Andi: Name d. Phänomens: Fehler in echteren VRs fallen mehr auf

Guten Tag,

ich versuche schon den ganzen Tag verzweifelt den (meiner Erinnerung nach existenten) Namen des Phänomens zu finden, dass einem Unstimmigkeiten in Virtuellen Welten ab einer gewissen Realitätsnähe stärker auffallen.

Ich meine über dieses Phänomen das erste mal in Zusammenhang mit einer Kurve der "tatsächlichen" und der wahrgenommenen Realitätsnähe gelesen zu haben, die an der Stelle, an der das Phänomen auftritt, einen "Knick" hat. In der Erläuterung meine ich auch gelesen zu haben, dass das der Grund sei, warum reale Wesen - gerade Menschen - schwieriger überzeugend darzustellen sein, als Fabelwesen oder stark abstrahierte Charaktere.

Falls mir hier jemand weiterhelfen kann, bin ich natürlich höchsterfreut. :)

((Sollte ich hier irgendwelche Begrifflichkeiten "falsch" benutzt haben, bin ich um eine Korrektur derer bzw Aufklärung diesbezüglich natürlich ebenso dankbar.
Sollte das jedoch als Anlass genommen werden, darauf zu verzichten, trotz vorhandenem Wissens, auf die Frage selbst einzugehen oder sonst wie "darauf rumgeritten" werden, fände ich es äußerst schade. Ich meine vor einigen Jahren hier mal bei Einzelnen Ähnliches gesehen zu haben, was wohl auf einer Art leicht überheblichen Elitarismus fußte. Ich hoffe, durch diese Feststellung/Erinnerung fühlt sich jetzt niemand auf den Schlips getreten.))

  1. Hallo,

    ich versuche schon den ganzen Tag verzweifelt den (meiner Erinnerung nach existenten) Namen des Phänomens zu finden, dass einem Unstimmigkeiten in Virtuellen Welten ab einer gewissen Realitätsnähe stärker auffallen.

    ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob es für diesen Effekt tatsächlich eine "griffige" Bezeichnung gibt; ich wüsste nicht einmal, wie ich diesen Sachverhalt auf zwei oder drei Schlagworte reduzieren könnte, um gezielt zu suchen.

    Ich meine über dieses Phänomen das erste mal in Zusammenhang mit einer Kurve der "tatsächlichen" und der wahrgenommenen Realitätsnähe gelesen zu haben, die an der Stelle, an der das Phänomen auftritt, einen "Knick" hat. In der Erläuterung meine ich auch gelesen zu haben, dass das der Grund sei, warum reale Wesen - gerade Menschen - schwieriger überzeugend darzustellen sein, als Fabelwesen oder stark abstrahierte Charaktere.

    Wuah - das hört sich sehr kompliziert an. Aber das beschriebene Phänomen an sich kann ich intuitiv nachvollziehen, auch wenn ich es gerade andersrum formuliert hätte als du: Je stärker eine Abbildung der realen Welt vereinfacht oder abstrahiert wird, desto mehr ist unser unterbewusstes Sehen auch bereit, "Fehler" zu akzeptieren.
    Das gilt übrigens nicht nur im Bereich virtueller Welten (Simulationen), sondern auch in der Kunst: Es gibt Gemälde, die sind so realitätsnah, dass man sie bei flüchtigem Hinsehen für Fotografien halten könnte - und da fallen bereits kleinste Schnitzer des Künstlers auf. Bei "grobmotorisch" gemalten Ölbildern oder gar völlig abstrakten Gemälden kann unser Gehirn dagegen auch große Diskrepanzen als normal oder "richtig" akzeptieren.

    Möglicherweise ist es eine Art "Fehlertoleranz" unserer unbewussten Wahrnehmung, die mit zunehmender Abstraktion ebenfalls zunimmt.

    Ciao,
     Martin

    --
    Soziologen sind nützlich, aber keiner will sie haben.
    Bei Informatikern ist es gerade umgekehrt.
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    1. Hi

      Das gilt übrigens nicht nur im Bereich virtueller Welten (Simulationen), sondern auch in der Kunst: Es gibt Gemälde, die sind so realitätsnah, dass man sie bei flüchtigem Hinsehen für Fotografien halten könnte - und da fallen bereits kleinste Schnitzer des Künstlers auf. Bei "grobmotorisch" gemalten Ölbildern oder gar völlig abstrakten Gemälden kann unser Gehirn dagegen auch große Diskrepanzen als normal oder "richtig" akzeptieren.

      man darf aber nicht vergessen, daß perspektivische oder sonstwelche "Schnitzer"  im Fotorealismus tatsächlich Fehler  im Sinne des Genres sind. In der abstrakten Malerei würden Dir Fehler auch auffallen, z.b. im Konstruktivismus Fehler in geometrischen Figuren. Und diese sind völlig abstrakt und u.U. grobmotorisch.

      1. n'Abend,

        man darf aber nicht vergessen, daß perspektivische oder sonstwelche "Schnitzer"  im Fotorealismus tatsächlich Fehler  im Sinne des Genres sind.

        meinst du damit, dass es auch die Fotografie schon typische Abbildungsfehler gibt (Perspektive, Belichtung), die dann bei der künstlerischen Reproduktion selbstverständlich mit übernommen werden?

        Ich dachte eher an Künstler, die nicht ein existierendes Foto reproduzieren, sondern ihr Werk ohne den "Umweg" über die Fotografie schaffen, wie etwa Heiner Altmeppen.

        In der abstrakten Malerei würden Dir Fehler auch auffallen, z.b. im Konstruktivismus Fehler in geometrischen Figuren. Und diese sind völlig abstrakt und u.U. grobmotorisch.

        Ja, aber die erheben nicht den Anspruch, die reale Welt möglichst naturgetreu wiederzugeben. Das ist IMO ein ganz anderes Thema.

        Ciao,
         Martin

        --
        Man sollte immer wissen was man sagt
         - aber auf keinen Fall alles sagen, was man weiß.
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  2. Ich meine über dieses Phänomen das erste mal in Zusammenhang mit einer Kurve der "tatsächlichen" und der wahrgenommenen Realitätsnähe gelesen zu haben, die an der Stelle, an der das Phänomen auftritt, einen "Knick" hat. In der Erläuterung meine ich auch gelesen zu haben, dass das der Grund sei, warum reale Wesen - gerade Menschen - schwieriger überzeugend darzustellen sein, als Fabelwesen oder stark abstrahierte Charaktere.

    Meinst du vielleicht Uncanny Valley?

    1. Ich meine über dieses Phänomen das erste mal in Zusammenhang mit einer Kurve der "tatsächlichen" und der wahrgenommenen Realitätsnähe gelesen zu haben, die an der Stelle, an der das Phänomen auftritt, einen "Knick" hat. In der Erläuterung meine ich auch gelesen zu haben, dass das der Grund sei, warum reale Wesen - gerade Menschen - schwieriger überzeugend darzustellen sein, als Fabelwesen oder stark abstrahierte Charaktere.

      Meinst du vielleicht Uncanny Valley?

      Vielen Dank, genau das meinte ich!