Jörg Reinholz: 3. Weltkrieg

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Moin!

Nehmen wir mal ein Beispiel: Angeblich stürzen sich Menschen islamischer Herkunft mit Flugzeugen und den Passagieren in den Tod. Damals, es war 2001, nannte man sie "Terroristen" und zog rächend los, ihre Glaubensbrüder und -schwestern zehn- oder hundert-tausendfach zu ermorden. Wir Deutschen immer mittendrin.

Die Sache ist doch die: Den ersten Weltkrieg wollten - im wesentlichen - alle beteiligten Nationen. Beim nunmehr 3. Weltkrieg (30 einzelne Kriege 2014 sind eigentlich ein Weltkrieg, denn auch den 1. und 2. könnte man ebenso in einzelne Kriege zerlegen) ist die Lage im Prinzip ähnlich. Eine Seite ist beim Bestehen des Status Quo im Vorteil, die andere sieht sich im Nachteil. Im ersten Weltkrieg waren es die Mittelmächte, die keine Kolonien hatten. Im zweiten war es Deutschland (Reparationen, einseitige Zuweisung der Kriegsschuld) und Japan (keine Kolonien) welche sich benachteiligt sahen. Und jetzt im 3. Weltkrieg geht es um uralte Brüche: Willkürliche Grenzen über Völker und Religionen hinweg (und mittendurch: Kurdistan), übergestülpte staatliche Strukturen in den arabischen Ländern mit Benachteiligung ganzer Volksgruppen (z.B. Sunniten im Irak) und auch um Verwerfungen im osteuropäischen Raum, welche eine Folge zunächst der Expansion aber auch des Zerfalls der Sowjetunion sind - siehe Ukraine. Dazu kommt, dass sich Rußland - als Nachfolger der Sowjetunion und somit Gewinner des 2. Weltkrieges nunmehr in der Verliererposition wiederfindet. (Ganz gleich, wer daran Schuld hat.)

Jörg Reinholz