Diddi: LAN-Topologie

Hallo Leute,

ich komme noch von der alten Schule und bin Fan von handfesten Netzwerken über "damals" KAT-5 und KAT-6.
Da ich aber nun schon seit knapp zehn Jahren in einer anderen Branche tätig bin, muss ich hier mal um Rat fagen:

Wir wollen ein neues Büro beziehen, in dem zur Zeit noch keine Datenverkabelung (Netzwerk) vorhanden ist. Entsprechend habe ich vor Bezug darum gebeten ein Netzwerk mit mindestens KAT-6 Verkabelung zu installieren.
(Von W-LAN bin ich gar kein Fan).
Jetzt hat mir der Vermieter jedoch vorgeschlagen D-Lan zu installieren.
Nach meinen Informationen werden bei dieser Topologie die Daten über das Stromnetz gesendet. Entsprechend kann JEDER, der sich an diesem Stromnetz befindet mittels Adaptermodem an diesen "brisanten" Daten bedienen.
Natürlich kann man mittels Verschlüsselung die Daten sichern, doch wie sicher ist dieses Netz wirklich?!

Habt Ihr irgendwelche Erfahrungen - sowohl positiv als auch negativ - über diese Netzwerk-Topologie, die meine Entscheidung in diesem Falle etwas beeinflussen könnte?

Vielen Dank und besten Gruß

Diddi

  1. Hello,

    Wir wollen ein neues Büro beziehen, in dem zur Zeit noch keine Datenverkabelung (Netzwerk) vorhanden ist. Entsprechend habe ich vor Bezug darum gebeten ein Netzwerk mit mindestens KAT-6 Verkabelung zu installieren.

    Das kommt auf die Größe des Büros (Anzahl der Geräte) an und wie sensibel die Daten sind.
    Werden die Daten zentral auf einem Fileserver gespeichert?
    Steht dieser Fileserver in einem abgesicherten Bereich?

    Je nach geforderter Betriebssicherheit und Anzahl muss ggf. auch ein eigenes Stromnetz für Geräte vorgesehen werden. USV, Störsicherheit, benötigtre Leistung, ...

    (Von W-LAN bin ich gar kein Fan).

    Zusätzlich als Internetzugang hinter den passenden Proxies ist für Kunden und Besucher dagegen nichts einzuwenden.

    Jetzt hat mir der Vermieter jedoch vorgeschlagen D-Lan zu installieren.

    Um "mal eben" temporär ein paar Geräte zu verbinden, mag das gehen. Aber um dauerhaft mit mehreren Geräten ungestört gleichzeitig arbeiten zu können, ist das genauso schlecht, wie mit WLAN, denn die Bandbreite teilt sich auf. Und bei DLAN (Powerline LAN) darf man nicht vergessen, dass die Hochfrequenz über nicht dafür vorgesehene Kabel geschoben wird. Das gibt dann einen ganz heftigen Elektrosmog in der Bude.

    Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/PowerLAN

    Eine strukturierte Verkabelung, je nach Anwendungsfall entweder Cat-6, Cat-6 verschlüsselt, oder Fiber Line (FDDI) ist für den professionellen Einsatz schon anzuraten.

    Bei Verwendung von WDS (Wireless Distribution Systems = "Multi-WLAN") sollte man auf jeden Fall ein professionelles managed System verwenden, bei dem jedes Gerät mit eigenen Rechten und Protokollierung versehen werden kann. Das erhöht dann auch nochmal die Sicherheit.

    Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz

    Tom vom Berg

    --
     ☻_
    /▌
    / \ Nur selber lernen macht schlau
    http://bergpost.annerschbarrich.de
  2. Hallo Diddi,

    ich hatte dies auch bereits im einsatz. Die Geräte setzen (teilweise?) eine eigene Verschlüsselung von A-B ein. Dadurch brauchst du dich selber um nichts kümmern.

    Man sollte aber beachten, dass eventuelle Starkstrom-Verbraucher mit höherer Leistung usw. größere Probleme verursachen können.

    Die Geschwindichkeit war für mich damals ordentlich (klar angegebene Top-Speeds werden nie erreicht). Ich hatte mal etwas Probleme, da einige Zähler verbaut waren. Dann geht es nicht mehr (z.b. bei Mehrfamilienhäußer kann man so nicht zum Nachbarn verbinden) Ab dem Zähler ist normalerweise Schluss mit gutem Empfang.

    Je nach Bürogröße kann ich es aber nicht mehr empfehlen. D-Lan ist für mich eher eine Einstrecken-Lösung um wenige zu verbinden. (z.b. auch für Drucker perfekt) Kenne es wie gesagt aber auch im Dauereinsatz für mehrere Internet-PCs

  3. Hi,

    Wir wollen ein neues Büro beziehen, in dem zur Zeit noch keine Datenverkabelung (Netzwerk) vorhanden ist. Entsprechend habe ich vor Bezug darum gebeten ein Netzwerk mit mindestens KAT-6 Verkabelung zu installieren.
    (Von W-LAN bin ich gar kein Fan).

    *handreich*
    Ich finde WLAN okay, um sich mit dem Notebook mal kabellos in der Wohnung oder im Büro zu bewegen. Als Dauer- oder Standardlösung mag ich es aber auch nicht.

    Jetzt hat mir der Vermieter jedoch vorgeschlagen D-Lan zu installieren.
    Nach meinen Informationen werden bei dieser Topologie die Daten über das Stromnetz gesendet.

    Gut dass du das dazusagst, denn die Bezeichnung D-LAN war mir bisher unbekannt.

    Entsprechend kann JEDER, der sich an diesem Stromnetz befindet mittels Adaptermodem an diesen "brisanten" Daten bedienen.
    Natürlich kann man mittels Verschlüsselung die Daten sichern, doch wie sicher ist dieses Netz wirklich?!

    Die heute üblichen Powerline-Modems verwenden automatisch eine eigene Verschlüsselung; keine Ahnung, wie "sicher" die ist. Nur in einem kurzen Zeitfenster (üblicherweise 1..2min), in dem die Geräte einander finden und sich gemeinsam konfigurieren, kann sich ein Fremder einklinken. Soweit zumindest die Theorie.

    Habt Ihr irgendwelche Erfahrungen - sowohl positiv als auch negativ - über diese Netzwerk-Topologie, die meine Entscheidung in diesem Falle etwas beeinflussen könnte?

    Ich bin aus zwei Gründen dagegen.
    Erstens ist die Verbindungsqualität nicht konstant, und eine Raum-zu-Raum-Verbindung ist oft schon problematisch, wenn die Räume nicht an derselben Phase hängen. In manchen Gebäuden geht's, in anderen nicht oder nur sehr schlecht.
    Zweitens machst du dich mit Powerline bei sämtlichen Funkamateuren in deiner Nachbarschaft unbeliebt. Denn die Geräte nutzen so ziemlich den ganzen Kurzwellen-Bereich, und da die Elektroinstallation im Haus ungeschirmt ist, wirkt u.U. das ganze Haus als große KW-Antenne (was im übrigen auch noch einen hohen Energieaufwand bedeutet, weil ja viel Leistung "in die Luft" abgestrahlt wird).

    Als Provisorium, um für kurze Zeit "mal eben schnell" einen PC im Nachbarraum ans Netz zu bringen, ist Powerline aber auch eine Alternative.

    So long,
     Martin

    --
    Die meisten Menschen werden früher oder später durch Computer ersetzt.
    Für manche würde aber auch schon ein einfacher Taschenrechner genügen.
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
  4. Moin!

    Wir wollen ein neues Büro beziehen, in dem zur Zeit noch keine Datenverkabelung (Netzwerk) vorhanden ist. Entsprechend habe ich vor Bezug darum gebeten ein Netzwerk mit mindestens KAT-6 Verkabelung zu installieren.
    (Von W-LAN bin ich gar kein Fan).
    Jetzt hat mir der Vermieter jedoch vorgeschlagen D-Lan zu installieren.

    Von wievielen Leuten, Büroräumen und/oder Arbeitsplätzen reden wir?

    Das 2-Personen-Anwaltsbüro, dessen höchste Datenbelastung im Netzwerk dann passiert, wenn ein Dokument zum zentralen Drucker gesendet wird, dürfte hervorragend auch mit D-Lan zurecht kommen.

    Das 20-Personen-Kommunikationsbüro mit dauerhaften Telefonaten über die (mitgebrachte) VoIP-Telefonanlage, ständigen Online-Aktivitäten via Mail und Web zu externen Servern sowie einem zentralen, großen Datenstorage für größere Dokumente, z.B. Druckvorlagen, dürfte mit D-Lan vermutlich nicht sehr glücklich werden.

    In beiden Szenarien ist die Verfügbarkeit eines WLAN, alleine schon um die mit Sicherheit mitgebrachten privaten Netzgeräte der Mitarbeiter gut zu versorgen, allerdings angesagt. :) WLAN als alleinige Netzwerkanbindung zum Arbeiten geht allerdings gar nicht.

    - Sven Rautenberg