molily: MEGA - Kim coole Socke

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Hallo,

ok, andere Läden gehen halt vor Gericht, um geheime Durchsuchungsbeschlüsse anzufechten oder zumindest öffentlich machen zu können: https://en.wikipedia.org/wiki/Wikileaks_related_Twitter_subpoenas

Wenn es ihnen nutzt, ja. Twitter würde sonst rechtlich in eine ungünstige Lage geraten und seinem Image schaden. Twitter will sich auf Seiten von Bürgerrechten und konkret auf Seiten einflussreicher Nutzer positionieren. Twitter profitiert enorm davon, dass soziale Bewegungen und Initiativen wie WikiLeaks das Medium nutzen. Hier ging es auch darum, einen Präzedenzfall zu schaffen, der Twitter gegen weitere solcher rechtlichen Auskünfte soweit es geht schützt. Nicht weil Twitter ein inhärentes Interesse daran hat, Whistleblowing zu verteidigen bzw. irgendwelchen Nutzern beizustehen, sondern damit es in solche Streitigkeiten nicht verwickelt wird, die der Nutzerbasis und damit ihm selbst schaden.

Anderen Unternehmen verhalten sich opportunistisch, weil sie entweder kein Pferd in diesem Rennen haben oder sogar davon profitieren, wenn es gegen bestimmte Nutzer geht.

Dass er die rechtliche Verfolgung von Konkurrenten wie NinjaVideo unterstützt, obwohl MegaUpload nicht legaler war: Ist das jetzt ein Spezifikum von Kim?

Nein, aber es ging hier auch nicht darum, dass kimble der einzige ist, der das tut.

Hier vielleicht nicht, aber der verlinkte Text unterscheidet stark zwischen den guten Copyright-Piraten, die keinen anderen Piraten an die Justiz ausliefern, und den »Verrätern«, die bloß ihre eigenen Interessen verfolgen.

Wenn jemand, der sowas macht, sich aber hinterher versucht als Held für den kleinen Filesharer („We wrote 50,000 lines of code to empower people.“) hinzustellen, dann sollte man das doch durchaus angreifen können und Leute warnen.

Sollte noch nicht klar sein, dass Kim nicht aus Menschenliebe handelt, sondern stets nur seinem Kontostand verpflichtet war – man kann nicht müde werden, darauf hinzuweisen.

Jede Geschäftsidee, sei sie harmlos oder zweifelhaft, legal oder rechtlich angreifbar, wird mit irgendeiner Moral vermarktet, die oftmals verlogen ist. Kim hat das nicht erfunden, schon gar nicht unter Filesharing-Diensten. The Pirate Bay etwa hat es viel effektiver geschafft, durch Urheberrechtsverletzungen Millionen zu verdienen und gleichzeitig als Freiheitskämpfer und ernstzunehmende Kritiker der bösen Unterhaltungsindustrie dazustehen. Es gibt sogar einen politischen Arm und Leute, die immer noch daran verdienen, obwohl die Gründer längst im Gefängnis sitzen.

Mathias