Rolf B: Android-Nutzer jahrelang ausspioniert

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Hallo Gunnar,

doch genauso. Der Content-Anbieter verschenkt sein Produkt eben nicht. Es sei denn, er heißt Selfhtml. Er verkauft es, entweder gegen weiterverkaufbare Daten oder gegen Zahlung von Geld.

Der Unterschied ist: Content im Internet kann ich vor Abruf nicht beurteilen. Beim Bäcker sehe ich die Brötchen vorher und kann nach Augenschein entscheiden. Und wenn die Laugencrossies dann wieder mal halb roh im Inneren sind, kann ich im Backshop meckern. Mach das mal bei example.com/super/inhalt.html. Weshalb viele Leute vor Paywalls zurückschrecken.

Allerdings ist da eben die Erwartungshaltung, dass im Internet alles kostenlos ist.

Naja. Wenn ich wüsste, dass hinter einer Paywall brauchbarer Content ist und nicht irgendein Gefasel von Abschreiberlingen, die Seitenbetreibern "hochwertigen Content" verkaufen, oder irgend ein Typ, der mit viel Tamtam Banalitäten raushaut, dann wäre ich ja vielleicht bereit, für den Seitenabruf ein paar Cent zu geben. Oder mehr, je nach Art des Content. Auf diese Weise wird eine Internetrecherche allerdings ziemlich kostspielig. Sie wird es aber auch dann, wenn ich siebenunddrölfzig Pur-Abos kaufen muss, nur um noch irgendwas sehen zu können. Wenn ich täglich bei Heise oder PC-Welt lese, mag ein Pur-Abo dort fair sein. Aber das tue ich nicht. Als Gelegenheitsbesucher bin ich zu einem solchen Abo nicht bereit.

Hinzu kommt das sichere Bezahlen. Elegant wäre ein "Danke schön" Button am Ende eines Artikels, mit dem ich zahlen kann, wenn ich finde, dass mir der Artikel geholfen hat. Aber (a) tun das wieder nur wenige und (b) lockt das dann gleich diejenigen an, die mit Bullshit oder auch per Betrug Dankeschöns abgreifen möchten.

Am Ende sind wir dann bei Ulich Wickert: Der Ehrliche ist der Dumme.

Rolf

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sumpsi - posui - obstruxi