Bernd: Einschäetzung eines Referenzschreibens

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Mir ist schon öfters aufgefallen, daß die meisten in JEDEM Zeugnis irgendwelche versteckten Haßbotschaften vermuten. Das ist doch krank. Am kränksten sind die Personalfuzzis, die daran glauben und meinen die genaue "Bedeutung" eines Zeugnisses zu kennen - und schon ist es für den Bewerber gelaufen.

Ja, da hast Du tendentiell recht.
Leider stimmt es dann für viele Zeugnisse trotzdem. Letztlich leben wir in der Realität und nicht im Wolkenkuckucksheim.
Und wenn sich dort so ein krankes System gebildet hat, wie diese unsägliche Zeugnissprache, dann ist das so.

Tut mir leid für Dich, aber es setzt weder Dein Wissen darum, noch Dein Einverständnis voraus.

Statt daß diese Schwächlinge sich mal selbst ein Bild machen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Trotzdem, wenn Du im Differenzierungsprozess bist, kann ein Arbeitszeugnis Deine Eintrittskarte oder auch Deine Fahrkarte sein.

Und um Mißverständnisse zu vermeiden: es KANN natürlich sein, daß eine Haßbotschaft versteckt wurde, kann aber auch nicht sein.

Eben. Nicht mehr und nicht weniger. Wobei mir das Wort "Haßbotschaft" nicht gefällt. Es geht mehr um Negativeigenschaften. Und genau hier ist der Haken. Dieses "kranke System" der Arbeitszeugnisse hat sich genau deshalb gebildet, weil der Gesetztgeber samt seiner Judikative es so wollte.
Übrigens würde es mich nicht wundern, wenn auf selbe Weise schon bald auf die Stelle einer Krankenschwester auch "Krankenbrüder" gesucht werden.
Der AG reagiert auf Gesetze, nicht mehr und nicht weniger.

Jedenfalls kann NIEMAND wissen, wie ein völlig wildfremder AG diese formulieren würde.

Das ist schlicht falsch. In vorliegendem Zeugnis sicher richtig, aber in vielen Zeugnissen kann man sehr gut zwischen den Zeilen lesen.

Es wird immer unterstellt, daß alle AGs die gleichen schwachsinnigen Zeugnis-Bücher gelesen oder Kurse besucht haben und daß diese Sprache absolut einheitlich sei und vor allem: jeder sich daran hielte.

Stimmt. Deshalb habe ich das in meiner Antwort auch schon angesprochen.

Und btw.: wenn ich ein KLUGER AG bin und einen schlechten Mitarbeiter loswerde, dann werde ich ihm auch ein exzellentes Zeugnis ausstellen, damit die Konkurrenz ihn nimmt ;-) Welches Interesse sollte ich bitteschön haben, die "Kollegen" zu informieren?

Na das ist wieder falsch. Hier reagieren viele Arbeitgeber doch weitaus kurzsichtiger als Du denkst. Schau Dich mal in den Gerichtssälen der Amtsgerichte um und verfolge einige arbeitsgerichtliche Prozesse, dann weißt Du, wie viele AGs denken.

Was das vorliegende Zeugnis angeht, muß aber tatsächliche jede Analyse in der "Kann-Form" erfolgen. Ich denke aber, dass ich genau das auch gemacht hatte.

Gruß, Bernd