Henryk Plötz: Linux mit Hilfe des Forums installieren (1)

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Moin,

Im /usr-Verzeichnis gruppiert sich das nochmal in bin/, sbin/, X11R6/ (fuer graphische Programme) usw, aber das ist erstmal unwichtiger. Bei einigen Distris gibt es auch noch /opt, wo ein paar Sachen aus /usr ausgelagert werden - Die Logik dahinter versteh ich aber selbst nicht.

Google mal nach dem Filesystem Hierarchy Standard, da ist das mit Begründung festgelegt. (Bei irgendeinem der vergangenen Tests von Linux-Distributionen irgendeiner Zeitschrift deren Name mir grade entfallen ist, war SuSE übrigens die Distribution die sich am besten an den FHS gehalten hat.)

Ich habe das auch nur mal überflogen, aber hier die Zusammenfassung: Es gibt statische Daten (etwa die installierten Programme) und nicht-statische Daten (Heimatverzeichnisse, Logdateien). Ausserdem gibt es Daten die sich verschiedene Hosts im Netzwerk teilen können (Programme, Heimatverzeichnisse) und solche die für jeden Host separat sein müssen (Lockdateien).

Diese Kategorien werden (zusammen mit weiteren Überlegungen) jetzt möglichst sinnvoll auf die Verzeichnisse verteilt. Dadurch wird unter anderem das Backup erleichtert und man kann die Dateisysteme und Mountpoints zweckmäßig verteilen.

Beispielsweise wird man die Daten die sich mehrere Hosts teilen können, gerne netzwerkweit über NFS einbinden. Oder man brennt massenhaft identische CD-ROMs und verteilt die dann.

Die Unterscheidung nach statisch/nicht-statisch kann man nutzen, um statische Daten auf einem nicht-beschreibbaren Medium unterzubringen, bzw. das Dateisystem read-only zu mounten. Das verhindert Beschädigungen des Dateisystems und man kann sich ausserdem das regelmäßige Backup sparen, da sich ja nichts ändert.

Beispiel:
statisch, teilbar: /usr, /opt
statisch, nicht-teilbar: /etc, /boot
nicht-statisch, teilbar: /var/mail, /var/spool/news
nicht-statisch, nicht-teilbar: /var/run, /var/lock

Als weitere Überlegung kommt ins Spiel, dass das /-Verzeichnis genügend Werkzeuge enthält, um das System booten und andere Partitionen mounten zu können. Auch sollte dort Zeug drauf sein mit dem der Systemadministrator gegebenenfalls das System wiederherstellen oder reparieren kann. Trotzdem will man das /-Dateisystem klein halten: Je kleiner die Partition, desto weniger anfällig ist sie für Defekte.

Zusammenfassend: /bin und /sbin enthalten als Teil von / alle wichtigen Programme, um das System im Falle eines Falles aus dem Dreck zu ziehen. Was in /usr liegt, sollte dafür nicht notwendig sein, da das unter Umständen erst später gemountet wird (der FHS bezeichnet es als "secondary hierarchy").

In /opt sollen Applikationspakete liegen. Die haben dann jeweils ihre eigenen Unterverzeichnisse (/opt/paketname/bin, /opt/paketname/man, etc.).

Nach /usr/bin gehören die meisten Programme die nicht im single-user modus gebraucht werden. /usr/sbin nimmt dementsprechend alle nicht lebenswichtigen Programme auf, die nur vom Systemadministrator gebraucht werden.

Nach /var gehören die meinsten nicht-statischen Daten wie Logdateien, Lockdateien, Mailboxen.

Um den Unterschied zwischen /opt und /usr nochmal herauszuarbeiten: Bis auf X11 (weil das da schon immer lag) darf kein Programm eigene Verzeichnisse direkt unter /usr anlegen. Für ein Programm, das also nur aus einer Binary und evt. anderen Dateien, die direkt in die bereits bestehende Struktur (/usr/man, /usr/share, und so weiter) passen, besteht, ist demnach /usr zuständig. Wenn das Paket aber noch andere Verzeichnisse braucht, bekommt es sein eigenes Unterverzeichnis in /opt und kann sich da austoben.

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Henryk Plötz
Grüße aus Berlin

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