönliche Regung erkennen kann, fühle ich mich als Zuschauer, Zuhörer oder Leser nicht ernst genommen.

Danke, ich bin zwar kein Pädagoge, bin mir aber der psychologischen Wirkung dennoch bewusst - und halte sie immer noch für erwünscht, egal ob aktiv oder passiv.
Bezogen auf Nachrichten finde ich das wirklich traurig.

Dein gutes Recht. Ich sehe das anders.

Ciao,
 Martin

--
Die letzten Worte des Systemadministrators:
Nur gut, dass ich ein intaktes Backup habe.
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(