Was war das für eine Provokation? Hat Müller seinen Kollegen spontan und im Affekt angebrüllt? Oder hat er die Beleidigung eiskalt und cool, scheinbar berechnend, geäußert? Wie haben andere Sitzungsteilnehmer reagiert? Über welches Thema gerieten die beiden sich in die Haare?
All das könnte Inhalt der Nachricht sein, völlig unabhängig davon, ob des objektiv oder subjektiv berichtet wird. Es spricht grundsätzlich weder für das eine noch für das andere. Um die subjektiven Nachrichten werten zu können benötigt man aber eigentlich noch zusätzliche Informationen, entweder sehr viele subjektive oder objektive Aussagen.
Ja. Und dann teilt sich die Masse in drei Lager:
* diejenigen, denen das Thema egal ist und die Müller dann einfach für einen Choleriker halten
* diejenigen, denen das Thema egal ist und die Müllers Kollegen ebenfalls für ein Arschloch halten
* und diejenigen, die sich für die Angelegenheit interessieren und selbst nachfragen, was wirklich
passiert ist.
Und was ist mit den ganzen Leuten dazwischen? Gerade die weniger interessierten, die Nachrichten schauen um informiert zu werden ohne da noch viel nachzuforschen, sollten sachliche Informationen bekommen, um nicht auf so plumen Standpunkten wie "Choleriker" oder "Arschloch" hängen zu bleiben.
Und genau das wollen unsere Politiker. Hirnlose Schafe, die alles glauben und sich überall hin lenken lassen, wo sie es wollen. Und die Medien sind das Werkzeug dazu.
Das Dumme ist nur, dass jede propagandistisch gefärbte Nachricht mindestens zwei Parteien erzeugt.
Eben, statt Informationsstand zu erzeugen und so die Möglichkeit zur korrekten Einschätzung zu eröffnen.