Moin,
ach , was für ‚ne nette Diskussion, ich wusste doch, das dieser Freitag noch mal gut endet.
Ich denke, dass (nicht nur in diesem Thread) die Gefahr, die durch das Internet entstehen soll ebenso wie der mögliche Nutzen überbewertet wird. Wegen der Gefahren des Internet empfehle ich die Lektüre von Tom Standage‚ Büchlein "Das viktorianische Internet" , in dem er mit vielen Anekdoten über die ersten online-Pioniere berichtet: die Telegraphen. Lange Leitungen, Skepsis, Hacker, Betrüger, Liebe, Krieg, Frieden, Informationsüberflutung (um mal ein paar Substantive aus den Kapitelüberschriften zu zitieren) - es ist schon amüsant zu lesen, wie wir manche Argumentationsmuster und -inhalte der heutigen Kritik am Internet in alten Zitaten wiederfinden können. Highway of Thought, neue Formen der Kriminalität, Leute die dem Chat verfallen und sich verlieben: Alles olle Kamellen! Leider ist das Buch mit 38 DM völlig überteuert. Aber vielleicht gibt es in dem ein oder anderen Antiquariat ja mal ein Schnäppchen, oder die heimische Stadtbücherei hat ein Einsehen und bestellt es, ansonsten hier der Linkhttp://www.amazon.de/exec/obidos/Author=Standage,Tom/028-1757613-0437844
Naja, und was du Zukunft angeht, da werde ich nicht trübsinnig. Ich stell mir immer vor, wie meine Enkel (Sophie, wenn du mal lesen solltest: streng dich an!) über Opas Internet spötteln - so wie wir jetzt über die Telegrafen lächeln - und mir ihr XYZ-Ding zeigen (das kann man nicht erklären, Opa, das geht doch so einfach!)
Und das mit der Weltregierung habe ich schon bei Perry Rhodan und Peter Mossleitner Magazin PM immer toll gefunden. Aber solange hier auf dem Globus Menschen gleich Landstrichweise verhundern oder ihre Körper für ein paar Cents verkaufen müssen, erscheint es mir irgendwie unanständig, über eine Internetdemokratieweltregierung zu reden. Vielleicht sollte die amerikanische Regierung, anstatt über eine Teilung von Microsoft nachzudenken, lieber Bill Gates verpflichten, mit seinem privatem Kapital sieben oder acht afrikanische Staaten aufzukaufen und dann den Vereinten Nationen übergeben. Der Mann spendet doch auch an die UNO, gehört also doch per Definition zu den Gutmenschen und kann doch eigentlich nichts dagegen haben.
Viele Grüße an alle
Swen