Hi,
es zeigt, wie (und mich welcher Kompetenz) einige Urteile gefällt werden, die dann am Ende von gewissen Leuten als Maß aller Dinge oder gar als endgültige Wahrheit angesehen werden.
An dem Urteil wirken mit:
offenbar weitaus weniger als die Mehrheit der kompetenten Netzbevölkerung.
3 Richter,
...und ein paar Anwälte. Also fünf, vielleicht mit allem drum und dran zehn Leute. Lassen wir's 20 sein, oder von mir aus auch 30.
Diese 30 Leute haben meinetwegen das ultimative Wissen über Recht, Gesetze und Paragraphen. Aber wie viel Zeit haben sie in den Netzen verbracht? Aus welchem Grund haben sie es gemacht - um mit bestehenden juristischen Begriffen zu vergleichen, oder um eine völlig neue Gesellschaft kennenzulernen? Um Paragraphen einzuordnen oder um Informationen zu erhalten? Um Gesetzestexte wiederzuerkennen oder um multimediale Effekte und nüchterne text/plain-Nachrichten zu erleben?
Hat einer dieser Leute mal versucht, eine Newsgroup einzurichten? Hat einer mal eine Homepage _selbst_ geschrieben, seine Kenntnisse über HTML, JavaScript, PHP, Perl & Co. verbreitet? Hat einer von ihnen RFCs gelesen und verstanden, mit Telnet eine eMail verschickt, oder zumindest einen Rechner am lokalen Netzwerk konfiguriert? Nein?
Diese Leute sind *nicht kompetent*, sie haben keine Ahnung über die Gesellschaft, um die es geht. Sie haben keine Ahnung von der Technik, sie haben keine Ahnung von den Umständen. Es ist schlichtweg anmaßend, wenn solche Leute über die Netze zu urteilen versuchen, wo sie zumeist nicht mal wissen, daß es einen Unterschied zwischen Usenet und Internet gibt - falls sie überhaupt beide Begriffe schon mal gehört haben.
Es ist dabei egal, ob drei oder sieben Richter mitwirken, oder ob man aus 100.000 oder 10.000.000 Anwälten wählen kann. Solange Richter Urteile über eine Gesellschaftsform fällen, die sie gerade mal vom Hörensagen oder vielleicht vom mal-ein-paar-Stunden-Reinschnuppern kennen, sind die Urteile potentiell falsch.
Mir fällt jedenfalls auf Anhieb kein Richter ein, dem ich den Status "Netzpesönlichkeit" zuschreiben würde. Auch bei Dir habe ich da Schwierigkeiten, da Du trotz Deiner umfassenden Anwesenheit regelmäßig ein krasses Unverständnis der Materie beweist. Aber selbst wenn man Dich als kompetent in Netzfragen bezeichnen möchte - welcher Richter kommt da auch nur im _Ansatz_ ran?
Oder anders gefragt:
Würdest Du Dir erlauben, über die Pflanzdichte, Düngung und Gießung südafrikanischer Dattelpalmen zu entscheiden? Ich schätze Deine Kompetenz in dieser Thematik ähnlich hoch ein, wie die deutscher Richter in Netzangelegenheiten.
Cheatah