Hi,
ich hab sowas mal gelernt und studiert und auch in der Praxis umgesetzt. Trotzdem, auch ich bin seit guten 20 Jahren damit nicht mehr vertraut, daher prinzipiell auf dem Stand von "Anno Toback".
Was mir auffällt, ist aber, dass ich dieses "Arbeitszeugnis", wenn überhaupt, dann hier im Forum erwartet hätte.
Ungeachtet der Tatsache, dass auch Dein AG ja auf dem neueseten Stand sein müsste und ungeachtet dessen, dass er Dir vielleicht wirklich ein gutes oder gar sehr gutes Zeugnis schreiben wollte, fällt mir auf, dass:
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Die Abschiedsklausel nicht optimal ist, wie bereits ein Vorredner feststellte. (weiterhin viel Erfolg fehlt, jedoch das "wir bedauern" ist ok.)
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Sämtliche sozialen Schlüsselkompetenzen nicht angesprochen werden. Das fehlt also wirklich.
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Ein bißchen darauf "rumgeritten" wird, wie kompetent, gradlinig, urteilsfest, usw. Du bist. Mit dem Fehlen der hierzu nötigen sozialen Schlüsselkompetenzen kann das "stur, unbelehrbar, unnahbar, oberlehrerhaft, usw." verstanden oder ausgelegt werden. Der Typ schaffts nicht, auch mal 5 Gerade sein zu lassen. Oder 'ne Faust in der Tasche zu machen. Oder andere neben sich "auch mal glänzen" zu lassen. Oder andere zu motivieren...
Und hier schließt sich der Kreis zu diesem Forum. Es gibt hier (ein paar ganz wenige!) exzellente, fach kompetente Schreiberlinge, von denen ich oberflächlich eine ähnliche Meinung habe. Fachlich nahezu einwandfrei, aber sie nutzen es nicht ganz sozial unbedenklich (für meinen Geschmack).
Ob in diesem Zeugnis ggf. sowas 'rüberkommen sollte, kannst Du sicher besser beurteilen als irgendwer (nebst natürlich dem AG selber).
In Summe bleibt es trotzdem ein gutes Zeugnis. Frag' Dich oder den AG, ob er bewußt die Sozialkompetenzen ausgelassen hat. Danach kannst Du sie noch einstellen lassen oder den AG verteufeln oder Dich hierin verbessern, ja nach Geschmack und Notwendigkeit.
Gruß, Bernd