@@Gunnar Bittersmann
Und in der Regel sind derart gegenderte Texte auch gar nicht lesenswert.
Man mag vom Gendersternchen (Doppelpunkt, Binnen-I) halten, was man will. Ich persönlich halte davon auch nicht so viel. Aber von der Form auf mangelnden Inhalt schließen zu wollen, ist schon ziemlich daneben.
Jüngstes Beispiel: Artikel „Exklusiv: Verwerter planen Lobby- und Medienkampagne gegen Digitalkonzerne“ auf Netzpolitik.org. Darin:
„Das sind dieselben Medienunternehmen, die ihre Leser:innen, Zuschauende und Zuhörende überall tracken, wo sie nur können. Sie haben längst die Kontrolle darüber verloren, welche Drittanbieter ihre Kund:innen wo und wie genau tracken und was diese anschließlich mit den Daten machen.“
Wenn schon „Leser:innen“, warum nicht „Zuschauer:innen und Zuhörer:innen“? Oder wenn „Zuschauende und Zuhörende“, warum nicht auch „Lesende“?
Wo wir bei Inkonsistenzen sind: „Verleger“ wird im Artikel ungegendert im Maskulinum verwendet. Ebenso „(Mit)absender“, „Entscheider“, „Drittanbieter“. Hm, die Bösen sind männlich, die Guten divers?
Aber macht das Gendern den Text „nicht lesenswert“? Nein.
LLAP 🖖
„Man kann sich halt nicht sicher sein“, sagt der Mann auf der Straße, „dass in einer Gruppe Flüchtlinge nicht auch Arschlöcher sind.“
„Stimmt wohl“, sagt das Känguru, „aber immerhin kann man sich sicher sein, dass in einer Gruppe Rassisten nur Arschlöcher sind.“
—Marc-Uwe Kling