Hallo
Ich möchte ja auch nicht, dass mir jemand vorschreibt, ob und wenn ja welchen Kalender ich im Büro an die Wand hänge - das stimme ich höchstens mit meinen Kollegen ab, die mit mir das Büro teilen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Der Rechner ist in einem ganz anderen Maße Arbeitsmittel als der Kalender. Es wird zwar Firmen geben, die selbst den Wandkalender vorschreiben, die Softwareauswahl auf dem Firmenrechner und die Rechte, die dem Nutzer gegeben werden, sind jedoch ein ganz anderer Schuh als der Wandkalender.
Unabhängig davon, ob diese Jungs (uns seltener auch Mädels) kompetent sind, kann ich aber auch nicht davon ausgehen, dass sie nur drauf warten, sich gerade jetzt sofort um *mein* Problem zu kümmern. Vielleicht in drei Wochen oder so. Sowas ist völlig unbrauchbar, aber nicht ungewöhnlich. Deswegen:
Vor allem dann, wenn ich einen Laptop habe, mit dem ich gelegentlich außer Haus bin, muss ich die Möglichkeit (sprich: Berechtigung) haben, kleine Schwierigkeiten unterwegs selbst zu beheben. Das erfordert eben auch manchmal root- bzw. Administrator-Privilegien.
Und last but not least bestehe ich darauf, dass ich mir die Arbeitsmittel, mit denen ich Tag für Tag meinen Job erledigen soll, selbst auf meine persönlichen Vorlieben abstimmen kann. Und das geht von der Einstellung des Desktop-Hintergrunds bis hin zur eigentverantwortlichen Installation von Software, die ich im Arbeitsalltag brauche und die vielleicht von der üblichen Office-Schiene etwas abweicht.
In meiner letzten Firma war es verboten, den Hintergrund zu ändern. Eine zugegebenermaßen übertriebene Einstellung, zumal das konkret vorgeschriebene Bild augenkrebserzeugend ist (Firmenlogo auf strahlend weißem Hintergrund, stark vergrößert und verzerrt). Ich hätte Einstellungen dieser Art auch lieber selbst durchgeführt. In meiner jetzigen Firma kann ich das.
Bei Software widerspreche ich dir für den hier diskutierten Fall einer Firma mit IT-Abteilung (wie groß die auch immer ist) entschieden. Der keine Krauter, der für sich und seine zwei Angestellten drei Laptops und drei Festrechner, einen Fileserver und keine Ein-Mann-IT-Abteilung hat, ist ein ganz anderer Fall. Da wird im besten Fall ein Fachhändler eine grobe Vorkonfiguration des OS durchgeführt haben. Andernfalls ist ja niemand da, der die, von der Konfiguration des Billigheimers abweichend, einstellt.
Ich hatte bei schlüssiger Argumentation auch nie Probleme, andere Software nach Freigabe selbst zu installieren oder von der IT binnen von Stunden installiert zu bekommen.
Und der Regelfall ist doch der, dass an sich fähige Admins nicht so können, wie sie es kraft ihres Könnens und Wissens eigentlich für notwendig halten, weil woanders irgendwelche Buchhalter, Controller oder Geschäftsführer einschreiten.
... oder Angestellte meinen, die "zu vielen Rechte" für irgendwelchen Dummfug auszunutzen.Für den Dummfug, den sie anstellen, werden sie natürlich auch zur Verantwortung gezogen, wenn's schiefgeht. Das ist ja selbstverständlich.
Und wegen genau solcher Vorgänge wartest du drei Wochen auf die Erledigung durch die IT. <em style="voice-mode: empörung; zeigefinger: mahnend erhoben;">Das ist wortwörtlich buchstäblich gemeint!</em>
Ich sitze im Nachbarbüro unserer ITler und höre die oft fluchen, weil wieder jemand mit dem Laptop in der Hand und den Worten "der geht nicht mehr" auf den Lippen auftaucht und sich durch einen qualifizierten Blick erkennen lässt, was mit dem Gerät schon wieder angestellt wurde. Da wird die Email mit der Verkündung des 5-Mio-Lottogewinns geöffnet (gern genommen), der Verlauf des Browsers lässt komische Vorlieben erkennen und auch die nicht abgesprochene Installation von Software wird konstatiert (ja, das ist bei uns auch nicht abgeschaltet). Bestimmte Vorgänge kann man nicht verhindern, andere schon und für die letzteren Fälle soll eine entsprechende Konfiguration sorgen (komme mir jetzt nicht mit Vertrauen, das kannst'e knicken). Wer sich etwas eintreten will, soll das mit seiner Hardware tun, nicht mit der anvertrauten der Firma.
Tschö, Auge
Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war.
Terry Pratchett, "Wachen! Wachen!"
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