Christine Kuehnel: Dokumentversionen beim W3-Konsortium

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Hallo,

Fuer HTML-Autoren sind die Auswirkungen nicht so gravierend, eher fuer Software-Entwickler. Stell dir vor, Du programmierst einen HTML-Editor nach so einer Spec, und ploetzlich ist es anders, als Du es implementiert hast.

Und schon schimpfen die HTML-Autoren, die damit ihre Seiten machen wollen, mal wieder auf die ganzen Editoren, werfen auch diesen in die Ecke, kehren fluchend zu Notepad oder VI zurueck, ;-)
schreiben von Hand fein saeuberlich nach der letzten Spezifikation, gucken in den Browser, dessen Programmierer evtl. eine dritte Version in den Fingern hatten (so es die denn auch noch geben sollte)...

Nein, ich glaube, man sollte gar nicht unterscheiden, wen es am meisten trifft. Rein subjektiv ist man das sowieso immere selbst, egal zu welcher der drei Gruppen man sich zaehlt.

Eine Spezifikation, die Grundlage fuer die Arbeit anderer ist, und genau das ist ja wohl deren Sinn, hat gefaelligst stehen zu bleiben.
Recht bedacht reicht es naemlich nicht mal, etwaige Aenderungen fett und rot auf Seite 1 zu vermerken.
Bei so einer Praxis wie dieser hier bleibt den Browsermachern ja gar nichts anderes uebrig, als auch noch das zuzulassen, was eigentlich gar nicht sein kann. Die Armen, wo soll denn deren Phantasie da hinreichen muessen?
Die anderen beiden - Editorenschreiber und HTML-Bastler - sind danach allerdings fein raus ;-)
Ausserdem wird das ein Teufelskreis.
Browseranbieter sind (neben ihren ganzen eigenen Ideen, die sie von sich aus sowieso unterbringen) gezwungen, alle Eventualitaeten vorzusehen. Was bleibt ihnen uebrig?
Folge -> Was die Browser koennen, das werden die Leute ganz gewisss auch benutzen.
Und was macht W3C dann?
Ach so, ja, klar, die nehmen das in den naechsten Standard auf, oder wie?
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Vielleicht reicht es ja kuenftig, wenn W3C die Dokumentationen der wichtigsten Browser nimmt, alles zusammenschuettet, kraeftig umruehrt und dann herausgibt. Oder doch nicht?
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Christine