Ole: korrekte interpretation oder bug?

halli hallo liebe leser/innen,

ich verfolge nun schon seit einer ganzen weile dieses forum (wie man an meinen gelgendlichen postings erkennen dürfte :-).
es ist mir immer wieder aufgefallen das es im "browser-krieg"stetige gefechte gibt.
ich möchte mit diesem thread nicht dort anknüpfen sondern eine generelle frage in dieses forum stellen. häufig wird die knausrigkeit des netscape-browsers als bug dargestellt oder auf der anderen seite die tolleranz des microsoft-boliden. ich für mich beziehe keine stellung zum browser-krieg, da jeder für sich seine vor und nachteile hat.
um zum punkt zu kommen:

was ist erstrebenswerter:
korrekter code oder ein browser der fehler ignoriert?

auch hier werden sich die geister scheiden. ich befürworte ganz klar den standpunkt, das korrekter code der weg zum ziel ist. es gibt so viel müll im netz und durch die gelegendliche interpretationsfreunde und nachsichtigkeit der browser wird dies noch unterstützt.
ist es nicht unsere aufgabe das www, unsere zweite heimat (sülz ;-)) vor der digitalen verunreinigung zu schützen? ich meine damit nicht die vielen xxx-sites im netz, ganz im gegenteil. meistens sind diese seiten ultrakorrekt (mundstuhl lässt grüssen *smile*) geschrieben und sollten als handwerkliche vorbilder (nein, nein, nein, jetzt denkt ihr in die falsche richtung, ich denke hier an html etc.) dienen.
einige von euch werden sich jetzt bestimmt denken "spinnt der? dieser schweinskram hat im netz nichts zu suchen!". an all jene die nur so denken: reagiert bitte nicht auf diese posting, sonst laufen hier zwei grundsatzdiskussionen.

alles liebe
ole
(8-)>

  1. Hi!

    Als Streiter des Navigators muss ich an dieser Stelle stellvertretend fuer alle Anhaenger des wahren Glaubens und des guten Programmierstils sagen, dass die Fehler-Intoleranz des Navigators natuerlich das einzig Wahre ist.
    Es ist so, dass jeder vernuenftige Compiler irgendeiner Sprache (Programmier- oder Beschreibungssprache) korrekten Code verlangt und keine Fehler toleriert, denn alle diese Sprachen basieren (nicht ohne Grund) auf einer eindeutigen, strukturierten Sprachdefinition, die keine Zweideutigkeiten zulaesst (oder zumindest keine zulassen sollte).
    Jede Toleranz gegenueber Fehlern verbloedet nicht nur die Programmierer, nein, bei komplexeren Problemen gelangt man schliesslich an die Grenzen der Toleranz des Interpreters/Compilers. Dann noch irgendetwas zu retten, bei einem vor Fehlern strotzenden Quellcode, der bis zur Toleranzschwelle des Interpreters/Compilers nur aufgrund dessen Fehler-Ausgleichsstrategie funktioniert hat, duerfet so gut wie unmoeglich sein, denn die Fehler koennen sich gegenseitig verdecken, implizieren, wieder ausgleichen etc..

    Die Toleranz des IE soll meiner Meinung nach
    a) die Leute an den IE binden, die sich (scheinbar zu Recht) ueber den Navi empoeren, weil dieser sie mit Fehlermeldungen zupflastert (und dabei ihren Programmiererstolz verletzt).
    b) den anderen Microsoftprodukten den Weg ebnen, deren miserabler Code (man denke an Frontpage) sonst niemals funktionieren wuerde und nur als schlechtes  Beispiel fuer hirnlose Programmierung dienen koennte.

    Ich hoffe, ich habe hiermit die meisten Argumente der Netscapler zusammengefasst und ein Ausufern des Browserkriegs in diesem Thread verhindert.
    Die IE-ler, jedenfalls die, die noch selbstaendig denken koennen, werden eingestehen muessen, dass ich im Prinzip Recht habe oder zumindest haben koennte, weil meine Argumente hoechstens anzweifelbar, aber nicht widerlegbar sind.

    Netscape rules! *g*

    Bio

    1. hi bio

      *argh* genau sowas wollte ich nicht lesen *grummel*.
      damit wird er browserkrieg doch nur angestachelt :‚-( *seuftz*

      alles liebe
      ole
      (8-)>

      1. Hi Ole,

        also ich bin ja auf der Seite der IE-Befürworter, denke aber trotzdem dass er zu tolerant ist. Mein Traum wäre ein Browser, der nicht versucht irgendwas zu interpretieren, aber auch nicht abstürzt wenn er auf fehlerhaftes HTML stösst.

        Hm, vielleicht sollte ich doch mal den Opera stärker testen? ;-)

        Gruß,
        Martin

        1. also ich bin ja auf der Seite der IE-Befürworter, denke aber trotzdem dass er zu tolerant ist. Mein Traum wäre ein Browser, der nicht versucht irgendwas zu interpretieren, aber auch nicht abstürzt wenn er auf fehlerhaftes HTML stösst.

          Hi..

          genau meine Meinung , Fehlertoleranz wie beim IE muss nicht sein , aber
          Fehler sollten abgefangen werden , normalerweise in Form einer Fehlermeldung.
          Wenn NC das machen würde statt anfeich abzusemmeln würde sich vermutlich
          auch keiner mehr darüber aufregen das er nicht Fehlertolerant ist.

          Wer sich über schlechte HTML-Programmierung beschwert der sollte auch
          beachten das es normalerweise bei guter Programmierung von Programmen
          dazu gehört das diese möglichste alle Fehler die ein Anwender machen
          kann abfangen , und in dieser Hinsicht ist der NC 4 einfach absolut
          miserabel programmiert.
          Wie gesagt ich meine nicht das er inkorrekten Code richtig darstellen
          soll  in der Hinsicht wurde bei der Fehlerbehandlung vom IE sicher
          weit über Ziel hinausgeschossen.

          gruss
          Bel

    2. Hi Bio!

      Die IE-ler, jedenfalls die, die noch selbstaendig denken koennen, werden eingestehen muessen, dass ich im Prinzip Recht habe [...]

      Ja. Du hast Recht. Ein anderer Punkt, der mich von Netscpae abgebracht hat ist die grottenschlechte RenderEngine (oftmals Probleme nach einem Resize) und die eigenwillige Unterstützung von CSS und der Netscape DOM.

      Das kann der IE wirklich besser.

      Netscape rules! *g*

      Aber bei mir erst wieder in Version 6!  ;-)

      mfg
      jens

  2. Hi!

    was ist erstrebenswerter:
    korrekter code oder ein browser der fehler ignoriert?

    Das wär doch schon mal ein Diskussionspunkt für den nächsten Themenchat (http://www.teamone.de/selfaktuell/live/themenchat.htm#a3). Also sollten wir das am besten hier offen stehen lassen und im Chat austragen :-)

    MfG Simon

  3. Hi!

    was ist erstrebenswerter:
    korrekter code oder ein browser der fehler ignoriert?

    Fuer den Surfer ist der fehlertolerante Browser besser,
    fuer den Seitenbastler (mit voller Absicht vermeide ich das Wort Programmierer!) der knausrige Browser.

    So long

  4. Moin Ole

    korrekter code oder ein browser der fehler ignoriert?

    Weder noch. Der Ansatz sollte ein anderer sein: Ein Browser oder zwei Browser, die die bisherigen Standards (HTML, CSS, XML etc) und beizeiten die zukünftigen Standards vollständig beherrschen, wären schon genug. Am korrekten Code kommen wir langfristig (wg. XML) eh nicht vorbei.

    ist es nicht unsere aufgabe das www, unsere zweite heimat (sülz ;-)) vor der digitalen verunreinigung zu schützen?

    (Das mir jetzt keiner auf die Idee kommt, ein Zweitwohnungssteuer einführen zu wollen. Dann melde ich nämlich meinen ersten Wohnsitz hier an.)

    Meinst du damit den Inhalt einer Seite ? HTML, ,XHTML oder XML beschäftigen sich mit dem Dokumententyp an sich, nicht mit dessen Inhalt. Inhaltlicher Schwachsinn stört sich nicht daran, wenn unten ein Button davon zeugt, dass das Dokument validiertes HTML 4.01 ist.

    Swen
    Es gibt viele Theorien für einen gerechten Krieg, jedoch keine ausgearbeite Freidenstheorie (Walter Jens)

  5. Hallo,

    kurze bescheidene Meinung von mir dazu:

    Ich wünsche mir einen Browser, der in der Tat Fehler des "Programierers" so wenig toleriert wie der NS, aber dafür selbst so wenig Fehler macht wie der IE.... und das bitte als Monopol. (das habe ich jetzt nicht geschrieben, das habe ich jetzt nicht geschrieben ;-))))

    Chräcker
    PS. was freu ich mich auf die verduzten Gesichter beim NS5, wenn die ganzen alten workarounds für die älteren Versionen vom 5er nicht mehr aktzeptiert werden.... auch das habe ich nicht geschrieben ;-)

    1. Hi,

      PS. was freu ich mich auf die verduzten Gesichter beim NS5, wenn die ganzen alten workarounds für die älteren Versionen vom 5er nicht mehr aktzeptiert werden.... auch das habe ich nicht geschrieben ;-)

      Netscape 6 (ja, es wird wohl Version 6 als nächstes kommen) führt die Fehler von Netscape 4 allem Anschein nach nicht mehr fort. Es dürfte also so ziemlich gar kein für Netscape 4 geschriebener Code mehr richtig interpretiert werden :-)

      Hach, das wird lustig... ich freu mich schon auf de.comm.infosystems.www.authoring.misc und besonders auf de.comp.lang.javascript... *örks*

      Cheatah

  6. Hi,

    was ist erstrebenswerter:
    korrekter code

    korrekter Code kommt vom Seitenautor und ist _immer_ erstrebenswert. Wer's nicht macht, ist selbst schuld.

    oder ein browser der fehler ignoriert?

    So wie Netscape die Fehler ignoriert? ;-)

    Klar, 'ne gute Fehlerkorrektur ist für den Anwender hilfreich. Wenn diese allerdings 50% der 40MB (oder was weiß ich wie viel der IE inzwischen beansprucht) darstellt, kann da irgendwas nicht stimmen. Leider lernen Anfängerautoren (und dazu zähle ich auch solche, die Webdesign für teures Geld anbieten, aber keinen Schimmer von HTML haben) dadurch nicht, daß sie Unsinn in die Dateien packen.

    Ein Bug ist so etwas allerdings natürlich nicht - weder daß fehlerhaftes HTML zu fehlerhaften Anzeigen führt, noch daß für x% Systemressourcen eine Fehlerkorrektur anspringt. Was ein echter Bug ist, ist wenn

    Content-type: text/plain

    <html><body><!-- Wer dies nicht lesen kann, hat keinen Browser. --></body></html>

    zu einer leeren Seite führt. Ein derartig eklatantes Fehlverhalten disqualifiziert das Programm als Browser in meinen Augen.

    Oder wenn die Schreibweise "content-type: application/zip" (klein geschrieben eben) völlig ignoriert wird.

    Da habe ich doch lieber einen Browser, der die Seite eines Autors, der "</table>" nicht schreiben kann, nicht anzeigt; aber dafür ein Browser ist ;-)

    Cheatah

  7. korrekter code oder ein browser der fehler ignoriert?

    Ich denke, es ist selbstverständlich, daß korrekter
    Code die bessere Lösung für die meisten Beteiligten
    wäre.

    Leider nicht für alle. Nämlich nicht für diejenigen,
    die mehr Zeit und Aufwand investieren müßten, um
    richtiges HTML zu lernen, statt Pfuschseiten in
    tolerante Browser zu schicken.
    Und auch nicht für diejenigen, die Codegeneratoren
    schreiben, welche fehlerhaften Code generieren, oder
    HTML-Validatoren, die ihren Namen nicht verdienen.
    An dieser Seite entscheidet in einem überwiegend
    kapitalistischen System meistens das Preis-Leistungs-
    Verhältnis der Seitenersteller.

    "Tolerante" Browser und der Overhead, den ihre Existenz
    mit sich bringt (und die Folgeprobleme, weil die
    Browser auch noch unterschiedlich tolerant sind - gäbe
    es eine einheitliche Obermenge von "invalidem" HTML,
    die von allen Browsern einheitlich repariert würde,
    könnte man sie sogar zum Sprachstandard erheben ;-),
    sind ein Tribut an die Unvollkommenheit der Menschheit.