High!
Vielleicht wäre ein Deutschland (wenn schon nicht gleich eine ganze Welt) ohne oder zumindest mit viel weniger Internet als seit etwa 1995 letztlich doch ein Fortschritt - wenn ich mir ansehe, dass 99,5 % des real existierenden Internets nur aus belanglosem, merkbefreitem Geplapper in Blogs und Foren, extremistischem Hetzdreck, Verschwörungsparanoia und computergenerierten Datenmüllhalden besteht, frage ich mich wirklich, ob diese De-facto-Abschaffung des Internets in Deutschland wirklich ein so großer Verlust für die Gesellschaft und den Einzelnen wäre.
Mich jedenfalls haben die letzten 15 Jahre im digitalen Online-Delirium weder intelligenter, kommunikativer (im Hinblick auf Echtzeitkommunikation mit richtigen Menschen aus Fleisch und Blut), wohlhabender, gesünder oder sonstwie glücklicher gemacht - ich wollte einmal alternativ leben, als um die Welt kurbelnder Fahrradglobetrotter oder in einem radikalökologischen Landkommunenprojekt, stattdessen sitze ich jetzt als depressive Hartzkartoffel mit einem BMI von 39 isoliert von der richtigen Welt in einem versifften Vorstadt-Wohnklo (gegen das Internet hat der ganz normale Alltagstrott mit Spülen, Putzen, Aufräumen einfach keine Chance!), das ich nur noch verlasse, um Nachschub an glutamattriefendem Discounter-Junkfood heranzuschaffen... ich habe mich über die Jahre buchstäblich zum psychosozialen Krüppel kaputtgesurft!
Kurz: für mich wäre es ein Segen, wenn das Internet in Zukunft so langweilig werden würde wie sagen wir das ZDF!
Bis bald im Khyberspace - den wird es vielleicht auch nicht mehr lange geben!
Yadgar