Hallo,
ich versuche schon den ganzen Tag verzweifelt den (meiner Erinnerung nach existenten) Namen des Phänomens zu finden, dass einem Unstimmigkeiten in Virtuellen Welten ab einer gewissen Realitätsnähe stärker auffallen.
ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob es für diesen Effekt tatsächlich eine "griffige" Bezeichnung gibt; ich wüsste nicht einmal, wie ich diesen Sachverhalt auf zwei oder drei Schlagworte reduzieren könnte, um gezielt zu suchen.
Ich meine über dieses Phänomen das erste mal in Zusammenhang mit einer Kurve der "tatsächlichen" und der wahrgenommenen Realitätsnähe gelesen zu haben, die an der Stelle, an der das Phänomen auftritt, einen "Knick" hat. In der Erläuterung meine ich auch gelesen zu haben, dass das der Grund sei, warum reale Wesen - gerade Menschen - schwieriger überzeugend darzustellen sein, als Fabelwesen oder stark abstrahierte Charaktere.
Wuah - das hört sich sehr kompliziert an. Aber das beschriebene Phänomen an sich kann ich intuitiv nachvollziehen, auch wenn ich es gerade andersrum formuliert hätte als du: Je stärker eine Abbildung der realen Welt vereinfacht oder abstrahiert wird, desto mehr ist unser unterbewusstes Sehen auch bereit, "Fehler" zu akzeptieren.
Das gilt übrigens nicht nur im Bereich virtueller Welten (Simulationen), sondern auch in der Kunst: Es gibt Gemälde, die sind so realitätsnah, dass man sie bei flüchtigem Hinsehen für Fotografien halten könnte - und da fallen bereits kleinste Schnitzer des Künstlers auf. Bei "grobmotorisch" gemalten Ölbildern oder gar völlig abstrakten Gemälden kann unser Gehirn dagegen auch große Diskrepanzen als normal oder "richtig" akzeptieren.
Möglicherweise ist es eine Art "Fehlertoleranz" unserer unbewussten Wahrnehmung, die mit zunehmender Abstraktion ebenfalls zunimmt.
Ciao,
Martin
Soziologen sind nützlich, aber keiner will sie haben.
Bei Informatikern ist es gerade umgekehrt.
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(