Hallo Eddie
»» allerdings befuerchte ich das eben durch die enthemmung in der virtualitaet, schlussendlich auch die enthemmung im "reallive" eintritt oder eingetreten ist, eben weil die virtualitaet real ist (dieser vorgang scheint mir schleichend, einschleichend stattzufinden).
Dass das "virtual life" anfaenglich gerne noch so sauber vom "real life" getrennt wird, aber bei zunehmender Bedeutung immer massgeblicher fuer letzteres wird, kann ich bestaetigen. Die Erfahrungen, die ich persoenlich damit verbinde, sind jedoch eigentlich nur positiv. Es ist also nicht nur so, dass negatives Verhalten im Netz in die Realitaet ueberschwappen kann, sondern dass auch die positiven Energien und Synergien, die sich im Netz ergeben, Folgen fuer das reale Leben haben.
die betreiber des internet koennten ja durch die information die "user" aufklaeren, das waere vielleicht auch im sinne der weiterentwickung und viel anders sehe ich meine beitraege nicht.
Das Problem ist dabei nur: es gibt keine "Internet-Betreiber". Es gibt das Internet, und es gibt solche, die es "vorantreiben". Das koennen viele sein, eigentlich alle, denen das Netz am Herzen liegt und die sich dafuer einsetzen wollen. Insofern sind wir, indem wir hier posten in der Hoffnung, gelesen zu werden und Verstaendnis zu wecken, auch solche "Vorantreiber". Nicht auf "die da oben" kommt es an, sondern auf uns. Wir sind das Netz!
andererseits gilt es zu ueberlegen ob es nicht an der zeit waere eine art "verbindlicher netiquette" einzufuehren, aber nicht nur auf freiwilliger basis sondern mit realen konsequenzen. die gefahr einer monopolisierung ist mir hierbei bewusst, allerdings haben wir laengst die monopolisierung durch die illegalez und das kann ja nicht im sinne einer weiterentwicklung sein.
Eine gewachsene Netiquette gibt es ja laengst, und die ist zwar bislang nirgendwo rechtsverbindlich niedergeschrieben, aber sie ist wahrscheinlich die weitreichenste interkulturelle Uebereinkunft, zu der sich Menschen bislang durchgerungen haben. Ich bin ziemlich sicher, dass sich aus diesen bislang ungeschriebenen, aber durchaus in der Praxis bewaehrten und aus der Praxis entstandenen Gesetzen irgendwann eine weltweite Internet-Gesetzgebung entwickeln wird. Allerdings muessen wir wohl noch warten, bis Kanzler und Praesidenten zu jener Generation gehoeren, die ihre Webseiten selber macht.
jean cocteaus spiegelrealitaeten zeigen eine unendlichkeit der spiegelung auf, wo weder anfang noch ende deffiniert werden koennen, spiegelt sich das auge im spiegel oder der spiegel im auge?
Tja, so ist das im Netz, nur manche sehen es anders, naemlich so: der Spiegel benutzt den Blick des Auges im geschaeftlichen Verkehr und wird deshalb abgemahnt. Aber auch die zahlreichen Buecherverbrennungen der Vergangenheit haben den Siegeszug des Buches nicht aufhalten koennen ;-)
viele Gruesse
Stefan Muenz