Hello,
in einem WDS-System, das die Verbindung von Station zu Station kabellos herstellt, müssen sich die WDS-Stationen noch gegenseitig sehen können. Jede WDS-Station muss also mindestens einen ihrer Nachbarn "sehen" (lesen) können. Dadurch ist sichergestellt, dass abgesendete Pakete, die durch andere Stationen versehentlich gestört wurden, zeitversetzt nochmal gesendet werden können.
Wenn Du nun aber einen Multipoint-Access-WLAN (ich ndenn das jetzt mal MAWLAN) aufbaust, dann müssen sich die WLAN-Stationen nicht mehr gegenseitig lesen können, da sie ja vollkommen unabhängig voneinander "HUBs" anbieten, an denen man sich drahtlos anschließen kann.
Dies ermöglicht größere Zellengrößen. So ist es auch möglich, ein Haus mit drei Etagen und 1000m² mit drei Access-Points auszuleuchten. Das ginge mit WDS nur mit sehr guten Geräten (mit getrennten Infrastruktur- und Client-Access-Sendern).
Die Regel könnte also lauten: Müssen sich die Access-Points für eine Funktionstüchtigkeit der Anlage gegenseitig lesen, dann müssen sie auch auf demselben Kanal arbeiten, brauchen sie sich nicht mehr gegenseitig zu lesen, dann sollen sie überlappungsfreie Kanäle benutzen.
Als Faustregel könnte außerdem gelten: Die Übertragungsrate in einem WDS vermindert sich um den Divisor, wieviele Access-Points sich im gesamten System maximal gegenseitig lesen können.
Wenn Du also 5 Access-Points einbindest ins WDS und sich maximal gegenseitig drei davon gegenseitig lesen können, dann vermindert sich die Übertragungsrate des Systemes auf ein Drittel der ursprünglichen (oder noch schlechter). Das hängt damit zusammen, dass die Pakete zur Weiterleitung und Verifikation entsprechend oft übertragen werden müssen. Das Ganze System arbeitet ja quasi wie eine (vernetzte) Eimerkette.
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg