Klaus: Inhalte im Offline Wiki sperren / entfernen?

Hallo zusammen,

als Lehrer an einer berufsbildenden Schule plane ich gerade Abi-Aufgaben für Informatik. Beim Thema Webseitenerstellung würde ich meinen Schülern gerne SelfHTML als Offline-Wiki auf Memorystick zur Verfügung stellen.

Besteht für mich eine Möglichkeit, den inhaltlichen Umfang des Offline-Wikis zu reduzieren? Also, dass ich Teile entferne oder unerreichbar mache? SelfHTML ist dankenswerterweise sehr umfangreich und ausführlich. Ich darf aber keine Aufgaben stellen, die durch einfaches Nachschlagen im Wiki zu beantworten wären. Dies betrifft zum Beispiel das Kapitel über Datenbanken.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Viele Grüße Klaus

  1. Hallo Klaus,

    ich habe mir schon einmal im Offline-Wiki einen User erzeugt, um darin editieren zu können - es geht. Ich müsste nur nochmal zusammenbringen, was ich damals gemacht habe 🙄. Ich glaube, es ging in drei Stufen:

    • Im den Config-Dateien des Wiki-Source das Registrierverbot für User entfernt
    • Einen einfachen User angelegt
    • Den User per direktem Zugriff auf die SQLITE DB zum Admin gemacht (Verwendetes Tool: DB Browser for SQLite).

    DAS KANN ABER AUCH EINER DEINER SCHÜLER. Selbst ein schreibgeschützter Stick hindert sie nicht, das Wiki zu kopieren und auf der Kopie herumzuhexen.

    Ein Berechtigungssytem, mit dem man sagen könnte, dass /wiki/Datenbanken nur für bestimmte User zulässig ist (und damit für anonyme User nicht), existiert meines Wissens nicht. Es nützt aber auch nichts gegen qualifizierte Angreifer, siehe oben.

    D.h. da hilft nur rauslöschen der unerwünschten Seiten. Entweder sind das nur ein paar, das wäre hinnehmbar, ansonsten müsstest Du einen Bot bauen der das tut. Denn nach jedem Update des Offline-Wiki wären die Seiten ja wieder da. Das Bauen eines Bots musst Du Dir selbst beibringen.

    Rolf

    --
    sumpsi - posui - obstruxi
  2. Tach!

    Besteht für mich eine Möglichkeit, den inhaltlichen Umfang des Offline-Wikis zu reduzieren?

    Ja, es ist zwar auf readonly gesetzt, aber das lässt sich konfigurieren. Dann kann man das Wiki bearbeiten, so wie man halt Mediawiki bearbeiten kann. Es wird damit natürlich auch eine Versionsgeschichte erstellt, wenn du nicht einen Schalter findest, mit dem man das unterbinden kann.

    Ich darf aber keine Aufgaben stellen, die durch einfaches Nachschlagen im Wiki zu beantworten wären.

    Warum eigentlich nicht? Mich fragt keiner, ob ich das Wissen im Kopf habe, oder Nachschlagewerke verwendet habe. Hauptsache das Produkt stimmt am Ende. Ist Schule immer noch so aufgebaut, dass Recherchieren nicht als gültige Strategie gelehrt wird?

    dedlfix.

    1. Hallo dedlfix,

      Recherchieren als gültige Strategie

      Manchmal wird von SuS erwartet, dass sie Dinge wissen, und nicht nur wissen, wo es steht.

      Je nach Schulform ist auch die Anforderung an Recherchefähigkeit geringer und statt dessen die Anforderung an die Fähigkeit zur Reproduktion (von Wissen!) höher.

      Buchklausuren gibt's manchmal an der Uni, die sehen dann auch dementsprechend aus.

      Rolf

      --
      sumpsi - posui - obstruxi
      1. Hallo miteinander,

        Recherchieren als gültige Strategie

        Manchmal wird von SuS erwartet, dass sie Dinge wissen, und nicht nur wissen, wo es steht.

        im Idealfall sind Prüfungsaufgaben so gestellt, dass weder reines Wissen, noch reines Nachschlagen ausreicht, um sie zu lösen. Stattdessen muss man das Gelernte verstanden haben, um es auf eine ganz andere Situation anwenden zu können als die, die im Lehrbuch als Beispiel gewählt wurde.

        Das ist aber eine gewisse Herausforderung an denjenigen, der sich die Aufgaben ausdenkt, und fordert auch dabei eine gewisse Kreativität.

        Als ich Abi gemacht habe, und auch später im Studium noch, gab es noch keine Smartphones, und vom Internet hat auch noch niemand gesprochen. Unter diesen Bedingungen hieß es bei manchen Klausuren Erlaubte Hilfsmittel: Alle. Das hieß dann: Bücher nach eigenem Ermessen, eigene Aufschriebe, Musterlösungen von Übungsaufgaben, ggf. Taschenrechner.

        Trotzdem war die Lösung damit meist nicht "geschenkt", weil man die Aufgabe erstmal verstanden haben muss, und dann wissen muss, wonach man beim Nachschlagen eigentlich suchen soll.

        Da die Lösung durch Nachschlagen außerdem mehr Zeit braucht, als wenn man das nötige Wissen im Kopf hat, kann die für die Klausur verfügbare Zeit ein entscheidender Faktor sein.

        Je nach Schulform ist auch die Anforderung an Recherchefähigkeit geringer und statt dessen die Anforderung an die Fähigkeit zur Reproduktion (von Wissen!) höher.

        Das hängt auch sehr stark vom Fach ab. Es gibt Fächer mit einem hohen Anteil an Auswendiglernen (Geschichte als typisches Beispiel), und auf der anderen Seite Fächer, in denen das Verständnis wichtiger ist (üblicheweise bei Naturwissenschaften).

        May the Schwartz be with you
         Martin

        --
        Theorie ist, wenn eigentlich jeder weiß, wie's gehen müsste, und es geht doch nicht.
        Praxis ist, wenn's geht, obwohl es keiner so richtig versteht.
        Bei uns sind Theorie und Praxis vereint: Nichts geht, und keiner weiß, warum.
        1. Servus!

          Das hängt auch sehr stark vom Fach ab. Es gibt Fächer mit einem hohen Anteil an Auswendiglernen (Geschichte als typisches Beispiel),

          Nein!

          Du hast mehrere Anforderungsbereiche:

          • Anforderungsbereich I (Reproduktion) in Geschichte Realschule Bayern nur 1 Aufgabe!
          • Anforderungsbereich II (Reorganisation und Transfer)
          • Anforderungsbereich III (Reflexion und Problemlösung)

          Siehe https://unterrichten.zum.de/wiki/Operator

          und auf der anderen Seite Fächer, in denen das Verständnis wichtiger ist (üblicheweise bei Naturwissenschaften).

          May the Schwartz be with you
           Martin

          Herzliche Grüße

          Matthias Scharwies

          --
          Einfach mal was von der ToDo-Liste auf die Was-Solls-Liste setzen.“
          1. Hallo Matthias,

            Das hängt auch sehr stark vom Fach ab. Es gibt Fächer mit einem hohen Anteil an Auswendiglernen (Geschichte als typisches Beispiel),

            Nein!

            Du hast mehrere Anforderungsbereiche:

            • Anforderungsbereich I (Reproduktion) in Geschichte Realschule Bayern nur 1 Aufgabe!
            • Anforderungsbereich II (Reorganisation und Transfer)
            • Anforderungsbereich III (Reflexion und Problemlösung)

            wenn das heute so ist, dann begrüße ich das ausdrücklich. Aber ich kann mich spontan nicht erinnern, dass mein Geschichtsunterricht mal über das reine Auswendiglernen und Reproduzieren von Fakten und Ereignissen (was, wann, wo, wer gegen wen und eventuell noch warum) hinausging. Bestimmt gab es das vereinzelt auch, aber dann habe ich es wohl wirksam verdrängt.

            Schließlich ist meine Schulzeit ja auch über 30 Jahre her, während deine immer noch andauert. 😉

            May the Schwartz be with you
             Martin

            --
            Theorie ist, wenn eigentlich jeder weiß, wie's gehen müsste, und es geht doch nicht.
            Praxis ist, wenn's geht, obwohl es keiner so richtig versteht.
            Bei uns sind Theorie und Praxis vereint: Nichts geht, und keiner weiß, warum.
            1. Hallo zusammen,

              vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten! Hab mich gerade mal auf die Schnelle als Admin angemeldet; ich glaube, ich könnte zurecht kommen...🙂 Ich benötige die reduzierte Fassung nur einmal im nächsten Mai. Danach bin ich erst in zwei Jahren wieder dran.

              Warum eigentlich nicht? Mich fragt keiner, ob ich das Wissen im Kopf habe, oder Nachschlagewerke verwendet habe. Hauptsache das Produkt stimmt am Ende. Ist Schule immer noch so aufgebaut, dass Recherchieren nicht als gültige Strategie gelehrt wird?

              Ja und Nein 😉 Es ist so, wie Matthias schreibt.

              Ja, weil 30% der erreichbaren Punkte aus einem Anforderungsbereich kommen müssen, den man mit "Gelerntes wiedergeben" beschreiben kann. Klingt nicht spannend, aber viele Schüler sind dafür dankbar.

              Nein, weil sie bei den restlichen 70% bekannte Konzepte übertragen oder erweitern sollen. Dabei dürfen sie bei mir auch recherchieren, idealerweise in SelfHTML (andere Kollegen erstellen selbst Übersichten zu HTML/CSS). Finde es persönlich auch nicht zielführend Tags und deren Syntax bis ins Detail auswendig zu lernen.

              Einen schönen Tag (Wortspiel?) wünscht Euch Klaus

        2. Hi,

          Als ich Abi gemacht habe, und auch später im Studium noch, gab es noch keine Smartphones, und vom Internet hat auch noch niemand gesprochen. Unter diesen Bedingungen hieß es bei manchen Klausuren Erlaubte Hilfsmittel: Alle.

          da hätt ich dann einen Lehrer des entsprechenden Fachs mitgebracht 😉

          cu,
          Andreas a/k/a MudGuard

    2. @@dedlfix

      Mich fragt keiner, ob ich das Wissen im Kopf habe, oder Nachschlagewerke verwendet habe. Hauptsache das Produkt stimmt am Ende. Ist Schule immer noch so aufgebaut, dass Recherchieren nicht als gültige Strategie gelehrt wird?

      „Ich bin so alt, wir mussten den Satz des Pythagoras nicht auswendig lernen, sondern noch verstehen und anwenden.“@germankangaroo

      😷 LLAP

      --
      „Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Das darf ich so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten.“
      — Joachim Gauck über Impfgegner