Jemand, der zu viel Bildzeitung ließt, würde dadurch wohl eher deine Meinung teilen, was nicht automatisch heißt, dass du zu viel Bildzeitung ließt.
Das glaube ich nun wirklich nicht. Wie Du ja auch selbst ausfuehrst, sind der Bild die Fakten nicht so besonders wichtig. Wie kommst Du also zu dieser Annahme?
Contra:
- Konsumierung von Cannabis kann Langzeitschäden, wie z.B. Erhöhung des Krebsrisikos, Entwicklungsstörungen oder Veränderung der Persönlichkeit, im schlimmsten Fall den Tod mit sich bringen
Wirklich? Das ist mir neu. Hast Du dafuer Quellen?
- Auf lange Sicht kann man seelisch abhängig werden
Das kann sein, aber da muss man schon sehr viel und vor allem sehr regelmaessig konsumieren.
- Zahl der Konsumenten steigt
Ja und? Nullargument.
- Viele Abhängige von härteren Drogen haben früher Cannabis konsumiert
Viele derer haben frueher sicherlich auch Babybrei und Muttermilch konsumiert. Noch ein Nullargument (auf Bildniveau).
- Es können akute Gefahren wie z.B. Panikzustände oder Horror-Trips auftreten
Wo hast Du denn das her? Das kann bei LSD passieren, aber nicht bei Cannabis. Ein aehnliches, sich hartnaeckig haltendes Maerchen, ist der Flashback, der angeblich bei Haschisch-Konsum auftreten koennen soll.
Pro:
- Alkohol ist auch freigegeben
Wieso ist das ein Pro-Argument? Alkoholkonsum verheerende Folgen haben, und man kann auf verschiedene Arten (physisch/psychisch) abhaengig werden. Logisch waere also eher, Alkohol zu verbieten.
- Gelegentliche Konsumierung von Cannabis bringt keine Schäden
Korrekt. (Zumindest sind mir keine bekannt.)
- Der Konsum löst gewöhnlich z.B. allgemeines Wohlbefinden, Kontaktfreudigkeit oder Gesprächigkeit aus
Weiterhin sind die Gedanken weniger gebunden und man ist kreativer. Ausserdem kann es bei bestimmten Krankheiten helfen, da es ein Hungergefuehl erzeugt.
- Wenige Cannabiskonsumenten nehmen später härtere Drogen
Korrekt.
- Cannabis wird auch bei Verbot konsumiert. Nach Legalisierung können genauerer Statistiken über den Konsum geführt werden (Schaffung von Klarheit); Bei Verkauf nur in bestimmten Geschäften wird die Sauberkeit der Droge sichergestellt; Cannabis muss nicht mehr dort gekauft werden, wo auch mit härteren Drogen gehandelt wird
Der Staat haette auch eine neue Einnahmequelle, wenn er darauf Steuern erhebt (macht er bei Alk und Nikotin ja nicht zu knapp).
Aber eines der wichtigsten Argumente hast Du vergessen. Nikotin hat ein extrem hohes Suchtpotential und auf laengere Sicht verheerende (gesundheitliche) Folgen fuer den einzelnen. Das Suchtpotential von Alkohol ist nicht so hoch wie das von Niktion, aber immer noch weit groesser als das von Cannabis-Produkten. Es ist schlicht und einfach schwachsinnig, THC aufgrund seiner angeblichen Gefaehrlichkeit zu verbieten, Alkohol und Nikotin gleichzeitig aber zuzulassen.
Nun muss man sich eben fragen, welche Argumente sowohl in der Quantität, aber vor allgen Dingen in der Qualität überwiegen.
Ist von den Contras noch was uebriggeblieben?
So long
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Manchmal habe ich den verdacht, dass meine 'facility-managerin' (aka:putzfrau) mehr ahnung von 'usability' hat als all ihr super-hippen 'web-designer'.
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